Wilderich Freiherr Ostman von der Leye

deutscher Politiker (SPD), MdB

Wilderich Freiherr Ostman von der Leye (* 4. Juni 1923 in Bonn; † 30. Mai 1990 in Bremen) war ein deutscher Politiker der SPD.

Leben und Beruf Bearbeiten

Wilderich Freiherr Ostman von der Leye gehörte dem westfälischen Adelsgeschlecht Ostman von der Leye an. Nach dem Abitur war er von 1941 bis 1945 Marinesoldat. Nach dem Krieg absolvierte er von 1946 bis 1954 ein Studium der Rechtswissenschaften und der Medizin. Danach war er Mitinhaber einiger Verlage und von 1958 bis 1962 Herausgeber der Schriften für Kulturanthropologie.

Politik Bearbeiten

Ostman von der Leye trat 1957 in die SPD ein. Von 1964 bis 1973 saß er dann im Stadtrat von Bonn. Bei der Bundestagswahl 1969 trat er als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Bonn an, konnte sich jedoch gegen den CDU-Politiker Alo Hauser nicht durchsetzen. Über einen Platz auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen der SPD schaffte er aber dennoch den Einzug in den Bundestag. 1972 wurde er erneut über die Landesliste gewählt und blieb bis zum Ende der Legislaturperiode 1976 Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Im Bundestag gehörte er unter anderem dem Sonderausschuss zur Strafrechtsreform an. Bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1990 engagierte sich Ostman von der Leye noch in der Kommunalpolitik in Bonn.

„Sonia“-Affäre Bearbeiten

Ende der siebziger Jahre geriet Ostman von der Leye in Verdacht, in einen Drogenschmuggel involviert zu sein, als der Skipper seiner Segelyacht „Sonia“ wegen Haschisch-Schmuggel in Frankreich verhaftet worden war. Eine Mittäterschaft von Ostman von der Leye konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 625.
  • Ostman von der Leye, Wilderich Freiherr. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Ober-Bloibaum bis Oxen] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 912, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 99 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Affären: Freie Hand. In: Der Spiegel. Nr. 5, 1979 (online28. Januar 1979). Zitat: „Eine Luxusjacht, Drogenschmuggel und halbseidenes Milieu -- der Kriminalfall bringt einen prominenten SPD-Mann in Verlegenheit.“