(44) Nysa

Asteroid des Hauptgürtels

(44) Nysa ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 27. Mai 1857 von dem deutsch-französischen Astronomen Hermann Mayer Salomon Goldschmidt in Paris entdeckt wurde. Nach dieser Erstbeobachtung konnte er erst am 2. März 1864 im Stift Kremsmünster und an der Sternwarte Leiden wieder aufgefunden werden.

Asteroid
(44) Nysa
Aus der Lichtkurve errechnetes 3D-Modell
Aus der Lichtkurve errechnetes 3D-Modell
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtel
Große Halbachse 2,423 AE
Exzentrizität

0,149

Perihel – Aphel 2,061 AE – 2,784 AE
Neigung der Bahnebene 3,7°
Länge des aufsteigenden Knotens 131,5°
Argument der Periapsis 344,1°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 27. März 2022
Siderische Umlaufperiode 3 a 282 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,03 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 70,6 ± 4,0 km
Albedo 0,48
Rotationsperiode 6 h 25 min 19 s
Absolute Helligkeit 6,8 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xc
Geschichte
Entdecker H. M. S. Goldschmidt
Datum der Entdeckung 27. Mai 1857
Andere Bezeichnung 1857 KA, 1977 CE
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Benannt wurde der Asteroid nach dem Ort Nysa aus der griechischen Mythologie. Den Nymphen von Nysa wurde die Erziehung des jungen Dionysos anvertraut. Nicht weniger als zehn Orte trugen den Namen Nysa, darunter jene in Äthiopien, Arabien, Indien, Thrakien und Euböa. Die Benennung erfolgte durch Alexander von Humboldt.

(44) Nysa hat einen mittleren Durchmesser von 71 km, besitzt aber eine unregelmäßige ellipsoide Form. Dies konnte aus der Lichtkurve abgeleitet werden, was vor Entdeckung dieses Asteroiden erst an einem Kleinplaneten festgestellt worden war. Radarmessungen, die 2007 am Arecibo-Observatorium durchgeführt wurden, ergaben Abmessungen von 113 × 67 × 65 km (±15 %).[1]

(44) Nysa ist das größte Mitglied der Nysa-Familie, einer Asteroidenfamilie, die Teil des Nysa–Polana-Komplexes ist.

Der Asteroid besitzt eine mineralische Oberfläche mit einer außergewöhnlich hohen Albedo von 0,48. Ein Vergleich der Reflexionsspektren von auf die Erde niedergangenen Meteoriten mit verschiedener Zusammensetzung ergab, dass (44) Nysa am ehesten eine Oberfläche besitzt, die aus feinkörnigem Material ähnlich Enstatit-Achondriten (Aubriten) besteht.[2][3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. M. K. Shepard, K. M. Kressler, B. E. Clark, M. E. Ockert-Bell, M. C. Nolan, E. S. Howell, C. Magri, J. D. Giorgini, L. A. M. Benner, S. J. Ostro: Radar observations of E-class Asteroids 44 Nysa and 434 Hungaria. In: Icarus. Band 195, Nr. 1, 2008, S. 220–225, doi:10.1016/j.icarus.2007.12.018.
  2. E. A. Cloutis, M. J. Gaffey, D. G. W. Smith, R. St. J. Lambert: Reflectance spectra of “featureless” materials and the surface mineralogies of M- and E-class asteroids. In: Journal of Geophysical Research. Band 95, 1990, S. 281–294, doi:10.1029/JB095iB01p00281. (PDF; 1,57 MB)
  3. E. A. Cloutis, M. J. Gaffey: Accessory phases in aubrites: spectral properties and implications for asteroid 44 Nysa. In: Earth, Moon, and Planets. Band 63, Nr. 1, 1993, S. 227–243, doi:10.1007/BF00572470. (PDF; 911 kB)