Willendorf (Niederösterreich)

Gemeinde im Bezirk Neunkirchen, Niederösterreich

Willendorf ist eine Gemeinde mit 975 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.

Willendorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Willendorf
Willendorf (Niederösterreich) (Österreich)
Willendorf (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen
Kfz-Kennzeichen: NK
Fläche: 7,32 km²
Koordinaten: 47° 47′ N, 16° 3′ OKoordinaten: 47° 47′ 23″ N, 16° 3′ 24″ O
Höhe: 389 m ü. A.
Einwohner: 975 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 133 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2731, 2732
Vorwahl: 02620
Gemeindekennziffer: 3 18 45
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Puchbergerstraße 36
2732 Willendorf
Website: www.willendorf.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Bauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
11
2
2
11 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Willendorf im Bezirk Neunkirchen
Lage der Gemeinde Willendorf (Niederösterreich) im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)AltendorfAspang-MarktAspangberg-St. PeterBreitenauBreitensteinBuchbachBürg-VöstenhofEdlitzEnzenreithFeistritz am WechselGloggnitzGrafenbach-St. ValentinGrimmensteinGrünbach am SchneebergHöflein an der Hohen WandKirchberg am WechselMönichkirchenNatschbach-LoipersbachNeunkirchen (Niederösterreich)OtterthalPayerbachPittenPrigglitzPuchberg am SchneebergRaach am HochgebirgeReichenau an der RaxScheiblingkirchen-ThernbergSchottwienSchrattenbachSchwarzau am SteinfeldSchwarzau im GebirgeSeebensteinSemmeringSt. Corona am WechselSt. Egyden am SteinfeldTernitzThomasbergTrattenbachWarthWartmannstettenWillendorfWimpassing im SchwarzataleWürflachZöbernNiederösterreich
Lage der Gemeinde Willendorf (Niederösterreich) im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Willendorf, gesehen von Westen, mit dem Leithagebirge im Hintergrund
Willendorf, gesehen von Westen, mit dem Leithagebirge im Hintergrund
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Willendorf (rechts unten) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Geografie Bearbeiten

Willendorf liegt im Industrieviertel in Niederösterreich in einer Ausbuchtung des Steinfeldes. Die Gemeinde wird vom Frauenbach entwässert, einem rechten Nebenfluss der Fischa. Der Südosten liegt im Steinfeld, der Südwesten steigt zum Eichberg an. Die Grenze im Norden bilden die bewaldete Höhen von Zweier (633 m), Kienberg (650 m) und Schneiderhöhe (500 m).

Die Fläche der Gemeinde umfasst sieben Quadratkilometer. Davon werden 44 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 42 Prozent sind bewaldet und sieben Prozent sind Gärten.[1]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Dörfles (121)
  • Rothengrub (91)
  • Strelzhof (72)
  • Willendorf (691)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Rothengrub, Willendorf und Zweierwald.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Hohe Wand (WB)
Höflein an der Hohen Wand   St. Egyden am Steinfeld
Würflach

Geschichte Bearbeiten

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.

Die kulturhistorische Geschichte des Ortes hängt eng mit dem Schloss Strelzhof zusammen. Im Jahr 1146 schenkte Adalram von Waldeck das Gebiet mit einem Haus der Benediktinerabtei Seckau. Diese verwaltete von hier aus seine Güter in Niederösterreich. Schon 1150 wurde eine Kapelle errichtet und vom Bischof Hartmann von Brixen dem hl. Markus geweiht. Fünfhundert Jahre lang verwendete Seckau Strelzhof als Verwaltungsgebäude und baute das Gebäude nach und nach zu einem einfachen Schloss aus. 1662 kaufte Abt Robert I das Anwesen für das neue Zisterzienserkloster in Wiener Neustadt. In den folgenden hundert Jahren wurde das Schloss nach und nach erneuert und es entwickelte sich der heutige Bau, weitgehend gestaltet vom Wiener Baumeister Johann Pauli. 1873 kaufte es der adelige Offizier Heinrich von Lützow und baute es zu einem feudalen Landsitz um und verkaufte es 1920 an eine Aktiengesellschaft, die es noch heute besitzt. Bei einem Brand 1925 entstanden große Schäden. Mit Ausnahme der Burgkapelle wurden die Schäden bald wieder behoben. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss geplündert und die Möbel und Kunstgegenstände gingen verloren. Heute ist das Schloss das Zentrum eines Reitzentrums, Teile des Schlosses werden bewohnt.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten


Religion Bearbeiten

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 81,2 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,4 % evangelisch. 1,8 % gehören orthodoxen Kirchen an. 12,3 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

 
Schloss Strelzhof

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

In Willendorf gibt es etwa fünfzig Kleinbetriebe und eine intakte Nahversorgung. Viele Einheimische pendeln zur Arbeit nach Wiener Neustadt und Wien aus.[4]

Wirtschaftssektoren Bearbeiten

Von den 15 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zwei im Haupt-, zwölf im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Dieser bewirtschaftete 44 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 38 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 18 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (42), Verkehr (19), Beherbergung und Gastronomie (15), freiberufliche Dienstleistungen (15) und der Handel (11 Mitarbeiter).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 15 19 6 8
Produktion 16 15 56 64
Dienstleistung 59 26 112 78

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten 447 Erwerbstätige in Willendorf. Davon arbeiteten 90 in der Gemeinde, achtzig Prozent pendelten aus.[8]

Verkehr Bearbeiten

  • Eisenbahn: Willendorf liegt an der Schneebergbahn von Wiener Neustadt nach Puchberg am Schneeberg mit stündlichen Zügen in beide Richtungen.[9]
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Puchberger Straße B26.

Politik Bearbeiten

Gemeinderatswahl 2020
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
72,2
(+1,8)
15,05
(−2,48)
12,75
(+4,56)
2015

2020


Gemeinderat Bearbeiten

 
Gemeindeamt

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 4 SPÖ, und 1 Bürgerliste Franz Kögler.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 Bürgerliste Franz Kögler.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 Bürgerliste Franz Kögler.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 4 SPÖ, und 2 Bürgerliste Franz Kögler.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ, und 1 Bürgerliste Franz Kögler.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 2 SPÖ, und 1 NEOS.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 SPÖ, und 2 NEOS.[15]

Bürgermeister Bearbeiten

  • bis 2007 Franz Schlager (ÖVP)
  • seit 2007 Hannes Bauer (ÖVP)[16]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Ehrenbürger Bearbeiten

  • Albert Urban (* 1930), em. Pfarrer von Maria Kirchbüchl-Rothengrub[17]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Willendorf, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Willendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Strelzhof. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  4. a b Unsere Landschaft. Gemeinde Willendorf, abgerufen am 17. Mai 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Willendorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Willendorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Willendorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Willendorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Mai 2021.
  9. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 17. Mai 2021.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 27. September 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 27. September 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 27. September 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 27. September 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Willendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2019.
  16. Gemeinderat. Gemeinde Willendorf, abgerufen am 17. Mai 2021.
  17. Niederösterreichische Nachrichten (Online), abgerufen am 28. November 2020.