(8590) Pygargus ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der am 24. September 1960 von dem niederländischen Astronomenehepaar Cornelis Johannes van Houten und Ingrid van Houten-Groeneveld entdeckt wurde. Die Entdeckung geschah im Rahmen des Palomar-Leiden-Surveys, bei dem von Tom Gehrels mit dem 120-cm-Oschin-Schmidt-Teleskop des Palomar-Observatoriums aufgenommene Feldplatten an der Universität Leiden durchmustert wurden. Eine unbestätigte Sichtung (1954 QE1) des Asteroiden hatte es am Palomar-Observatorium schon am 27. August 1954 gegeben.[1]

Asteroid
(8590) Pygargus
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 4. November 2013 (JD 2.456.600,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie Themis-Familie
Große Halbachse 3,2249 AE
Exzentrizität

0,1260

Perihel – Aphel 2,8185 AE – 3,6313 AE
Neigung der Bahnebene 1,8742°
Länge des aufsteigenden Knotens 121,8171°
Argument der Periapsis 153,1582°
Siderische Umlaufzeit 5,79 a
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 16,60 km/s
Physikalische Eigenschaften
Absolute Helligkeit 13,2 mag
Geschichte
Entdecker Cornelis Johannes van Houten,
Ingrid van Houten-Groeneveld,
Tom Gehrels
Datum der Entdeckung 24. September 1960
Andere Bezeichnung 6533 P-L, 1954 QE1, 1989 TU12
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid gehört zur Themis-Familie, einer Gruppe von Asteroiden, die nach (24) Themis benannt wurde. Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[2] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (8590) Pygargus von einer dunklen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich also, grob gesehen, um einen C-Asteroiden handeln.[3]

Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (8590) Pygargus sind fast identisch mit denjenigen des kleineren, wenn man von der Absoluten Helligkeit von 16,2 gegenüber 13,2 ausgeht, Asteroiden (243371) 2008 WY119.[4]

(8590) Pygargus ist nach der Wiesenweihe benannt, deren wissenschaftlicher Name Circus pygargus lautet. Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2. Februar 1999 befand sich die Wiesenweihe auf der niederländischen Roten Liste gefährdeter Arten.[5] Die Anfangsbuchstaben der Asteroiden (8585) bis (8600) bilden die Redewendung Per aspera ad astra.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Obersvationen von (8590) Pygargus auf minorplanetcenter.net (englisch)
  2. Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog (Memento vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  3. Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types (Memento vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  4. Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)
  5. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_7104 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “6533 P-L. Discovered 1960 Sept. 24 by C. J. van Houten and I. van Houten-Groeneveld at Palomar.”