Überschwemmungen in Afrika 2022

Naturkatastrophe

Überschwemmungen in Afrika im Jahr 2022 haben weite Teile des Kontinents betroffen und fast 2.000 Menschen getötet. Das am schlimmsten betroffene Land war Nigeria mit über 610 Toten.

Eine Karte Afrikas mit den betroffenen Ländern in rot

Angola Bearbeiten

Im Dezember haben Überschwemmungen in Angola zwei Menschen getötet, fünf Häuser zerstört und 238 weitere beschädigt.[1]

Äthiopien Bearbeiten

Etwa 60.000 Menschen waren von Überschwemmungen in Äthiopien betroffen, die einige Infrastrukturen beschädigt haben.[2]

Benin Bearbeiten

Siebenundzwanzig Gemeinden in Benin waren von Überschwemmungen betroffen, was zu 41 Todesfällen und über 670 zerstörten Häusern führte.[3]

Demokratische Republik Kongo Bearbeiten

Von Ende Februar bis März starben mindestens 16 Menschen, darunter vier Kinder, in Bukavu, an den Überschwemmungen.[4][5] Überschwemmungen im April töteten 20 Menschen,[6] während im Mai weitere 21 Todesfälle gemeldet wurden.[7] Im Dezember starben mindestens 169 Menschen bei Überschwemmungen in der am Kongo gelegenen Hauptstadt Kinshasa.[8] Am 31. Dezember tötete nach Starkregen ein Erdrutsch im Osten des Landes in der Provinz Sud-Kivu 8 Menschen und verletzte 9 weitere schwer.[9]

Elfenbeinküste Bearbeiten

Im Juni 2022 erlebte die Elfenbeinküste ihre tödlichsten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes. Mindestens 15 Menschen starben, darunter sechs durch Erdrutsche und 114 wurden in Abidjan verletzt. Etwa 1.900 Häuser wurden beschädigt und 11.900 Menschen waren betroffen.[10]

Gabun Bearbeiten

Ein durch Überschwemmungen verursachter Erdrutsch tötete sieben Menschen in der Nähe von Libreville.[11]

Gambia Bearbeiten

 
Überschwemmungen in Gambia

Überschwemmungen in Gambia töteten mindestens 11 Menschen.[12]

Ghana Bearbeiten

Zwei Tage starker Regenfälle hatten viele Häuser und eine Polizeistation beschädigt, die im Osten Ghanas unterwasser standen.[13]

Kamerun Bearbeiten

Bis zum 20. September waren bis zu 37.439 Menschen aus 6.662 Familien von Überschwemmungen im Norden Kameruns betroffen. Mindestens 2 Menschen sind gestorben und etwa 95 wurden verletzt. Bis zu 9.413 Häuser und 88 Schulen waren beschädigt oder zerstört worden. Rund 2.394 Hektar Ernte wurden ebenfalls beschädigt, und 3.019 Rinder gingen verloren.[14]

Kenia Bearbeiten

Sturzfluten hatten Hunderte von Familien nach einem schweren Regenguss in Westkenia vertrieben.[15]

Madagaskar Bearbeiten

Am 18. Januar trafen Überschwemmungen Madagaskars Hauptstadt Antananarivo und töteten 10 Menschen.[16] Von Ende Januar bis Februar zerstörten der Zyklon Batsirai und der Tropische Sturm Ana Tausende von Häusern und verursachten 179 Todesfälle in Madagaskar.[17][18] Der Zyklon Gombe verursachte zwei weitere Todesfälle.[19]

Malawi Bearbeiten

Im Januar brachen sechs Häuser zusammen und 126 weitere wurden bei Überschwemmungen in Malawi beschädigt.[20] Der Tropische Sturm Ana verursachte 37 Todesfälle im Land,[21] während der Zyklon Gombe im März weitere sieben Todesfälle verursachte.[22]

Mali Bearbeiten

In Mopti wurden mindestens 550 Häuser durch Hochwasser beschädigt, das Dörfer mit einer Höhe von bis zu 22,0 m unter Wasser betauchte.

Mosambik Bearbeiten

Der tropische Sturm Ana führte zu 20 Todesfällen in Mosambik.[23] Im März verursachte der Zyklon Gombe weitere 63 Tote und zerstörte Tausende von Häusern.[24]

Niger Bearbeiten

Seit August sind mindestens 168 Menschen aufgrund von Überschwemmungen in Niger gestorben.[25] Über 227.000 Menschen waren betroffen.[26]

Nigeria Bearbeiten

 
Überschwemmungen in Nigeria Stand 19. Oktober 2022

Mindestens 33 der 36 Bundesstaaten Nigerias waren von Überschwemmungen betroffen.[27] Mindestens 612 Menschen kamen ums Leben.[28][29] Die Überschwemmungen verursachten zudem einen Cholera-Ausbruch, der weitere 64 Menschen tötete.[29]

Ruanda Bearbeiten

Seit dem 1. Januar begannen schwere Stürme in ganz Ruanda. Bis zum 27. Januar waren 15 Menschen getötet und 37 Menschen verletzt worden. Sieben dieser Todesfälle und 26 der Verletzungen waren auf Blitzeinschläge zurückzuführen.[30]

Senegal Bearbeiten

Mindestens drei Menschen in Dakar wurden infolge der Überschwemmungen getötet.[31]

Sierra Leone Bearbeiten

Acht Todesfälle wurden in Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen gemeldet.[32]

Südafrika Bearbeiten

 
Geschätzte Niederschläge im südlichen Afrika vom 7. bis zum 13. April 2022.[33]

Überschwemmungen ereigneten sich im Januar in der Provinz Ostkap und töteten vierzehn Menschen, darunter einen Polizisten, der versuchte, Menschen zu retten.[34]

Im April haben Überschwemmungen mindestens 435 Menschen getötet, hauptsächlich in KwaZulu-Natal.[35] Fast 1,6 Milliarden US-Dollar Schaden waren verursacht worden.[36] Über 6.000 Häuser, meist im schlechten Zustand, wurden durch Überschwemmungen beschädigt oder zerstört.

Am 3. Dezember trafen Überschwemmungen eine Kirche in Johannesburg. Neun Menschen wurden tot aufgefunden und acht weitere wurden vermisst.[37]

Sudan Bearbeiten

Überschwemmungen seit August haben 134 Menschen getötet. Über 47.000 Häuser wurden durch Hochwasser beschädigt.[38]

Tansania Bearbeiten

Überschwemmungen in Tansania töteten Anfang Mai fünf Menschen.[39]

Tschad Bearbeiten

 
Überschwemmungen im Tschad, Stand 12. Oktober 2022

Im August haben Überschwemmungen 17.000 Menschen im Tschad betroffen, was zur Zerstörung von 1.312 Häusern führte. Mindestens 22 Menschen waren gestorben, während 229 weitere verletzt wurden.[40]

Uganda Bearbeiten

Überschwemmungen im Januar töteten 9 Menschen im Distrikt Kisoro.[41] Im August töteten Überschwemmungen in der Eastern Region weitere 30 Menschen.[42]

Zentralafrikanische Republik Bearbeiten

In der Zentralafrikanischen Republik hatten Überschwemmungen 85.300 Menschen betroffen, 11 getötet, mehr als 2.600 Häuser und 18.500 Hektar Getreide zerstört, zahlreiche andere Infrastrukturen beschädigt und mehr als 6.000 Menschen in 176 Städten und Dörfern in 12 der 17 Präfekturen des Landes vertrieben.[43]

Literatur Bearbeiten

  • Mariam Zachariah, Clair Barnes, Caroline Wainwright, Richard Ayodeji Balogun, Derbetini A. Vondou , Elijah Adesanya Adefisan, Eniola Olaniyan, Kamoru Abiodun Lawal, Audrey Brouillet, Benjamin Sultan, Sjoukje Philip, Sarah Kew, Robert Vautard, Gerbrand Koren, Piotr Wolski, Maja Vahlberg, Roop Singh, Cheikh Kane, Maarten van Aalst, Lisa Thalheimer, Sihan Li1, Friederike E. L. Otto: Climate change exacerbated heavy rainfall leading to large scale flooding in highly vulnerable communities in West Afric. Hrsg.: World Weather Attribution. 16. November 2022 (worldweatherattribution.org [PDF; 1,9 MB]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Überschwemmungen in Afrika 2022 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Africa. FloodList; (englisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Angola – Floods Leave 2 Dead, Hundreds of Homes Damaged – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  2. Ethiopia - Situation Report, 19 Sep 2022 - Ethiopia | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  3. Benin – Over 40 Dead, 1,300 Households Displaced After Weeks of Flooding – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  4. Ten killed in Bukavu floods. 3. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  5. Four children among six dead in DR Congo deluge. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  6. DR Congo and Rwanda – 20 Killed in Floods and Landslides – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  7. Democratic Republic of the Congo – More Deadly Floods and Landslides in Eastern Provinces – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  8. Dorian Geiger: At least 169 dead after devastating floods in DR Congo’s Kinshasa. Al Jazeera, 17. Dezember 2022, abgerufen am 9. Mai 2023.
  9. Eastern DRC: Landslide leaves 8 people dead. In: trtworld.com. Abgerufen am 9. Mai 2023 (englisch).
  10. Cote d'Ivoire: Floods - Jun 2022 | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  11. Gabon – 7 Killed in Libreville Landslide After Heavy Rainfall – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  12. Senegal – Floods in Dakar Leave 3 Dead – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  13. Floods wreak havoc; Kyebi court, police station, homes submerged. 2. Oktober 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  14. Cameroon – Floods Affect Almost 40,000 in Far North Region – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  15. Ojwang Joe: Kenya: Flash Floods Displace Kisumu Families Following Heavy Rains. 9. September 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  16. AfricaNews: 10 killed by floods in Madagascar. Januar 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  17. Southern Africa: Cyclone Season Flash Update No. 2 (4 February 2022) - Madagascar | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  18. Southern Africa: Cyclone Season Flash Update No. 6 (Tropical Cyclone Batsirai) (13 February 2022) - Madagascar | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  19. Imazpress: Mozambique : le cyclone Gombe fait au moins huit morts. In: Imaz Press Réunion. 11. März 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (französisch).
  20. Malawi – Houses Destroyed After Flash Floods in Blantyre – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  21. Malawi, Africa | Tropical Storm Ana 2022 - Emergency Appeal n° MDRMW015 - Malawi | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  22. Cyclone Gombe Kills 7, Damages Houses and Roads in Malawi. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  23. Agence France-Presse: Dozens killed in Tropical Storm Ana as southern Africa braces for more wild weather. 28. Januar 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  24. Mozambique: Tropical Cyclone Gombe Flash Update No.6 (As of 25 March 2022). Abgerufen am 4. November 2022.
  25. Niger – 168 Dead, 227,000 Affected as Flooding Continues – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  26. Worsening Niger floods kill 75. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  27. Flood kills 372 Nigerians in eight months, 508,000 persons affected - NEMA DG says. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 5. September 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  28. Our Reporters: Buhari blames climate change as flood kills 612, affects 3.2m Nigerians. 25. Oktober 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (britisches Englisch).
  29. a b Nigeria – 300 Dead, 100,000 Displaced as Government Warns of Worsening Floods – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  30. Daily Flash. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  31. Senegal – Floods in Dakar Leave 3 Dead – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  32. Africanews | Sierra Leone landslide, floods kill eight. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  33. Deluge in South Africa. 14. April 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  34. Tembile Sgqolana: STORM DISASTER: Eastern Cape officials still counting losses after floods kill 14 and displace hundreds. 11. Januar 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  35. Reuters: Death toll from South African floods revised down to 435. In: Reuters. 21. April 2022 (reuters.com [abgerufen am 4. Dezember 2022]).
  36. Sibusiso Mboto: Costs related to KZN floods stands at R17 billion. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  37. South Africa – 9 Dead, 8 Missing After Flash Floods in Johannesburg – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  38. Nasi Hako: Climate crisis worsens Sudan floods as death toll rises. In: ESI-Africa.com. 30. August 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (en-ZA).
  39. Tanzania – Floods in South Leave 5 Dead, Thousands Displaced – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  40. Chad – Weeks of Rain and Floods Leave 22 Dead, Hundreds of Homes Destroyed – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  41. Uganda – At Least 9 Killed in Western Region Flash Floods – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  42. Floods in Eastern Uganda kill at least 30 people and leave 400,000 without access to clean water - Uganda | ReliefWeb. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (englisch).
  43. Cameroon – Floods Affect Almost 40,000 in Far North Region – FloodList. Abgerufen am 4. Dezember 2022.