(15264) Delbrück

Asteroid des inneren Hauptgürtels

(15264) Delbrück ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der von den deutschen Astronomen Freimut Börngen und Lutz D. Schmadel am 11. Oktober 1990 mit dem Schmidt-Teleskop des Karl-Schwarzschild-Observatoriums (IAU-Code 033) im Tautenburger Wald entdeckt wurde.

Asteroid
(15264) Delbrück
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 16. Februar 2017 (JD 2.457.800,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtelasteroid
Asteroidenfamilie Nysa-Familie
Große Halbachse 2,4283 AE
Exzentrizität

0,1290

Perihel – Aphel 2,1151 AE – 2,7415 AE
Neigung der Bahnebene 2,2965°
Länge des aufsteigenden Knotens 336,7254°
Argument der Periapsis 127,2297°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 21. Januar 2018
Siderische Umlaufperiode 3 a 286 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 19,11 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 5,816 (±0,097) km
Albedo 0,055 (±0,004)
Absolute Helligkeit 15,1 mag
Geschichte
Entdecker Freimut Börngen, Lutz D. Schmadel
Datum der Entdeckung 11. Oktober 1990
Andere Bezeichnung 1990 TU11, 1994 VO
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid gehört zur Nysa-Gruppe, einer nach (44) Nysa benannten Gruppe von Asteroiden (auch Hertha-Familie genannt, nach (135) Hertha). Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (15264) Delbrück sind fast identisch mit denjenigen der beiden kleineren, wenn man von der Absoluten Helligkeit von 18,5 und 17,9 gegenüber 15,1 ausgeht, Asteroiden 2007 SZ153 und (437480) 2013 YZ50.[1]

Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[2] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel (15264) Delbrück der taxonomischen Klasse der C-Asteroiden zugeordnet.[3]

Die Albedo des Asteroiden weist mit 0,055 (±0,004) auf eine dunkle Oberfläche hin. Der mittlere Durchmesser wurde auf 5,816 (±0,097) km berechnet.

Die Bahn von (15264) Delbrück wurde im Jahre 2000 gesichert, so dass eine Nummerierung vergeben werden konnte. Der Asteroid wurde am 13. Oktober desselben Jahres auf Vorschlag von Freimut Börngen[4] nach dem Biophysiker Max Delbrück (1906–1981) benannt, der 1969 gemeinsam mit Alfred Day Hershey und Salvador Edward Luria den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt „für ihre Entdeckungen des Vermehrungsmechanismus und der genetischen Struktur von Viren“.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)
  2. Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog (Memento vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  3. Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types (Memento vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  4. Auf Tautenburger Platten entdeckte Kleinplaneten. Auf der Website von Freimut Börngen