(19955) Hollý

Asteroid des äußeren Hauptgürtels

(19955) Hollý ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der am 28. November 1984 von dem slowakischen Astronomen Milan Antal am Piszkéstető-Observatorium (IAU-Code 561) im nordungarischen Mátra-Gebirge im Auftrag des Budapester Konkoly-Observatoriums entdeckt wurde. Eine Sichtung des Asteroiden hatte es vorher schon am 8. Oktober 1978 unter der vorläufigen Bezeichnung 1978 TL8 am Krim-Observatorium in Nautschnyj gegeben.[1]

Asteroid
(19955) Hollý
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 31. Juli 2016 (JD 2.457.600,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie Eos-Familie
Große Halbachse 3,0675 AE
Exzentrizität

0,1454

Perihel – Aphel 2,6215 AE – 3,5136 AE
Neigung der Bahnebene 12,1210°
Länge des aufsteigenden Knotens 127,7453°
Argument der Periapsis 222,0841°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 30. Dezember 2015
Siderische Umlaufzeit 5,37 a
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,01 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 7,785 (±0,116) km
Albedo 0,140 (±0,021)
Absolute Helligkeit 13,32 mag
Geschichte
Entdecker Milan Antal
Datum der Entdeckung 28. November 1984
Andere Bezeichnung 1984 WZ1, 1978 TL8, 1998 KS68
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der mittlere Durchmesser von (19955) Hollý wurde mithilfe des Wide-Field Infrared Survey Explorers (WISE) mit 7,785 (±0,116) km berechnet, die Albedo mit 0,140 (±0,021). Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[2] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel (19955) Hollý der taxonomischen Klasse der C-Asteroiden zugeordnet.[3]

Der Asteroid gehört, grob gesehen, zur Eos-Familie, einer Gruppe von Asteroiden, welche typischerweise große Halbachsen von 2,95 bis 3,1 AE aufweisen, nach innen begrenzt von der Kirkwoodlücke der 7:3-Resonanz mit Jupiter[4], sowie Bahnneigungen zwischen 8° und 12°. Die Gruppe ist nach dem Asteroiden (221) Eos benannt. Es wird vermutet, dass die Familie vor mehr als einer Milliarde Jahren durch eine Kollision entstanden ist. Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (19955) Hollý sind fast identisch mit denjenigen von zehn weiteren Asteroiden: (91994) 1999 VF124, (106487) 2000 WH24, (129593) 1997 UZ24, (241085) 2006 UR195, (328015) 2007 HO96, (329728) 2003 WQ170, (340715) 2006 SE58, (396994) 2005 ST212, (399673) 2004 SW19 und 2011 UW117.[5]

(19955) Hollý wurde am 4. August 2001 nach dem slowakischen Dichter Ján Hollý (1785–1849) benannt.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. (19955) Hollý beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  2. Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog (Memento vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  3. Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types (Memento vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  4. David Vokrouhlický, Miroslav Brož, Alessandro Morbidelli, William Frederick Bottke, David Nesvorný, Daniel Lazzaro, Andy Rivkin: Yarkovsky footprints in the Eos family. (englisch, PDF; 26 MB)
  5. Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)