Þorleifur Örn Arnarsson

isländischer Opern- und Theaterregisseur

Þorleifur Örn Arnarsson, deutsche Transkription Thorleifur Örn Arnarsson, (geboren 15. Juli 1978 in Reykjavík) ist ein isländischer Opern- und Theaterregisseur.

Leben Bearbeiten

Þorleifur Örn Arnarsson ist der Sohn des isländischen Schauspielerehepaares Arnar Jónsson und Þórhildur Þorleifsdóttir, und zu seinen Geschwistern zählt die auch in Deutschland bekannte Schauspielerin Sólveig Arnarsdóttir. Er studierte zunächst Schauspiel an der Kunstakademie Islands. Im Anschluss arbeitete er an verschiedenen Theatern in Island, in Helsinki und Sydney als Regisseur.

An der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin studierte er Regie. Sein Stück (gemeinsam mit Andri Snær Magnason) Image – Ewige Glückseligkeit wurde 2007 in Island uraufgeführt und erhielt zahlreiche Preise.

2007 gastierte er mit dieser Produktion am Berliner Maxim-Gorki-Theater. Regie führte er unter anderem bei William Shakespeares Romeo und Julia und Elfriede Jelineks Kontrakte des Kaufmanns am Theater St. Gallen, Sarah Kanes 4.48 Psychose am Staatstheater Karlsruhe, Bertolt Brechts Mutter Courage und William Shakespeares Lear am Theater Konstanz sowie Michail Bulgakows Der Meister und Margarita am Landestheater Tübingen.

Am Theater Augsburg inszenierte er Die Fledermaus und 2014 Lohengrin. Seine Regiearbeit von Henrik Ibsens Peer Gynt gewann 2011 das nachtkritik-Theatertreffen. Er arbeitet zudem auch als Dozent, so unter anderem für eine Schauspielregieklasse in Toronto, Kanada.

Mit der Spielzeit 2014/15 wurde Þorleifur Örn Arnarsson als leitender Regisseur für Oper und Schauspiel an das Hessische Staatstheater Wiesbaden engagiert.

Ab der Spielzeit 2019/20 war er für zwei Jahre Schauspieldirektor an der Volksbühne Berlin.[1][2]

Inszenierungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 2009: Romeo und Julia von William Shakespeare, Theater St. Gallen[3]
  • 2010: Peer Gynt von Henrik Ibsen, Luzerner Theater[4]
  • 2014: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht, Hessisches Staatstheater Wiesbaden[5]
  • 2017: Hamlet von William Shakespeare, Schauspiel Hannover[6]
  • 2018: Die Edda von Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason, Schauspiel Hannover[7]
  • 2018: Macbeth von William Shakespeare, Schauspiel Hannover[8]
  • 2008: Die verlorene Oper. Ruhrepos von Thorleifur Örn Arnarsson und Albert Ostermaier, Koproduktion der Ruhrfestspiele Recklinghausen mit dem Staatsschauspiel Hannover[9]
  • 2019: Eine Odyssee von Homer, Volksbühne Berlin[10]
  • 2019: Die Edda von Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason, Burgtheater Wien[11]
  • 2020: Die Orestie von Thorleifur Örn Arnarsson nach Aischylos, Volksbühne Berlin[12]
  • 2021: Die Wildente oder Der Kampf um die Wahrheit frei nach Henrik Ibsen, Thalia Theater Hamburg[13]
  • 2022: Der Sturm von William Shakespeare, Burgtheater Wien[14]
  • 2022: Temple of Alternative Histories von Anna Rún Tryggvadóttir und Thorleifur Örn Arnarsson, Staatstheater Kassel[15]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Thorleifur Örn Arnarsson – Künstler*innen – Volksbühne Berlin. Abgerufen am 7. August 2019.
  2. Thorleifur Örn Arnarsson wird Schauspieldirektor an der Volksbühne Berlin. Abgerufen am 7. August 2019.
  3. Charles Linsmayer: Romeo und Julia – Thorleifur Örn Arnarsson nimmt die Liebestragödie als Wikinger-Saga. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  4. Beat Mazenauer: Peer Gynt – Thorleifur Örn Arnarsson bringt Ibsen als Stück um Lug und Selbstbetrug auf die Bühne. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  5. Shirin Sojitrawalla: Die Dreigroschenoper – Thorleifur Örn Arnarsson gibt mit Brecht, Bilderkraft und Bühnenkritik seinen Einstand als Hausregisseur in Wiesbaden. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  6. Tiefenbohrung ins Herz der Geschichte. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  7. Frank Kurzhals: Die Edda – Im Schauspiel Hannover hängt Thorleifur Örn Arnarsson eine Weltenesche auf. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  8. Jan Fischer: Macbeth – Thorleifur Örn Arnarsson erzählt in Hannover mit Shakespeare von illegitimer Machtaneignung. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  9. Sascha Westphal: Die verlorene Oper. Ruhrepos – Thorleifur Örn Arnarsson und Albert Ostermaier erzählen in Recklinghausen assoziations- und zitatreich vom Verschwinden. Abgerufen am 9. Juni 2022 (deutsch).
  10. Christian Rakow: Eine Odyssee – Volksbühne Berlin – Thorleifur Örn Arnarsson lässt beim Versuch, Homer ins Heute zu holen, die Muskeln spielen. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  11. Petra Paterno: "Die Edda" am Burgtheater: Gähnende Leere. Abgerufen am 7. November 2019.
  12. Michael Wolf: Orestie – Volksbühne Berlin – Thorleifur Örn Arnarsson zündelt zu Texten von Aischylos und Edward Albee mit einem Feuerwerk der Assoziationen. Abgerufen am 3. Oktober 2020 (deutsch).
  13. Falk Schreiber: Die Wildente oder Der Kampf um die Wahrheit – Thalia Theater Hamburg – Thorleifur Örn Arnarssons Ibsen-Abend für fanatische Wahrheitssucher. Abgerufen am 12. Mai 2022 (deutsch).
  14. Gabi Hift: Der Sturm – Burgtheater Wien – Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert Shakespeares humanistische Komödie als heitere Show mit gelegentlichen Abgründen. Abgerufen am 12. Mai 2022 (deutsch).
  15. Temple of Alternative Histories – Staatstheater Kassel – Thorleifur Örn Arnarsson dekonstruiert Richard Wagners "Ring des Nibelungen". Abgerufen am 10. Juli 2022.