(10847) Koch ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der von dem deutschen Astronomen Freimut Börngen am 5. Januar 1995 am Observatorium Tautenburg (IAU-Code 033) im Thüringer Tautenburger Wald entdeckt wurde.

Asteroid
(10847) Koch
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 4. November 2013 (JD 2.456.600,5)
Orbittyp Äußerer Hauptgürtelasteroid
Asteroidenfamilie Eos-Familie
Große Halbachse 2,9802 AE
Exzentrizität

0,0883

Perihel – Aphel 2,7171 AE – 3,2432 AE
Neigung der Bahnebene 8,9720°
Länge des aufsteigenden Knotens 302,5611°
Argument der Periapsis 124,7365°
Siderische Umlaufzeit 5,14 a
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,25 km/s
Physikalische Eigenschaften
Absolute Helligkeit 13,2 mag
Geschichte
Entdecker Freimut Börngen
Datum der Entdeckung 5. Januar 1995
Andere Bezeichnung 1995 AV4, 1998 QS89
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Der Asteroid gehört zur Eos-Familie,[1] einer Gruppe von Asteroiden, welche typischerweise große Halbachsen von 2,95 bis 3,1 AE aufweisen, nach innen begrenzt von der Kirkwoodlücke der 7:3-Resonanz mit Jupiter[2], sowie Bahnneigungen zwischen 8° und 12°. Die Gruppe ist nach dem Asteroiden (221) Eos benannt. Es wird vermutet, dass die Familie vor mehr als einer Milliarde Jahren durch eine Kollision entstanden ist. Eos-Asteroiden haben normalerweise eine eher helle Oberfläche. Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[3] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (10847) Koch jedoch von einer dunklen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich danach, grob gesehen, um einen C-Asteroiden handeln.[4]

Die Bahn des Asteroiden wurde 1999 gesichert, so dass eine Nummerierung vergeben werden konnte. (10847) Koch wurde am 24. Januar 2000 auf Vorschlag von Freimut Börngen[5] nach dem deutschen Mediziner und Mikrobiologen Robert Koch benannt. Koch war neben Louis Pasteur der Begründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie und erhielt 1905 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin „für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose“. Nach Pasteur war schon 1991 ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels benannt worden, (4804) Pasteur, und nach Robert Koch 1970 ein Mondkrater der südlichen Mondhemisphäre, Mondkrater Koch.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. (10847) Koch in der Datenbank der „Asteroids – Dynamic Site“ (AstDyS-2, englisch).
  2. David Vokrouhlický, Miroslav Brož, Alessandro Morbidelli, William Bottke, David Nesvorný, Daniel Lazzaro, Andy Rivkin: Yarkovsky footprints in the Eos family (PDF, englisch)
  3. Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog (Memento vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  4. Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types (Memento vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  5. Auf Tautenburger Platten entdeckte Kleinplaneten auf der Website von Freimut Börngen
  6. Der Mondkrater Koch im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS