Zinn(IV)-sulfid

chemische Verbindung

Zinn(IV)-sulfid ist eine chemische Verbindung aus Zinn und Schwefel mit der Formel SnS2.

Strukturformel
Struktur von Zinn(IV)-sulfid
Allgemeines
Name Zinn(IV)-sulfid
Andere Namen

Zinndisulfid

Summenformel SnS2
Kurzbeschreibung

goldgelber geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1315-01-1
EG-Nummer 215-252-9
ECHA-InfoCard 100.013.867
PubChem 15238661
ChemSpider 21865812
Wikidata Q205021
Eigenschaften
Molare Masse 182,84 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,5 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

600 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,67 µg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen Bearbeiten

Natürlich kommt Zinn(IV)-sulfid als seltenes Mineral Berndtit vor.[3]

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Zinn(IV)-sulfid kann durch Reaktion von Zinn(IV)-chlorid mit Schwefelwasserstoff gewonnen werden.

 
 

Industriell wird es durch Erhitzen von Zinn und Schwefel in Gegenwart von Ammoniumchlorid gewonnen.[4]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Zinn(IV)-sulfid ist ein goldgelber Feststoff, der in der trigonalen Cadmiumiodid-Struktur (Polytyp 2H) kristallisiert (Raumgruppe P3m1 (Raumgruppen-Nr. 164)Vorlage:Raumgruppe/164, a = 3,638 Å, c =5,88 Å).[5] Es ist unlöslich in Wasser. Zinn(IV)-sulfid ist ein Verbindungshalbleiter mit einer Bandlücke von 2,2 eV.[6]

Verwendung Bearbeiten

Zinn(IV)-sulfid wird als Farbpigment und zum Bronzieren (Goldimitat, Musivgold, Zinnbronze[7]) eingesetzt.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Eintrag zu Zinndisulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Februar 2017. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Zinn(IV)-sulfid bei webelements.com
  3. Mineralienatlas: Berndtit
  4. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 763.
  5. R.M. Hazen, L.W. Finger: The crystal structures and compressibilities of layer minerals at high pressure. I. SnS2. In: American Mineralogist, 63, 1978, S. 289–252.
  6. L.A.Burton et al.: Electronic and optical properties of single crystal SnS2: an earth-abundant disulfide photocatalyst. Journal of Materials Chemistry A, 2016, doi:10.1039/C5TA08214E.
  7. lenntech.com: Zinn und Wasser