xmonad

Fenstermanager für das X Window System

xmonad ist ein Fenstermanager für das X Window System. Er ist in der funktionalen Programmiersprache Haskell geschrieben.

xmonad


xmonad im Tiling-Modus
Basisdaten

Entwickler Spencer Janssen, Don Stewart, Jason Creighton
Erscheinungsjahr 6. März 2007[1]
Aktuelle Version 0.18.0[2]
(3. Februar 2024)
Betriebssystem alle POSIX-kompatiblen, benötigt X Window und GHC
Programmiersprache Haskell
Kategorie Fenstermanager
Lizenz BSD
http://www.xmonad.org/

Im März 2007 wurde xmonad als Tiling-basierter Fenstermanager vorgestellt. Er organisiert daher die dargestellten Fenster kachelartig, so dass sie sich nicht überlappen. Außerdem bemühten sich die Entwickler, eine grafische Oberfläche zu schaffen, in der Benutzer ein produktives Arbeiten mit den Fenstern ohne Benutzung der Maus ermöglicht wird. Viele Linux-Distributionen liefern xmonad direkt über ihre Paketverwaltungssysteme aus und auch für FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, und macOS ist es verfügbar.

Eigenschaften Bearbeiten

Ursprünglich orientierte sich xmonad in Sachen Funktionalität und Bedienung an dwm, etwa bei der voreingestellten Tastenbelegung. Es enthält mittlerweile jedoch Funktionalitäten, die für dwm-Benutzer nicht verfügbar sind. Dies sind zum Beispiel ein für jede Desktop-Umgebung konfigurierbares Layout, Kachelreflexion, Speicherung des Zustands, Spiegeln des Layouts und Gnome-Unterstützung und Statusleisten für jeden Screen (X-Abstraktion).[3][4] Es kann durch die Bearbeitung einer externen Konfigurationsdatei angepasst werden, die während des Betriebs neu geladen werden kann.[5]

 
Die xinerama-Unterstützung von xmonad: Tiling auf drei Monitoren gleichzeitig (mit Kinesis-Tastatur)

Erweiterungen für das Kernsystem, wie die Emulation anderer Fenstermanager und unübliche Layout-Algorithmen wie Fensterteilung basierend auf der Fibonacci-Spirale, wurden von der Community implementiert und sind als Bibliothek verfügbar.[6][7]

Neben dem Fokus auf den Verzicht der Maus, verwenden die xmonad-Entwickler häufig semi-formale Methoden und Programmableitung, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Zahl der Quellcodezeilen zu verringern. Mit Version 0.7 wurde diese auf unter 1200 reduziert und Fenstermanager-Einstellungen wie das Verhalten des Fokus werden nun durch die Haskell-Bibliothek QuickCheck kontrolliert. Dieser Schwerpunkt macht xmonad in verschiedener Hinsicht unüblich. Es ist außerdem der erste Fenstermanager, der die Zipper-Datenstruktur[8] zum automatischen Organisieren des Fokus nutzt.

xmonad macht Gebrauch von Haskell-Eigenschaften und Werkzeugen wie QuickCheck, GHC-Erweiterungen wie pattern guards, Monaden, monad transformers, zippers, und des Cabal-Paketsystems, sowie Haskell-Bindungen zu Xlib und xft-Schriftarten. Es ist geplant, wieder an XCB zu binden, wenn die Haskell-Bindings freigegeben werden. Sein Kern wurde auf Sicherheit in Bezug auf Pattern Matching geprüft, was weiter zur Zuverlässigkeit beiträgt.[9]

Einfluss Bearbeiten

Die Innovationen von xmonad haben auch Einfluss auf andere Tiling-basierte Fenstermanager genommen. So übernahm dwm „urgency hooks“ von xmonad[10] und unterstützt Xinerama (für Multi-Head-Systeme) seit dem Release 4.8. Außerdem existiert ein durch xmonad inspirierter Patch, der dwm um zwei Layouts ergänzt, die Fenster entsprechend der Fibonacci-Folge anordnen.[11]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Initial import. · xmonad/xmonad@b2c1430.
  2. Release 0.18.0. 3. Februar 2024 (abgerufen am 20. Februar 2024).
  3. Keyboard-Driven Environments Open a New Window. OSnews, 31. Mai 2007, abgerufen am 31. Mai 2007.
  4. xmonad 0.4 Released. OSnews, 19. Oktober 2007, abgerufen am 23. Dezember 2007.
  5. Durch eine Kombination schnellen Neu-Kompilierens und anschließenden Ausführens der neuen xmonad-Binärdatei durch exec; siehe Haskell Weekly News: April 27, 2007. Haskell Weekly News, 27. April 2007, archiviert vom Original am 29. Mai 2007; abgerufen am 23. Mai 2007.
  6. Xmonad-Benutzer verursachen signifikanten Traffic im IRC-Channel #xmonad (Memento vom 29. Dezember 2007 im Internet Archive) und auf der xmonad Mailing-Liste; Außerdem gibt es eine signifikante Zahl von Commits zur Erweiterungsbibliothek aus nicht-Kern-devs (siehe Statistik-Seite (Memento des Originals vom 23. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/xmonad.org von xmonad)
  7. xmonad: Contributed code. xmonad.org, 22. Mai 2007, archiviert vom Original am 26. Dezember 2012; abgerufen am 23. Mai 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/xmonad.org
  8. http://www.haskell.org/haskellwiki/Zipper
  9. „Does xmonad crash? On proving pattern coverage in xmonad with Catch“; „Preconditions on XMonad“; siehe auch „Detecting pattern-match failures in Haskell“@1@2Vorlage:Toter Link/www-users.cs.york.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 160 kB)
  10. Siehe die Diskussion der Entwickler auf der dwm-Mailingliste
  11. Suckless.org: Fibonacci layouts patch to dwm

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Xmonad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien