Waleri Belenki

deutscher Kunstturner und Kunstturntrainer

Waleri Belenki (russisch Валерий Владимирович Беленький Waleri Wladimirowitsch Belenki; * 5. September 1969 in Baku, Sowjetunion) ist ein ehemaliger deutscher Kunstturner und jetziger Kunstturntrainer. Er wurde 1992 Olympiasieger mit der Mannschaft der GUS-Staaten und je zweimal Weltmeister am Seitpferd und mit der Mannschaft.

Waleri Belenki
Persönliche Informationen
Name: Waleri Wladimirowitsch Belenki
Nationalität: Sowjetunion Sowjetunion
Deutschland Deutschland
Disziplin Gerätturnen
Geburtstag: 5. September 1969 (54 Jahre)
Geburtsort: Baku
Größe: 163 cm
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille

In der Kunstturn-Bundesliga trat er mit der WKTV Stuttgart an und wurde mehrfach Deutscher Mannschaftsmeister. Belenki ist 1,63 Meter groß.

Biografie Bearbeiten

Belenki hat deutsche und jüdische Wurzeln; sein Großvater war kurz nach der Jahrhundertwende aus Bayern in das spätere Gebiet der Wolgadeutschen Republik ausgewandert.[1][2]

Er wuchs in der damaligen aserbaidschanischen Republik in der Sowjetunion auf. Mit zehn Jahren kam er in die „Talentschmide“ nach Moskau.[3] Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entschloss sich Belenki, nach Deutschland zu gehen („Stuttgart hat mich gleich fasziniert mit seinen Weinbergen und Wäldern ringsum. Bei der WM ist mein Entschluss gereift, in diese Stadt auszuwandern.“)[4] Am 1. Februar 1994 bekam er die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen.[5]

Turnerlaufbahn Bearbeiten

Belenki wurde 1989 in Stuttgart mit dem Team der Sowjetunion Mannschaftsweltmeister. 1991 wurde er am Seitpferd in Indianapolis erstmals Weltmeister an einem Einzelgerät, sowie mit Russland erneut in der Mannschaftswertung. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewann er mit der GUS-Mannschaft die Gold- und im Mehrkampf die Bronzemedaille. Nach seinem Staatsangehörigkeitswechsel zu Deutschland wurde er bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta Siebter mit dem Team und Sechster im Mehrkampf. Ein Jahr später wurde er in Lausanne erneut Weltmeister am Seitpferd, als zweiter Deutscher nach Michael Nikolay 1981. Ein Bizepssehnenriss kurz vor der als letzter internationaler Auftritt geplanten WM 2001 bedeutete das Karriereende.[3]

Trainerlaufbahn Bearbeiten

Seit 1. Januar 2002 ist Belenki Landestrainer beim Schwäbischen Turnerbund, für den er im Kunst-Turn-Forum Stuttgart tätig ist. Dort trainierte er u. a. den dreifachen Europameister und zweimaligen olympischen Silbermedaillengewinner Marcel Nguyen sowie den Olympiateilnehmer Sebastian Krimmer.[4]

Im August 2020 übernahm Belenki die Lehrgangsleitung der deutschen Nationalturner. Im November 2020 wurde er zum Olympiatrainer[6] und im Februar 2022 offiziell zum Cheftrainer[7] benannt.

Daneben ist er auch noch Turnierdirektor beim DTB-Cup, dem jährlich in Stuttgart stattfindenden Weltcupturnier.[4]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Hoffnung aus Baku Zeit.online, 15. April 1994, abgerufen am 18. August 2012
  2. Paul Taylor: Jews and the Olympic Games: The Clash Between Sport and Politics : With a Complete Review of Jewish Olympic Medallists. 2004, ISBN 978-1-903900-87-1 (google.com).
  3. a b Waleri Belenki: Abschied und Aufbruch, FAZ.net, 26. November 2001, abgerufen am 18. August 2012
  4. a b c Valeri Belenki hat den Erfolg gepachtet (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Schwäbischer Turnerbund, abgerufen am 18. August 2012
  5. Belenki, das Gold und die Hymne Welt.de, 8. September 1997, abgerufen am 18. August 2012
  6. Valeri Belenki wird neuer Cheftrainer der Turner. In: dtb.de, 11. November 2020.
  7. Cheftrainer-Entscheidungen im DTB. In: dtb.de, 14. Februar 2022.
  8. Kretschmann ehrt Belenki (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) Schwäbischer Turnerbund, 27. April 2015, abgerufen am 15. Mai 2015.
  9. Belenki in die Hall of Fame Sport1.de, 4. Dezember 2014, abgerufen am 15. Mai 2015.
  10. International Jewish Sports Hall of Fame