Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße

Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz

Die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße liegt nordöstlich von Trier und hat 29.379 Einwohner. Zur Verbandsgemeinde an der Römischen Weinstraße gehören die Stadt Schweich an der Mosel und die 18 selbstständigen Ortsgemeinden Bekond, Detzem, Ensch, Fell, Föhren, Kenn, Klüsserath, Köwerich, Leiwen, Longen, Longuich, Mehring, Naurath, Pölich, Riol, Schleich, Thörnich und Trittenheim.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 49′ N, 6° 45′ OKoordinaten: 49° 49′ N, 6° 45′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Fläche: 164,43 km2
Einwohner: 29.379 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Verbandsschlüssel: 07 2 35 5006
Verbandsgliederung: 19 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Brückenstraße 26
54338 Schweich
Website: www.schweich.de
Bürgermeisterin: Christiane Horsch (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Blick von Schweich moselabwärts

Geographie Bearbeiten

Die Höhenlage der Verbandsgemeinde erstreckt sich von 114 m ü. NHN auf der Mosel bei Trittenheim bis auf 493 m ü. NHN bei Neu-Mehring.

Benachbarte Kommunen Bearbeiten

Benachbarte Kommunen sind (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden):

Verbandsangehörige Gemeinden Bearbeiten

Die Auflistung enthält die Wappen, die Gemeindenamen, die Gemarkungsflächen, beispielhaft die Einwohnerzahlen von 1950 sowie die aktuellen Einwohnerzahlen.

Wappen und Gemeindename Fläche
(km²)
Einwohner
(1950)
Einwohner
(31. Dezember 2022)[1]
  Bekond 3,81 591 978
  Detzem 5,56 658 628
  Ensch 6,83 532 445
  Fell 15,73 1.843 2.552
  Föhren 9,79 1.903 3.084
  Kenn 3,88 960 2.914
  Klüsserath 11,70 1.239 1.133
  Köwerich 2,31 375 394
  Leiwen 12,71 1.360 1.656
  Longen 0,97 135 116
  Longuich 8,82 1.069 1.401
  Mehring 22,37 1.774 2.477
  Naurath (Eifel) 5,18 367 347
  Pölich 3,20 331 437
  Riol 6,31 688 1.277
  Schleich 1,59 225 248
  Schweich, Stadt 31,09 4.597 7.992
  Thörnich 2,49 229 217
  Trittenheim 10,10 1.389 1.083
  VG Schweich an der Röm. Weinstr. 164,50 20.265 29.379

Geschichte Bearbeiten

Die Verbandsgemeinde Schweich entstand durch das Landesgesetz zur Änderung kommunalverfassungsrechtlicher Vorschriften und zur Vorbereitung der Neugliederung der Gemeinden vom 16. Juli 1968, das die Umgestaltung der bisherigen Ämter zu Verbandsgemeinden bestimmte. Die Verbandsgemeinde Klüsserath wurde im Zuge der vom Land Rheinland-Pfalz durchgeführten Territorialreform 1969/1970 aufgelöst und die Gemeinden Klüsserath, Leiwen, Köwerich, Detzem, Thörnich, Ensch, Schleich, Pölich und Bekond kamen zur Verbandsgemeinde Schweich. Die amtlich verliehene Zusatzbezeichnung an der Römischen Weinstraße trägt die Verbandsgemeinde seit dem 1. Januar 1989.[2] Am 1. Januar 2012 wurde die Ortsgemeinde Trittenheim in die Verbandsgemeinde eingegliedert, sie gehörte zuvor der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron im Landkreis Bernkastel-Wittlich an.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 9.227
1835 13.655
1871 15.320
1905 16.497
1939 19.015
1950 20.265
1961 21.304
Jahr Einwohner
1970 22.729
1987 23.154
1997 24.962
2005 25.800
2011 26.532
2017 28.075
2020 28.700

Politik Bearbeiten

Verbandsgemeinderat Bearbeiten

Verbandsgemeinderat
8
2
10
16
10 16 
Insgesamt 36 Sitze

Der Verbandsgemeinderat Schweich besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der hauptamtlichen Bürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[4]

Wahl SPD CDU GRÜNE FWG Gesamt
2019 8 16 2 10 36 Sitze
2014 9 16 11 36 Sitze
2009 10 15 11 36 Sitze
2004 10 16 10 36 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe der Verbandsgemeinde Schweich e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

  • Hubert Ruland, 1925 bis 1937, Amtsbürgermeister
  • Kurt Friedrich Keuchen, 1937 bis 1945, Amtsbürgermeister
  • Johannes Grundmanns, 1945 bis 1948, Amtsbürgermeister
  • Jakob Dedy, 1948 bis 1963, Amtsbürgermeister
  • Bernhard Becker, 1963 bis 1985, zunächst Amtsbürgermeister und später Bürgermeister
  • Harald Bartos, bis 1996
  • Berthold Biwer, 1996 bis 2011
  • Christiane Horsch, ab 2012

Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Horsch mit einem Stimmenanteil von 81,3 % in ihrem Amt bestätigt.[5]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: In Silber eine eingeschweifte blaue Spitze, darin – gelenkt von einem rotgewandeten Fuhrmann – golden eine Karre mit aufgeladenem Weinfass und vorgespanntem, nach links ziehendem Pferd. Vorne eine grüne (oder schwarze) Pflugschar. Hinten eine grüne Weintraube.

Kommunalpartnerschaften Bearbeiten

Die Verbandsgemeinde unterhält Partnerschaften zum englischen Portishead (seit 1992), zum italienischen Murialdo (seit 1995) und zum polnischen Krokowa (Krockow, seit 1995).

Haushalt Bearbeiten

Der Haushalt der Verbandsgemeinde wurde 2009 von der kameralistischen auf die doppische Buchführung umgestellt. Seit 2017 wird der Haushalt als Bürgerhaushalt geführt. Ende 2020 betrugen die Schulden der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße 14.802.995 € (519 € pro Einwohner) und des Verbandsgemeindebereiches (Verbandsgemeinde sowie deren Ortsgemeinden) 42.084.023 € (1.476 € je Einwohner).[6]

Wirtschaft Bearbeiten

Zwischen Föhren, Hetzerath und Bekond befindet sich der 1992 ins Leben gerufene Industriepark Region Trier. Dort haben sich rund 120 Betriebe mit etwa 2200 Arbeitsplätzen angesiedelt. Die Größe des Gebietes beträgt etwa 2,4 Quadratkilometer. Auch Weinbau und Tourismus sind in der Verbandsgemeinde von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Solar-, Wind- und Wasserkraft werden in der Verbandsgemeinde intensiv genutzt. Die maximale Leistung aller installierten Photovoltaikanlagen (Stromerzeugung durch direkte Sonneneinstrahlung) betrug im Jahre 2010 circa 27 Megawatt. Die Leistung der Windkraftanlagen betrug im Jahre 2010 etwa 20 Megawatt.[7] Die VG Schweich wurde 2010 mit dem deutschen Solarpreis ausgezeichnet.

Das Projekt Pumpspeicherkraftwerk Schweich auf den Gemarkungen Schweich/Longen/Mehring (am Hummelsberg) und Ensch (im Kautenbachtal) wurde im Oktober 2017 durch die Stadtwerke Trier vorerst auf Eis gelegt.

2022 betrug die Energieleistung im Solarbereich 102 Megawatt. Dazu kommen zwei Wasserkraftwerke (Dhronkraftwerk Leiwen, Moselkraftwerk Detzem) mit 29 Megawatt und zehn Windkraftanlagen (Windpark Mehringer Höhe) mit einer Leistung von 20 Megawatt.[8] Siehe auch: Liste von Wasserkraftwerken in Deutschland, Liste von Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz.

Verkehr Bearbeiten

 
Moseltalbrücke A 1

Die Autobahn A 1 führt durch das Gebiet der Verbandsgemeinde und quert bei Schweich über die Moseltalbrücke die Mosel. Am Autobahndreieck Moseltal bei Longuich zweigt die A 602 nach Trier ab. Über die A 64a und die A 64 besteht eine Anbindung nach Luxemburg. Die B 53 führt entlang der Mosel von Trier über Schweich und Mehring nach Bernkastel-Kues und Alf.

Die Verbandsgemeinde ist ebenfalls angeschlossen an die Eisenbahnstrecke Trier-Koblenz. Es gibt Bahnhöfe in Schweich und Föhren. Rechts der Mosel verlief die Moselbahn (Kleinbahn), auf deren Trasse heute ein Teil des Mosel-Radweges verläuft. Der Radweg Wittlicher Senke führt von Schweich durch die Wittlicher Senke nach Wittlich und der Salm-Radweg verläuft entlang der Salm von Klüsserath nach Dreis.

Bei Föhren befindet sich der Flugplatz Trier-Föhren. Für die Personenschifffahrt auf der Mosel gibt es Anlegestellen in Schweich, Riol, Mehring, Pölich, Klüsserath, Leiwen und Trittenheim.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  4. Wahlband Kommunalwahlen 2019 Verbandsgemeindeebene
  5. Direktwahlen
  6. Schulden 2020, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  7. Berichterstattung im Trierischen Volksfreund
  8. Energieatlas Rheinland Pfalz