ČSD U 35.201

Tenderlokomotive in Tschechien von der k.u.k Heeresbahn
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Die U 35.201 war eine schmalspurige Tenderlokomotive der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD), die von der k.u k. Heeresbahn stammte. Ein baugleiches Fahrzeug lief auch auf der Dessau-Radegast-Köthener Bahn.

ČSD U 35.201
MÁV 391.001
Nummerierung: ČSD U 35.201
MAV 391.001
Anzahl: ČSD: 1
MÁV: 1
Hersteller: Orenstein & Koppel, Berlin
Baujahr(e): 1899
Ausmusterung: nach 1950
Achsformel: Cn2t
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 6.230 mm
Höhe: 3.000 mm
Fester Radstand: 1.700 mm
Gesamtradstand: 1.700 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Leermasse: 11,7 t
Dienstmasse: 14,3 t
Reibungsmasse: 13,4 t
Radsatzfahrmasse: 4,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Indizierte Leistung: 75 PS
Anfahrzugkraft: 2.390 kp
Treibraddurchmesser: 780 mm
Steuerungsart: Allan
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 250 mm
Kolbenhub: 415 mm
Kesselüberdruck: 12,0 atü
Rostfläche: 0,43 m²
Rohrheizfläche: 21,25 m²
Verdampfungsheizfläche: 24,21 m²
Wasservorrat: 1 m³
Brennstoffvorrat: 0,7 t

Geschichte Bearbeiten

Die Maschine stammte aus einer Lieferung von zwei Lokomotiven der Berliner Maschinenfabrik Orenstein & Koppel (O&K) mit den Fabriknummern 509 und 510 an die Firma Julius Przeworsky in Bory. Sie erhielten dort die Namen JULIUS und ŽOFIA und die Nummern 1 und 2. Eine typgleiche Lokomotive war vorher bereits an die Cöthener Kleinbahn mit der Fabriknummer 506 geliefert worden.[1]

Die ŽOFIA wurde im Ersten Weltkrieg von der k.u k. Heeresbahn beschlagnahmt. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns verblieb sie in der Tschechoslowakei beim Tschechoslowakischen Eisenbahnregiment. Im Jahr 1921 wurde sie von den ČSD übernommen.

Die ČSD setzten die Maschine bis 1936 auf der ehemaligen Waldbahn UschhorodRadwanka sowie ab 1936 auf der Borzsatalbahn ein. Als das Verkehrsgebiet 1939 an Ungarn abgetreten werden musste, kam sie mit der Nummer 391.001 in den Bestand der Ungarischen Staatsbahn (MÁV). Als die Einsatzstrecke im Jahr 1945 schließlich an die Sowjetunion fiel verblieb sie dort. In den 1950er Jahren wurde sie ausgemustert.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Karel Just: Parní lokomotivy na úzkorozchodných tratích ČSD. Vydavatelství dopravní literatury Ing. Luděk Čada, Litoměřice, 2001, ISBN 80-902706-5-4, S. 82

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jens Merte: Lokomotivfabriken in Deutschland, Lieferliste von Orenstein & Koppel, Berlin