Xylanasen sind Enzyme aus der Gruppe der Pentosanasen die verschiedene, im Stützgerüst der pflanzlichen Zellwände vorhandenen Substanzen (Xylane) aufschließen können.[1]

Xylanasen
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.2.1.8Glykosidase
Reaktionsart Hydrolyse von (1→4)-β-D-xylose-Bindungen in Xylanen
Substrat Xylane
Produkte β-D-Xylose
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Lebewesen
Ausnahmen höhere Pflanzen, Wirbeltiere

Sie kommen natürlich in Bakterien, Pilzen, Hefen, Protozoen, Algen, xylophagen Insekten, Schnecken und Krebsen, jedoch nicht in Wirbeltieren (diese verdauen diese Stoffe durch ihre Darmflora) vor.[2] Für den industriellen Einsatz werden Xylanasen häufig gentechnisch aus Pilzen (z-B. Aspergillus- und Trichodermaarten) und Bakterien hergestellt.

Klassifikation Bearbeiten

Xylanasen bilden die Familien 10 und 11 in der Klassifikation der Glykosidasen nach Henrissat.[3]

Verwendung Bearbeiten

Sie werden bei der Stärkeverarbeitung (z. B. in Bäckereien zur Verbesserung der Teigeigenschaften), als Futtermittelzusätze (z. B. bei der Geflügelzucht[4]) und in der Papierindustrie verwendet. Es sind in diesem Umfeld Allergien gegen Xylanasen bekannt.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Xylanasen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. TransGen Bericht über Xylanase (Memento vom 3. März 2007 im Internet Archive)
  2. Überprüfung der Evaluierung des Produkts Xylanase aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen (PDF; 255 kB)
  3. Bernard Henrissat: Glycosyl hydrolase families: classification and list of entries
  4. Extremophile Biotechnologie
  5. V. van Kampen, R. Merget, T. Brüning: Berufliche Allergien gegen Xylanasen. In: Pneumologie. 58, 2004, S. 103–106, doi:10.1055/s-2003-812512.