Witzwort (dänisch: Vitsvort) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Witzwort
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Witzwort hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 24′ N, 8° 59′ OKoordinaten: 54° 24′ N, 8° 59′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Nordsee-Treene
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 28,14 km2
Einwohner: 1022 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25889
Vorwahl: 04864
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 161
Adresse der Amtsverwaltung: Schulweg 19
25866 Mildstedt
Website: www.witzwort.de
Bürgermeister: Johann Sievers
Lage der Gemeinde Witzwort im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

 
Plan des Ortes
 
Luftaufnahme, Blick nach Norden

Die Gemeinde Witzwort erstreckt sich, gemäß der Systematik der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands, im östlichen Bereich des Naturraums Eiderstedter Marsch an der Biegung des Flusslaufs der Eider zwischen Friedrichstadt und Tönning nach Süden im nördlichen Uferbereich.[2]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Neben dem Hauptort gleichen Namens, ein Kirchdorf, befinden sich anteilig u. a. auch die Streusiedlungen Reimersbude und Büttel im Gemeindegebiet.[3] Sie erstrecken sich entlang der Bundesstraßen 5 und 202.

Nachbargemeinden Bearbeiten

An das Gemeindegebiet von Witzwort grenzen:[4]

Uelvesbüll Simonsberg Südermarsch
  Koldenbüttel
Oldenswort Lehe
(Kreis Dithmarschen)

Geschichte Bearbeiten

Die Gemeinde Witzwort wurde erstmals 1352 urkundlich erwähnt. Witzwort bedeutet etwa „Wurt des Wido“.[5]

Seit Juli 2000 ist Witzwort ein vom Land Schleswig-Holstein anerkannter Erholungsort.

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Wahlbeteiligung: 58,4 Prozent
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,8 %
39,2 %
WGWa
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergemeinschaft Witzwort

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 11 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wählergemeinschaft Witzwort sieben Sitze und die CDU vier Sitze.

Bürgermeister Bearbeiten

Für die Wahlperiode 2018–2023 wurde Jan (Johann) Sievers von der Wählergemeinschaft Witzwort (WGW) zum Bürgermeister gewählt.[7] Dieser löste den zuvor seit 1978 ohne Unterbrechung amtierenden Willi Berendt ab.[8]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Gold über schmalem blau-silbernen Wellenschildfuß ein flacher grüner Berg, davor ein silberner Haubarg mit rotem Dach, darunter ein silberner Ochsenkopf.“[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

Der Rote Haubarg liegt etwa drei Kilometer nördlich vom Dorf im Gemeindegebiet. Er ist ein weiß verputzter Haubarg mit Reetdach, der vermutlich 1647 erbaut wurde. Die Herkunft des Namens ist unklar. Entweder ist er erst im 18. Jahrhundert entstanden und hat seinen Namen von seinem Vorgängerbau übernommen, der mit roten Ziegeln gedeckt war und rund 100 Jahre später durch einen Brand vernichtet wurde, oder der Haubarg war früher rot verputzt bzw. unverputzt. Der Rote Haubarg beherbergt heute den landwirtschaftlichen Teil des Eiderstedter Heimatmuseums und wird als Gaststätte genutzt.[10]

In Witzwort steht die aus Backstein gebaute St. Marienkirche. Sie wurde im 15. Jahrhundert errichtet und 1631 durch einen hölzernen Glockenturm und einen angebauten Chorraum ergänzt. Die hölzerne Kanzel wurde unter Pastor Laurentius Adzen im Jahre 1583 in der Kirche aufgestellt. Ein Stück neben der Kirche liegt das dazugehörige Pastorat, in dem der Pastor der Kirchengemeinde Witzwort/Uelvesbüll wohnt. St. Marien wird seit 2004 von drei Seiten in der Winterzeit nachts angestrahlt.

Neben Weiteren sind sie verzeichnet in der Liste der Kulturdenkmale in Witzwort.

Vereine Bearbeiten

Das örtliche Sportleben wird unter anderem durch den Turn- und Sportverein Witzwort von 1926 (TSV Witzwort) mit rund 400 Mitgliedern geprägt.

Im Bereich Hilfsorganisationen gibt es einen Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes, welchem eine aktive Bereitschaft angehört. Diese ist über die 2. Sanitätsgruppe Nordfriesland an den Katastrophenschutz Nordfriesland angegliedert, durch welchen der Bereitschaft drei Fahrzeuge zur Verfügung gestellt sind. Die Hauptaufgabe der Bereitschaft ist die sanitätsdienstliche Versorgung der ortsansässigen Feste und Veranstaltungen; so zum Beispiel dem Ringreit­turnier des Reitervereins Witzwort von 1946.

Im Jahre 1993 wurde ein Tennisclub gegründet. Die Fertigstellung der von ihm genutzten Tennisanlage erfolgte im August 1994.

Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Uelvesbüll besteht ein Ortskulturring. Dieser existiert in dieser Form seit 1964 und veranstaltet unter anderem das alle 5 Jahre stattfindende Witzworter Dorffest.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaftsstruktur Bearbeiten

Die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde ist stark von der landwirtschaftlichen Urproduktion geprägt. Daneben ist die Gemeinde Sitz des 1894 gegründeten genossenschaftlichen Molkereiunternehmens NordseeMilch eG.[12]

Bildung Bearbeiten

In Witzwort befindet sich eine Grundschule. Dem Schulbau ist eine Turnhalle angegliedert. Das Gebäude wurde 2005–2009 saniert. Direkt neben der Schule befindet sich seit Ende 2010 der fertiggestellte Neubau des Kindergartens in Trägerschaft der örtlichen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde.

Verkehr Bearbeiten

Im Abschnitt zwischen Husum und Tönning kreuzen sich die Bundesstraßen 5 und 202. Sie haben hier auf einer kurzen Teilstrecke eine gemeinsame Trasse und bilden so das Rückgrat im Motorisierten Individualverkehr. Abseits vom Dorfkern verläuft grob in Parallellage die Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording. Der gemeindliche Haltepunkt Witzwort befindet sich im südöstlichen Gemeindegebiet. Darüber hinaus ist der Ort auch mittels der Buslinie 1077 in den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein eingebunden.

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans Knutz, Gemeinde Witzwort, Hans Ulrich Meyer (Hrsg.): Chronik von Witzwort. Husumer Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1983.
  • Hans-Walter Wulf: Kirchen in Eiderstedt. Lühr & Dircks, St. Peter-Ording 1981, ISBN 3-921416-13-2.
  • Chronik von Witzwort, erweiterte Ausgabe, Hrsg. Gemeinde Witzwort, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2015.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Witzwort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Witzwort – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 20, abgerufen am 14. Juni 2021.
  3. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  4. Relation: Witzwort (1402990) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 7. Oktober 2020.
  5. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 706.
  6. wahlen-sh.de
  7. Niederschrift der 01. GV Witzwort am 26.06.2018. (pdf) Abgerufen am 21. Juni 2020.
  8. Helmuth Möller: Straße wird nach Ehrenbürgermeister Willi Berendt benannt. Husumer Nachrichten, 21. Juni 2020, abgerufen am 22. Juni 2020.
  9. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  10. Museum im Roten Haubarg
  11. Vereine in Witzwort. Abgerufen am 31. Oktober 2018.
  12. Geschichte der Osterhusumer Meierei. Abgerufen am 22. April 2021.