1377
Papst Gregor XI. wird von der Heiligen Katharina von Siena 1377 zurück nach Rom begleitet (Fresko von Giorgio Vasari, c. 1571–1574)
Papst Gregor XI. wird von der Heiligen Katharina von Siena 1377 zurück nach Rom begleitet (Fresko von Giorgio Vasari, c. 1571–1574)
Papst Gregor XI. kehrt aus Avignon nach Rom zurück
und zieht unter dem Jubel des Volkes in die Stadt ein.
Seither ist der Vatikan Sitz des Papstes.
1377 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 825/826 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1369/70
Azteken-Kalender 1. Feuerstein – Ce Tecpatl (bis Ende Januar/Anfang Februar 13. Rohre – Matlactli omey Acatl)
Buddhistische Zeitrechnung 1920/21 (südlicher Buddhismus); 1919/20 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 67. (68.) Zyklus

Jahr der Feuer-Schlange 丁巳 (am Beginn des Jahres Feuer-Drache 丙辰)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 739/740 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 755/756
Islamischer Kalender 778/779 (Jahreswechsel 9./10. Mai)
Jüdischer Kalender 5137/38 (4./5. September)
Koptischer Kalender 1093/94
Malayalam-Kalender 552/553
Seleukidische Ära Babylon: 1687/88 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1688/89 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1415
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1433/34

Ereignisse Bearbeiten

Politik und Weltgeschehen Bearbeiten

Italien Bearbeiten

  • 17. Januar: Papst Gregor XI. kehrt aus Avignon nach Rom zurück und zieht unter dem Jubel des Volkes in die Stadt ein, wohin zuvor schon Teile der Administration verlegt worden sind. Das Avignonesische Papsttum endet. Seither ist der Vatikan Sitz des Papstes.
  • 3. Februar: In Cesena veranstalten päpstliche Söldner auf Weisung des päpstlichen Legaten Robert Graf von Genf, des späteren Gegenpapstes Clemens VII., ein Blutbad unter den Einwohnern, die sich neuerlich gegen die Obrigkeit erhoben haben.
  • 27. Juli: Nach dem Tod Friedrichs III. wird seine Tochter Maria Königin von Sizilien sowie Herzogin von Athen und Neopatria. Da sie zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung ist, steht sie unter der Regentschaft von vier Adelsfamilien, die sich selbst als Vikare bezeichnen.

Heiliges Römisches Reich Bearbeiten

England Bearbeiten

 
Porträt Richards II. (erstes originales Porträt eines englischen Königs)
  • 26. Juni: Nach dem Tod seines Großvaters Edward III. wird Richard II. König von England. Die Herrschaft des Sohnes des „Schwarzen Prinzen“ Edward of Woodstock ist von Anfang an umstritten, da auch die anderen Söhne Edwards III. Thronansprüche stellen. Trotzdem wird der Zehnjährige mit Unterstützung des Parlaments am 16. Juli gekrönt. Trotz seiner Minderjährigkeit wird kein Regent bestellt, da das Parlament Richards Onkel John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster, misstraut. Im eingesetzten königlichen Rat zieht dieser dennoch gemeinsam mit Richards Mutter Joan of Kent im Hintergrund die Fäden.

Balkan Bearbeiten

 
Überreste der Kirche in Mile, Krönungs-Ort von Tvrtko I.

Osteuropa Bearbeiten

  • 24. Mai: Großfürst Algirdas von Litauen, der sich die Herrschaft mit seinem Bruder Kęstutis geteilt hat, stirbt. Nachfolger wird sein Sohn Jogaila, der die Zusammenarbeit mit seinem Onkel vorläufig fortführt.
  • 2. August: In der Schlacht an der Pjana besiegt im Großraum Nischni Nowgorod eine Streitmacht der Blauen Horde ein russisches Heer, das sich einem Trinkgelage hingegeben hat.

Byzantinisches Reich Bearbeiten

Asien Bearbeiten

Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen Bearbeiten

Wissenschaft und Technik Bearbeiten

  • Die Trezzo-Brücke wird im Auftrag von Bernabò Visconti, dem Herzog von Mailand, fertiggestellt. Sie dient als Zugang zu einer Visconti-Burg über den Fluss Adda und ist mit Türmen bewehrt. Die Einbogenbrücke hält bis ins 19. Jahrhundert den Rekord für die größte Spannweite, im Steinbrückenbau bleibt sie sogar bis Beginn des 20. Jahrhunderts unübertroffen.

Gesellschaft Bearbeiten

  • Karneval im Ruhrgebiet: Im Archiv der Stadt Duisburg befindet sich die erste überhaupt in deutsch geschriebene Stadtrechnung aus dem Jahre 1377, aus der hervorgeht, dass die Ratsherren und die Bürgerschaft ausgiebig Fastabend („Vastavent“) feierten.
  • 27. Juni: Der Stadtrat von Ragusa beschließt, alle Schiffe, die aus Pestgebieten kommen, auf einer Insel einen Monat lang unter Quarantäne zu stellen.

Religion Bearbeiten

Nachdem kriegerische Auseinandersetzungen die Stadt Ulm immer wieder von der ein Kilometer entfernten Pfarrkirche abgeschnitten haben, beschließt die Bürgerschaft einen Neubau innerhalb der Stadtmauern, auch um sich vom Kloster Reichenau unabhängig zu machen. Am 30. Juni erfolgt die Grundsteinlegung für das Ulmer Münster durch Bürgermeister Ludwig Krafft. Baumeister Heinrich II. Parler hat zuvor schon Erfahrungen am Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd gesammelt.

Katastrophen Bearbeiten

Bei der Zweiten Dionysiusflut, die sich angeblich im Herbst 1377 zugetragen und zu schweren Zerstörungen zwischen Flandern und der Weser geführt haben soll, handelt es sich möglicherweise um einen spätmittelalterlichen Sintflutmythos, für den es keinen stichhaltigen Beweis gibt.

Geboren Bearbeiten

Geburtsdatum gesichert Bearbeiten

  • 1. August: Go-Komatsu, Kaiser von Japan († 1433)
  • 20. August: Schāh Ruch, Timuriden-Fürst († 1447)
  • 19. September: Albrecht IV., Herzog von Österreich († 1404)
  • 5. Oktober: Ludwig II., Herzog von Anjou, Graf von Maine, Guise, Blois und Provence, sowie Titularkönig von Neapel und Jerusalem († 1417)
  • 5. Dezember: Jianwen, chinesischer Kaiser († 1402)

Genaues Geburtsdatum unbekannt Bearbeiten

Geboren um 1377 Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Todesdatum gesichert Bearbeiten

Genaues Todesdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben um 1377 Bearbeiten

  • 1368 oder 1377: Ibn Battūta, arabischer Forschungsreisender (* 1304)

Weblinks Bearbeiten

Commons: 1377 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien