Winterbach (Pfalz)

Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz, Rheinland-Pfalz, Deutschland

Winterbach (Pfalz) ist die am weitesten westlich liegende Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben des Landkreises Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz.

Wappen Deutschlandkarte
Winterbach (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Winterbach (Pfalz) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 18′ N, 7° 28′ OKoordinaten: 49° 18′ N, 7° 28′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südwestpfalz
Verbandsgemeinde: Thaleischweiler-Wallhalben
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 7,03 km2
Einwohner: 500 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66484
Vorwahl: 06337
Kfz-Kennzeichen: PS, ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 40 228
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 52
66987 Thaleischweiler-Fröschen
Website: www.vgtw.de
Ortsbürgermeister: Andreas Weizel
Lage der Ortsgemeinde Winterbach (Pfalz) im Landkreis Südwestpfalz
KarteDarsteinDimbach (Pfalz)Hauenstein (Pfalz)HinterweidenthalLug (Pfalz)Schwanheim (Pfalz)SpirkelbachSpirkelbachWilgartswiesenWilgartswiesenClausenDonsiedersLeimen (Pfalz)MerzalbenMünchweiler an der RodalbRodalbenBottenbachEppenbrunnHilstKröppenKröppenLemberg (Pfalz)ObersimtenRuppertsweilerSchweixTrulbenVinningenBobenthalBruchweiler-BärenbachBundenthalBusenbergDahnErfweilerErlenbach bei DahnFischbach bei DahnHirschthal (Pfalz)LudwigswinkelNiederschlettenbachNothweilerRumbachSchindhardSchönau (Pfalz)BiedershausenHerschbergHettenhausen (Pfalz)Knopp-LabachKrähenbergObernheim-KirchenarnbachSaalstadtSchauerbergSchmitshausenWallhalbenWeselbergWinterbach (Pfalz)GeiselbergHeltersbergHermersbergHöheinödHorbach (Pfalz)SchmalenbergSteinalbenWaldfischbach-BurgalbenAlthornbachBattweilerBechhofen (Pfalz)ContwigDellfeldDietrichingenGroßbundenbachGroßsteinhausenHornbachKäshofenKleinbundenbachKleinsteinhausenMauschbachRiedelbergRosenkopfWalshausenWiesbach (Pfalz)HöheischweilerHöhfröschenMaßweilerNünschweilerPetersberg (Pfalz)ReifenbergRieschweiler-MühlbachThaleischweiler-FröschenPirmasensZweibrückenSaarlandSaarlandFrankreichLandkreis Südliche WeinstraßeKaiserslauternLandkreis KaiserslauternLandkreis KaiserslauternLandkreis KuselLandau in der PfalzLandkreis Bad Dürkheim
Karte

Geographie Bearbeiten

Winterbach liegt auf der Sickinger Höhe im Wiesbachtal an der Stelle, wo der wenig später Auerbach genannte Wiesbach nach Südwesten abknickt und von Nordosten der Winterbach linksseitig einmündet. Dabei bildet sie den westlichen Abschluss der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben. Oberhalb des Ortes liegen auf zwei Höhenrücken zwischen den konvergierenden Bächen im Norden der Herrenwalderhof etwa in Richtung Wiesbach und näher im Nordosten der Klosterbergerhof in Richtung Biedershausen. Winterbach gliedert sich in die Ortsteile Winterbach und Niederhausen. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Krähenberg, Biedershausen, Schmitshausen, Reifenberg, Battweiler, Großbundenbach und Kleinbundenbach.

Geschichte Bearbeiten

Der erstmals 1180 erwähnte Ort folgte in seiner Zugehörigkeit stets Pfalz-Zweibrücken. Vom zwölften bis 15. Jahrhundert ist aus Winterbach ein Rittergeschlecht bekannt. Der Ort hatte im Mittelalter eine gewisse Bedeutung und war bis zu seiner Verödung während des Dreißigjährigen Krieges Gerichtsort für das Wiesbachtal. Ab 1715 erfolgte die Wiederbesiedelung und 1727 wurde Winterbach ein Teil der Gemarkung des öd gefallenen Dorfes Weiler zugeschlagen.

1479 wurde das ein Kilometer talabwärts gelegene Niederhausen erstmals genannt. Bereits seit 1704 existiert der Klosterbergerhof nördlich des Ortes.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Winterbach in den Kanton Zweibrücken eingegliedert und war Sitz einer Mairie, die zusätzlich für Battweiler, Knopp und Niederhausen zuständig war. 1815 hatte der Ort 240 Einwohner. Anschließend wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Zweibrücken, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Zweibrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Oberhausen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Nachbarort Niederhausen am 7. Juni 1969 nach Winterbach eingemeindet.[2] Drei Jahre später wechselte sie in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz); im selben Jahr neugeschaffenen Verbandsgemeinde Wallhalben zugeordnet. Seit 2014 gehört sie zur Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben.

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die in der folgenden Tabelle dargestellte Entwicklung der Einwohnerzahl bezieht sich auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 420
1835 414
1871 417
1905 390
1939 373
1950 437
Jahr Einwohner
1961 426
1970 448
1987 438
1997 469
2005 554
2022 500

Religion Bearbeiten

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Pirmasens, die Protestanten zur [[Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) |Protestantischen Landeskirche Pfalz]]. Vor Ort existiert die evangelische Kirchengemeinde Winterbach. 1818 wurde die bis dahin selbständige Pfarrei in Battweiler derjenigen von Winterbach zugeordnet.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Winterbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4] Bei der Wahl im Jahre 2009 wurden die Ratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt.

Bürgermeister Bearbeiten

Andreas Weizel wurde am 20. August 2019 Ortsbürgermeister von Winterbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 83,39 % für fünf Jahre gewählt worden. Weizels Vorgänger waren Willi Schwarz (Ortsbürgermeister 1992–2019) und Willi Hamm.[5][6][7]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Winterbach
Blasonierung: „In Silber ein blaubewehrter und -bezungter roter Löwe, belegt mit einem blauen Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Der Löwe weist auf die einstige Zugehörigkeit zu Pfalz-Zweibrücken hin

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kulturdenkmäler Bearbeiten

 
Kriegerdenkmal 1914–18 und 1939–45

Vor Ort befinden sich insgesamt zehn Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die evangelische Pfarrkirche St. Matthäus mit Kräutergarten; sie wurde 1489 erstmals erwähnt. Der Turm stammt aus der Zeit der Romanik um 1200. Das barocke Kirchenschiff wurde um 1720 wiederhergestellt. Auf dem Dorfplatz befindet sich ein Mahnmal an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.

Natur Bearbeiten

Vor Ort existiert ein Kräutergarten mit etwa 60 bekannten und weniger bekannten Heilpflanzen des Mittelalters bis zur Neuzeit sowie einigen alten Rosensorten. Inspiriert vom Hortulus, einem Gedicht des im neunten Jahrhundert lebenden Botanikers Walahfried Strabo über seinen Klostergarten auf der Insel Reichenau und orientierend am St. Galler Klosterplan wurde der Kräutergarten angelegt. Anregungen gaben zusätzlich Beschreibungen des pfalz-zweibrückischen Botanikers Hieronymus Bock, der 1545 in Hornbach das New Kreütterbuch verfasste.

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

Am dritten Augustwochenende finden im jährlichen Wechsel jeweils Dorffest oder Kirchenfest (Motorradgottesdienst[8]) statt. Die Kerwe findet am dritten Septemberwochenende.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Winterbach ist ein klassisches Straßendorf, das sich entlang der Landesstraße 469 von Zweibrücken in Richtung Wallhalben erstreckt. Die Kreisstraße 66 stellt eine Verbindung nach Wiesbach her und die Kreisstraße 68 zum Herrenwalderhof. Der nächste Flugplatz liegt bei Zweibrücken (15 Kilometer). Nächster Fernverkehrshalt ist in der 20 Kilometer entfernte Homburger Hauptbahnhof. Der nächste regionale Bahnhof befindet sich in 15 Kilometer Entfernung in Zweibrücken an der Strecke Bahnstrecke Landau–Rohrbach.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

Vor Ort existieren die Kindertagesstätte Winterbach, Dorfgemeinschaftshaus und das als Gemeindehaus fungierende Johannes-Zwick-Haus.

Tourismus Bearbeiten

Winterbach ist seit 2009 Ausgangspunkt des Meteoriten-Wanderweg, der nach Zweibrücken führt. Mitten durch die Gemeinde verläuft außerdem der mit einem gelben Balken markierte Fernwanderweg Saar-Rhein-Main.

Ehrenbürger Bearbeiten

  • 30. Januar 2020: Willi Schwarz (* 1950), ernannt zum ersten Ehrenbürger der Ortsgemeinde aufgrund seiner besonderen Verdienste um Winterbach. Im Jahr 1984 erstmals in den Gemeinderat gewählt, war er von 1992 bis 2019 Ortsbürgermeister der Gemeinde und auf vielfältige Weise für das Gemeinwesen aktiv.[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Winterbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 201 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Norbert Schwarz: Wechsel an der Ortsspitze perfekt. Pfälzischer Merkur, 21. August 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2020;.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 29. März 2020.
  7. Bürgermeister: Willi Schwarz gibt Amt 2019 ab. Die Rheinpfalz, 11. August 2018, abgerufen am 29. März 2020.
  8. saarbruecker-zeitung.de. Abgerufen am 6. Februar 2023.
  9. Norbert Schwarz: Neuer Ehrenbürger: „Allzweckwaffe“ und „Menschenkümmerer“. Pfälzischer Merkur, 31. Januar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2020;.