World Confederation of Billiard Sports

Internationaler Dachverband für Billard

Die World Confederation of Billiard Sports (WCBS) ist der Weltverband für alle Bereiche des Billardsports.

World Confederation of Billiard Sports
(WCBS)
Gründung 25. Januar 1992 in Yverdon-les-Bains, Schweiz
Gründer André Gagnaux, Wolfgang Rittmann, Mark Wildman
Sitz Sint-Martens-Latem, Belgien
Schwerpunkt Billardweltverband
Vorsitz Präsident:
Agypten Farouk el-Barki
Vizepräsidenten:
AustralienAustralien Ian Anderson
Katar Mubarak Al Khayarin
Generalsekretärin:
Schweiz Diane Wild
Mitglieder 148
Website wcbs-billiards.org

Die WCBS richtet keine Weltmeisterschaften aus oder gibt Regelwerke heraus, dies ist allein Aufgabe ihrer Unterorganisationen. Stattdessen bemüht sie sich für die Aufnahme des Billardsports in das Programm von internationalen Sportgroßereignissen. Erklärtes langfristiges Ziel der WCBS ist es, Billard als olympische Sportart zu etablieren.

Geschichte Bearbeiten

Vor der Gründung der WCBS im Jahr 1992 gab es keine gemeinsame Organisation für die drei Hauptdisziplinen des Billardsports (Karambolage, Poolbillard und Snooker). Obwohl bereits in den 1950er Jahren erste Versuche unternommen wurden, Billard als olympische Sportart zu etablieren, genügte Billard den damaligen Richtlinien des IOC nicht.

1985 wurde der Schweizer André Gagnaux neuer Präsident der UMB, dem Verband für Karambolage. Er versuchte gemeinsam mit den Verantwortlichen des damaligen Profi-Snookerverbandes WPBSA, einen neuen Dachverband für den Billardsport zu gründen (einen Verband für Poolbillard gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht). Jedoch scheiterte dieses Vorhaben vorerst am Widerstand der WPBSA.

Nachdem jedoch 1988 mit der WPA ein Weltverband für Poolbillard gegründet worden war, trafen sich die Vertreter der drei Verbände erstmals im August 1990 im englischen Bristol, mit dem Ziel der Gründung eines Billard-Weltverbandes. In der Folge wurde im Januar 1992 in Yverdon-les-Baines (Schweiz) die World Confederation of Billiard Sports (WCBS) gegründet. Es wurde ein Vorstand aus neun Mitgliedern gebildet, wovon jeder der drei Verbände je drei Mitglieder stellten, wobei die professionelle WPBSA gemeinsam mit dem ebenfalls existierenden Snooker-Amateurverband International Billiards & Snooker Federation (IBSF) die Bildung der World Snooker Federation (WSF) beschloss. Erster Präsident war André Gagnaux.

Im Juli 1996 erfolgte schließlich die vorläufige, im Jahr 1998 die endgültige Aufnahme von Billard in die olympische Familie durch das IOC. Seit 2001 ist Billard Bestandteil der World Games. Im September 2002 erklärte die WPBSA, dass sie kein Interesse mehr an einer Zusammenarbeit mit der IBSF hätte, was zu einem Eklat bei einer Vorstandssitzung im März 2003 führte, zu der die Vertreter der IBSF nicht erschienen und bei der die WPBSA die Snooker-Sparte der WCBS nunmehr für vakant erklärte. Dagegen ging die IBSF erfolgreich vor dem Internationalen Sportgerichtshof vor, der im Januar 2004 die Zuständigkeit der WCBS auch für den Snooker-Sport feststellte, so dass die WPBSA als eigenständiges Mitglied neben der IBSF zurückkehrte und die lose World Snooker Federation wieder aufgelöst wurde. Seitdem besteht die WCBS aus vier Mitgliedsverbänden.

Im Juli 2015 beschloss der Verband bei seiner Generalversammlung in Breslau, Polen, ab 2016 eine gemeinsame Weltmeisterschaft aller drei Spielarten Pool, Karambolage und Snooker auszurichten. Diese WM sollte in China ausgetragen werden.[1] Diese Weltmeisterschaft fand aber nicht statt.

Am 16. Juli 2022 wurde in Birmingham (Alabama) der UMB-Präsident Farouk el-Barki zum neuen Präsidenten der WCBS gewählt und auch die erste Weltmeisterschaft beschlossen. Diese findet vom 17. bis zum 23. Juli 2023 in Ankara statt.[2]

Präsidenten Bearbeiten

Amtszeit Präsident[3] Land Verband
1992–1996 André Gagnaux Schweiz  Schweiz UMB
1996–1998 Jorgen Sandman Schweden  Schweden WPA
1998–2000 Sindhu Pulsirivong Thailand  Thailand IBSF
2000–2002 Jean Graus Niederlande  Niederlande UMB
2002–2008 Jorgen Sandman Schweden  Schweden WPA
2008–2010 Pascal Guillaume Frankreich  Frankreich IBSF
2010–2015 Jean-Claude Dupont Belgien  Belgien UMB
2015–2017 Jason Ferguson Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich WPBSA
2017–2022 Ian Anderson Australien  Australien WPA
2022– Farouk el-Barki Agypten  Ägypten UMB

Komitee Bearbeiten

Das derzeitige Komitee besteht aus folgenden Mitgliedern:[4]

  • Präsident: Agypten  Farouk el-Barki
  • Vizepräsidenten: Australien  Ian Anderson, Katar  Mubarak Al Khayarin
  • Generalsekretärin und Schatzmeisterin: Schweiz  Diane Wild
  • Anti-Doping-Beauftragter: Polen  Marcin Krzeminski
  • Mediendirektor: Spanien  Fernando Requena
  • Vorstandsmitglieder: Syrien  Michael Al-Khoury, Irland  James Leacy, Vereinigte Staaten  Shayne Tyree, Schweden  Jorgen Sandman

Unterorganisationen Bearbeiten

Folgende Verbände, die für die einzelnen Bereiche des Billardsports zuständig sind, unterstehen derzeit der WCBS direkt:

1. Instanz (direkt) Bearbeiten

  • Karambolage:
UMB (Union Mondiale de Billard)
  • Poolbillard:
WPA (World Pool-Billiard Association)
  • Snooker und English Billiards:
WSF (World Snooker Federation)

2. Instanz Bearbeiten

Folgende Verbände sind in 2. Instanz dem WCBS bzw. direkt der UMB unterstellt.

Im unterstehenden Schaubild steht die WSF für die beiden Snookerverbände International Billiards & Snooker Federation (IBSF) und World Professional Billiards & Snooker Association (WPBSA).

Struktur Bearbeiten

Karambolage Bearbeiten

 

Pool- und Russisches Billard Bearbeiten

 

Snooker Bearbeiten

 

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Markus Schönhoff: WCBS Meisterschaft: 50.000 Dollar für die ersten Vier. In: kozoom.com. Kozoom, 15. Juli 2015, abgerufen am 30. Januar 2016.
  2. WCBS: WCBS Meisterschaft. WCBS, 30. März 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  3. History. In: wcbs-billiards.org. World Confederation of Billiard Sports, abgerufen am 30. Januar 2016.
  4. Committee. In: wcbs-billiards.org. World Confederation of Billiard Sports, abgerufen am 4. Januar 2020.