World’s End (1987)

Buch von T. C. Boyle

World’s End ist ein Roman von T.C. Boyle, der 1987 in den USA erschien und 1989 in deutscher Übersetzung veröffentlicht wurde.

Inhalt Bearbeiten

Walter Van Brunt stößt mit seinem Motorrad gegen eine Gedenktafel für Cadwallader Crane und Jeremy Mohonk, woraufhin ihm ein Fuß amputiert werden muss. Nun wird die Geschichte aufgerollt, wobei der Autor kapitelweise zwischen dem 17. Jahrhundert, 1949 und 1968 hin und her springt. Die einzelnen Kapitel sind aber konventionell erzählt.

17. Jahrhundert: Die Van Brunts sind 1663 aus Holland eingewandert und haben in Neu-Holland/Nordamerika eine Farm, die den Van Warts gehört und für die sie Pacht bezahlen müssen. Dort werden sie auch wie Leibeigene gehalten. In einer Welle des Unglücks muss dem ältesten Sohn Jeremias ein Fuß amputiert werden, der Vater stirbt, dann auch die Mutter und der kleinste Sohn Wouter, und Katrinchee brennt mit dem Indianer Mohonk durch.

Jeremias wird von den Pächtern der Nachbarsfarm Van Meulen aufgenommen. Als Katrinchee mit ihrem Sohn Jeremy zurückkommt, bewirtschaften die beiden wieder ihre alte Farm. Katrinchee fühlt sich schuldig am Unglück der Familie, wird halb wahnsinnig und sucht den Tod. Jeremias heiratet die Tochter des schouts (Schultheiß) Neeltje und hat mit ihr sechs Kinder. Als die Pächter für Van Wart eine Straße bauen sollen, lehnt sich Jeremias auf, kriecht dann aber zu Kreuz, als ihm die Pacht entzogen werden soll. Für seinen ältesten Sohn Wouter ist das Verrat.

Jahre später – Jeremias ist längst tot und Wouter hat die Leitung der Farm – wird den Van Brunts und Cadwallader Crane die Pacht gekündigt, und Jeremy Mohonk und seine Familie sollen auch das Gebiet verlassen. Die drei rebellieren, aber Wouter begeht Verrat: Um sein eigenes Leben zu retten, gibt er die ganze Schuld den beiden anderen.

1929: Jeremy Mohonk, der letzte vom Stamm der Kitchawanken, Nachkomme von Katrinchee und dem Indianer Mohonk, besetzt das Land, auf dem einst die Farm der Van Brunts stand, er habe ein Recht darauf, es sei Indianerland. Er wird zu Zuchthaus verurteilt. Wegen finanzieller Engpässe muss Rombout Van Wart das Land aber an Pelethiah Crane verkaufen, Rektor der Schule von Van Wartville.

1949: Auf Peletiah Cranes Land soll ein Konzert stattfinden. Die linken Veranstalter und Gäste werden von rechten, rassistischen Schlägertrupps zusammengeschlagen. Es konnte dazu kommen, weil Walters Vater Truman Van Brunt als Spion arbeitete und seine linken Freunde verriet. Danach verschwindet Truman.

1968: Obwohl Truman Van Brunts Sohn Walter von den linken Freunden seines Vaters aufgezogen wurde, ist er ein Freund von Depeyester Van Wart. Der wiederum hat eine Hippie-Tochter Mardi, die es mit der Moral und Klassenschranken sehr locker nimmt. Seine Frau Joanna kümmert sich um Indianer und bekommt schließlich einen Sohn von Jeremy Mohonk, den sie ihrem Mann als seinen Sohn unterschiebt und der nun Erbe der Van Warts wird.

Walter findet seinen Vater in der nördlichsten Stadt Alaskas, wo er für seinen Verrat büßt. Walter begeht nun seinerseits Verrat an seinem Freund Tom Crane, indem er im Hafen sein Schiff losbindet, nachdem er Tom mit seiner Frau Jessica gesehen hatte, die aber von Walter verraten und verlassen worden war. Kurz darauf erfriert Walter im Schnee (wie einst Katrinchee Van Brunt). Um die Reparatur des Schiffs zu bezahlen, muss Tom Crane nun das Land wieder an die Van Warts verkaufen, das Land, auf dem Van Brunts Farm stand und wo das Konzert stattgefunden hatte.

Die Linie der Verräter ist nun ausgestorben, ebenso die männliche Linie der Van Warts. An ihre Stelle tritt der Nachkomme des Indianers Jeremy Mohonk und von Katrinchee Van Brunt.

Kritik Bearbeiten

Der Guardian betrachtet den Roman in einer Rezension 2012 als einen der „übersehenen Klassiker der amerikanischen Literatur“ („Overlooked classics of American literature“). Die Charaktere und Handlungsstränge würden in dem Buch von Boyle „meisterhaft“ zusammengefügt („he brings them all together masterfully“).[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Overlooked classics of American literature: World’s End by TC Boyle. In: The Guardian, 20. Januar 2012. Abgerufen am 1. Oktober 2013.