Österreich forscht

österreichische Online Citizen Science Plattform, Online Präsenz des Citizen Science Network Austria

Österreich forscht ist eine 2014 gegründete österreichische Online Citizen Science Plattform und die Online Präsenz des Citizen Science Network Austria. Auf der Plattform werden Citizen Science Projekte aus Österreich gelistet, bei denen Interessierte mitwirken können. Außerdem finden sich dort Hintergrundinformationen zu Citizen Science und dem Citizen Science Netzwerk Austria, sowie ein Blog, der von allen Citizen Science Interessierten benutzt werden kann.[1]

Derzeit sind 73 aktuelle Projekte auf Österreich forscht gelistet (Stand 18. August 2023).[2] Eine Zählung der Plattform im Frühjahr 2021 ergab, dass ca. 175.000 Citizen Scientists bei österreichischen Projekten mitwirkten.

Geschichte Bearbeiten

Die Plattform Österreich forscht wurde 2014 von Daniel Dörler und Florian Heigl von der Universität für Bodenkultur Wien etabliert mit dem Ziel, ein österreichisches Netzwerk für Akteuren im Bereich Citizen Science zu schaffen und Citizen Science stärker zu etablieren.[3][4] Auf der Plattform sind Hochschulen, Forschungsinstitute, Museen und Vereine aus Österreich vertreten. Anfang 2017 schlossen sich auf Initiative der Plattform Akteure formal zum Citizen Science Network Austria zusammen um die Qualität von Citizen Science in Österreich weiter zu stärken. Derzeit sind 48 nationale und 3 internationale Partner am Netzwerk beteiligt.[5] Nachdem anfangs Projekte nach subjektiven Kriterien ausgewählt und auf der Website gelistet wurden, entstand der Ruf nach unabhängigen Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte.[6] So entwickelte die Arbeitsgruppe „Qualitätskriterien“ in einem mehrstufigen Prozess unter der Teilnahme von 17 Institutionen die derzeit gültigen Qualitätskriterien[7], die seit 2018 von jedem Projekt erfüllt werden müssen, das auf Österreich forscht gelistet werden will.[8][9] Seit 2019 wird Österreich forscht von der Universität für Bodenkultur Wien dauerhaft finanziert.[10][11] Seit Mai 2020 befindet sich auf der Plattform ein Blog, auf dem sich Projektleiter, aber auch Citizen Scientists und Interessierte über Citizen Science austauschen. Im März 2022 wurde die erste Folge des Citizen Science Podcasts „Wissen macht Leute“ ausgestrahlt und informiert seither monatlich mittels Interviews und Reportagen über Citizen Science Projekte und Veranstaltungen.[12]

Ziele Bearbeiten

Die Ziele von Österreich forscht sind Citizen Science in Österreich stärker zu etablieren und die Bekanntheit in der Öffentlichkeit zu fördern. Die Qualität von Citizen Science soll weiter gesteigert werden und die Methodik wissenschaftlich weiterentwickelt werden. Das Netzwerk bringt Akteure aus Österreich im Bereich Citizen Science zusammen, um gemeinsam die Zukunft von Citizen Science zu gestalten. Um diese Ziele zu verfolgen, wurden 9 Arbeitsgruppen gegründet. Zusätzlich werden regelmäßig Plattformtreffen durchgeführt und einmal im Jahr die Österreichische Citizen Science Konferenz organisiert. Außerdem bietet Österreich forscht regelmäßig Trainings und Workshops über Citizen Science an und präsentiert die Plattform auf Konferenzen, (öffentlichen) Veranstaltungen und in den Medien (Presse, Radio, TV). Auf der Plattform werden Projekte im Bereich Citizen Science (die die erarbeiteten Qualitätskriterien erfüllen) gelistet und für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht. Alle Partnerinstitutionen haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in welchem sie sich zur Verfolgung der gemeinsamen Ziele bekennen.

Arbeitsgruppen Bearbeiten

Seit der Gründung des Citizen Science Network Austria haben sich Arbeitsgruppe (AG) zu verschiedenen Themen im Bereich Citizen Science gebildet, um die Methode Citizen Science sowie die Plattform und das Netzwerk ständig weiterzuentwickeln. Die erste AG war die oben erwähnte „AG Qualitätskriterien“, die in einem einjährigen mehrstufigen Prozess die derzeit gültigen Qualitätskriterien entwickelt hat. Insgesamt haben sich bisher 9 verschiedene Arbeitsgruppen entwickelt zu den Themen „juristische Fragen“, „offene Biodiversitätsdatenbanken“, „Open Science Trainings“, „Synergien und Innovation“, „Österreichische Citizen Science Konferenz“, „Citizen Science an/mit Schulen“, „D-A-CH“ sowie „Strategie“. Jede Arbeitsgruppe wird von einer oder mehreren Person(en) einer Partnerinstitution geleitete und trifft sich – falls noch aktiv – in regelmäßigen Abständen um gemeinsame Ziele zu erarbeiten und diese umzusetzen.

Konferenz Bearbeiten

Österreich forscht organisiert seit 2015 die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz (ÖCSK). Jedes Jahr wird die Konferenz von einer Partnerinstitution von Österreich forscht mitorganisiert und findet in einem anderen Bundesland statt. Seit 2017 gibt es für die Konferenz einen Open Call für Konferenzbeiträge.[13] Außerdem ist ein Tag der Konferenz für alle öffentlich zugänglich, um so die Bekanntheit von Citizen Science Projekten in Österreich zu fördern.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Citizen Science Projekte - Österreich forscht. Abgerufen am 11. Januar 2022 (deutsch).
  2. Projekte - Österreich forscht. Abgerufen am 11. Januar 2022 (deutsch).
  3. Über Österreich forscht - Österreich forscht. Abgerufen am 11. Januar 2022 (deutsch).
  4. Florian Heigl, Barbara Kieslinger, Katharina T. Paul, Julia Uhlik, Didone Frigerio: Co-Creating and Implementing Quality Criteria for Citizen Science. In: Citizen Science: Theory and Practice. Band 5, Nr. 1, 25. November 2020, ISSN 2057-4991, S. 23, doi:10.5334/cstp.294 (citizenscienceassociation.org [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  5. Netzwerk - Österreich forscht. Abgerufen am 11. Januar 2022 (deutsch).
  6. Florian Heigl, Daniel Dörler: Public participation: Time for a definition of citizen science. In: Nature. Band 551, Nr. 7679, 8. November 2017, S. 168–168, doi:10.1038/d41586-017-05745-8 (nature.com [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  7. Florian Heigl, Daniel Dörler, Pamela Bartar, Robert Brodschneider, Marika Cieslinski: Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht | Version 1.1. Open Science Framework, 30. März 2018, doi:10.31219/osf.io/89cqj (osf.io [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  8. Florian Heigl, Barbara Kieslinger, Katharina T. Paul, Julia Uhlik, Daniel Dörler: Opinion: Toward an international definition of citizen science. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 116, Nr. 17, 23. April 2019, ISSN 0027-8424, S. 8089–8092, doi:10.1073/pnas.1903393116, PMID 31015357, PMC 6486707 (freier Volltext) – (pnas.org [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  9. Florian Heigl, Barbara Kieslinger, Katharina T. Paul, Julia Uhlik, Didone Frigerio: Co-Creating and Implementing Quality Criteria for Citizen Science. In: Citizen Science: Theory and Practice. Band 5, Nr. 1, 25. November 2020, ISSN 2057-4991, S. 23, doi:10.5334/cstp.294 (citizenscienceassociation.org [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  10. Daniel Dörler, Florian Heigl: Citizen Science in Austria. In: Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Band 72, Nr. 2, 22. August 2019, ISSN 2791-4011, S. 317–327, doi:10.31263/voebm.v72i2.2836 (univie.ac.at [abgerufen am 11. Januar 2022]).
  11. Citizen Science::BOKU. Abgerufen am 11. Januar 2022.
  12. Podcast - Österreich forscht. Abgerufen am 18. August 2023 (deutsch).
  13. Daniel Dörler, Florian Heigl: Citizen Science in Austria. In: Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Band 72, Nr. 2, 22. August 2019, ISSN 1022-2588, S. 317–327, doi:10.31263/voebm.v72i2.2836 (univie.ac.at [abgerufen am 11. Januar 2022]).