Wolfgang Schmittel

deutscher Grafiker, Werbefachmann und Fotograf

Wolfgang Schmittel (* 1930 in Frankfurt am Main; † 24. Januar 2013 in Kronberg im Taunus) war ein deutscher Grafiker, Werbefachmann und Fotograf. Durch seine Arbeit als Designer unter anderem für die Braun GmbH gilt er als der Urvater der Corporate Identity und des Corporate Designs.[1][2]

Leben Bearbeiten

Wolfgang Schmittel studierte Malerei und Grafik an der Städelschule in Frankfurt (heute Staatliche Hochschule für Bildende Künste). Zu Beginn seiner Tätigkeit als Grafiker, arbeitete er für Unternehmen wie zum Beispiel Resopal, für die er die Geschäftspapiere, Werbeanzeigen und einige Broschüren gestaltete.[3] Er war von 1952 bis 1981 für den Elektrogerätehersteller Braun tätig und gestaltete das noch bis heute gültige Logo des Unternehmens. Während seiner Zeit bei Braun prägte er entscheidend das damals neue Gestaltungskonzept im Bereich Kommunikation mit, das er nach den rationalen Prinzipien von Otl Aicher gestaltete.[4] 1958 wurde er unter Fritz Eichler Abteilungsleiter. Ab 1968 war er als Direktor für Kommunikation rund 30 Jahre lang verantwortlich für das Gesamterscheinungsbild des Unternehmens – national und international. In dieser Zeit erarbeitete er zudem ein neues und einheitliches Gestaltungskonzept für die Braun-Muttergesellschaft Gillette (Omnimark). Nach seiner Tätigkeit für Braun hatte er mehrere Lehraufträge, darunter auch an der Ohio State University, USA. 1982 wurde er zum Professor für Grafik-Design an die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd berufen. In dieser Zeit erarbeitete er eine neue Corporate Identity für die Creditanstalt (CA), einer der größten Banken Österreichs.

Wolfgang Schmittel wurde zudem als Fotograf bekannt – so war er u. a. einer der angesagtesten „Jazz-Fotografen“ der Frankfurter Jazz-Szene. Er fotografierte viele Größen der damaligen Zeit, wie zum Beispiel Louis Armstrong oder Ella Fitzgerald (Broschüre Jazz sehen, Jazz hören). In diesem Zusammenhang sind auch die von ihm gestalteten und für die damalige Zeit revolutionären „Braun-Jazzanzeigen“ zu nennen.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • Bundesverdienstkreuz am Bande, verliehen am 26. März 2010

Auszeichnungen als Grafiker Bearbeiten

  • Silbermedaille des Bayerischen Werbe-Fachverbands e.V., 1960
  • Urkunden des Bayerischen Werbe-Fachverbands e.V. für beispielhafte Anzeigen 1961, 1962, 1965
  • Preisträger deutscher Verpackungswettbewerb, 1963
  • Goldmedaille 1965, Art Director´s Club Deutschland
  • Eurostar, European Packaging Federation
  • Il Premio Compasso d’oro von La Rinascente
  • Diploma di gran premio, 12. Triennale di Milano

Auszeichnungen als Fotograf Bearbeiten

Werke Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans Wichmann: „Mut zum Aufbruch“, 1998, Prestel ISBN 3-7913-2023-8 (Seiten 44, 46, 69, 72, 84, 87, 92, 246, 265)
  • Bernd Polster: „Braun – 50 Jahre Produktinnovationen“ 2005, Dumont Verlag, ISBN 3-8321-7364-1
  • Jürgen Schwab: „Der Frankfurt Sound“ Societäts-Verlag 2004, ISBN 3-7973-0888-4 (mit Bildern u. a. von Wolfgang Schmittel)

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Dieter Herbst: Corporate Identity, Cornelsen Verlag, Berlin 1998, zit. nach Merck KGaA: Corporate Identity, www.merck.de (22. Dezember 2006) (Memento vom 7. November 2007 im Internet Archive)
  2. Wolfgang Beinert: Was ist Corporate Design? Ursprung, Geschichte und Definition der Unternehmenskommunikation, www.typolexikon.de, April 2005 (22. Dezember 2006) (Memento des Originals vom 14. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.typolexikon.de
  3. Kulturkurier: "Original Resopal - Die Ästhetik der Oberfläche"(26. Dezember 2006)
  4. Bernd Polster: Braun: 50 Jahre Produktinnovationen. DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8321-7364-1.