Verbandsgemeinde Loreley

Verbandsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz

Die Verbandsgemeinde Loreley ist eine Gebietskörperschaft im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die drei Städte Sankt Goarshausen, Braubach und Kaub sowie 19 weitere Ortsgemeinden an, Verwaltungssitz ist die Stadt Sankt Goarshausen. In Braubach befindet sich eine zweite Verwaltungsstelle. Die Verbandsgemeinde entstand zum 1. Juli 2012 aus dem Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Braubach und Loreley und wurde benannt nach dem im Gemeindegebiet liegenden und steil über dem Rhein aufragenden sagenumwobenen Loreleyfelsen.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Loreley
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Loreley hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 9′ N, 7° 43′ OKoordinaten: 50° 9′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Fläche: 167,88 km2
Einwohner: 16.563 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: EMS, DIZ, GOH
Verbandsschlüssel: 07 1 41 5009
Verbandsgliederung: 22 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Dolkstraße 3
56342 St. Goarshausen
Website: www.vg-loreley.de
Bürgermeister: Mike Weiland (SPD)
Lage der Verbandsgemeinde Loreley im Rhein-Lahn-Kreis
KarteLahnsteinLahnsteinArzbachBad EmsBechelnDausenauFachbachFrüchtKemmenauMiellenNievernBraubachDachsenhausenFilsenKamp-BornhofenOsterspaiBurgschwalbachFlachtHahnstättenKaltenholzhausenLohrheimMudershausenNetzbachNiederneisenOberneisenOberneisenSchiesheimAuelBornichDahlheimDörscheidDörscheidKaubKestertLierschiedLykershausenNochernPatersbergPrathReichenberg (Rheinland-Pfalz)Reitzenhain (Taunus)Sankt GoarshausenSauerthalWeisel (Rhein-Lahn-Kreis)Weyer (Rhein-Lahn-Kreis)AltendiezAullBalduinsteinBirlenbachCharlottenbergCrambergDiezDörnberg (Lahn)EppenrodGeilnauGückingenHambach (bei Diez)HeistenbachHirschberg (Rhein-Lahn-Kreis)HolzappelHolzheim (Aar)Horhausen (Nassau)IsselbachLangenscheidLaurenburgScheidt (Rhein-Lahn-Kreis)Steinsberg (Rheinland-Pfalz)WasenbachAllendorf (Rhein-Lahn-Kreis)Berghausen (Einrich)BerndrothBiebrich (bei Katzenelnbogen)Bremberg (Rhein-Lahn-Kreis)DörsdorfEbertshausenEisighofenErgeshausenGutenackerHerold (Rheinland-Pfalz)KatzenelnbogenKlingelbachKördorfMittelfischbachNiedertiefenbachOberfischbachReckenrothRettertRoth (Rhein-Lahn-Kreis)Schönborn (Rhein-Lahn-Kreis)AttenhausenDessighofenDienethalDornholzhausen (Rhein-Lahn-Kreis)GeisigHömbergLollschiedMisselbergNassau (Lahn)ObernhofOberwiesPohl (Nassau)Pohl (Nassau)SchweighausenSeelbach (Nassau)SinghofenSulzbach (Rhein-Lahn-Kreis)WeinährWinden (Nassau)ZimmerschiedZimmerschiedBerg (Taunus)Bettendorf (Taunus)BogelBuch (Taunus)DiethardtEhrEndlichhofenEschbach (bei Nastätten)GemmerichHainauHimmighofenHolzhausen an der HaideHunzelKasdorfKehlbach (Rheinland-Pfalz)LautertLippornMarienfelsMiehlenNastättenNastättenNiederbachheimNiederwallmenachOberbachheimObertiefenbach (Taunus)OberwallmenachOelsbergRettershainRuppertshofen (Rhein-Lahn-Kreis)StrüthStrüthWeidenbach (Taunus)WelterodWinterwerbHessenLandkreis Mainz-BingenRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Mayen-KoblenzWesterwaldkreisKoblenzLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Verbandsangehörige Gemeinden Bearbeiten

Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Auel 2,65 179
Bornich 12,00 951
Braubach, Stadt 19,54 2.975
Dachsenhausen 10,18 994
Dahlheim 6,82 860
Dörscheid 8,65 399
Filsen 1,88 635
Kamp-Bornhofen 11,37 1.583
Kaub, Stadt 12,98 828
Kestert 6,90 616
Lierschied 5,95 491
Lykershausen 3,35 231
Nochern 7,11 490
Osterspai 13,00 1.282
Patersberg 2,65 341
Prath 4,33 291
Reichenberg 3,23 161
Reitzenhain 5,66 352
St. Goarshausen, Stadt 7,00 1.284
Sauerthal 3,57 144
Weisel 13,06 1.017
Weyer 6,00 459
Verbandsgemeinde Loreley  167,86 16.563

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]

Geschichte Bearbeiten

Die zweite im Jahr 2010 begonnene Kommunal- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz sah bei den Verbandsgemeinden Loreley und Braubach Änderungsbedarf. Beide Verbandsgemeinden unterschritten die im Ersten Landesgesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform geforderte Mindesteinwohnerzahl von 12.000 deutlich.

In übereinstimmenden Beschlüssen hatten die Verbandsgemeinderäte Loreley und Braubach ihren Willen zur freiwilligen Bildung einer neuen Verbandsgemeinde innerhalb der bis zum 30. Juni 2012 laufenden und sogenannten „Freiwilligkeitsphase“ erklärt. Nach dem am 20. Dezember 2011 erlassenen „Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley“ wurde zum 1. Juli 2012 eine neue Verbandsgemeinde mit dem vorläufigen Namen „Braubach-Loreley“ gebildet. Verwaltungssitz ist Sankt Goarshausen, in Braubach bleibt eine zweite Verwaltungsstelle.[2]

Am 25. Oktober 2012 beschloss der Verbandsgemeinderat, der Verbandsgemeinde den Namen Loreley zu geben. Mit Schreiben vom 8. November 2012 hat der Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, den Namen der am 1. Juli 2012 aus den Verbandsgemeinden Braubach und Loreley neu gebildeten Verbandsgemeinde auf „Verbandsgemeinde Loreley“ festgelegt. Dieser Name gilt seit dem 1. Dezember 2012.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Loreley; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 11.026
1835 13.721
1871 15.959
1905 17.588
1939 19.114
1950 21.517
Jahr Einwohner
1961 20.574
1970 20.266
1987 18.484
1997 18.934
2005 18.140
2022 16.563

Politik Bearbeiten

Verbandsgemeinderat Bearbeiten

Der Verbandsgemeinderat Loreley besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem. Am 3. Juni 2012 erfolgte aufgrund der Neubildung der Verbandsgemeinde ein von den allgemeinen Kommunalwahlen abweichender Wahltermin. Der Verbandsgemeinderat wurde für eine verkürzte Wahlzeit gewählt.[2]

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:

Verbandsgemeinderatswahl 2019
Beteiligung: 69,6 % (+3,6 %)
 %
50
40
30
20
10
0
40,3
32,6
4,8
n. k.
22,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
+0,8
−3,7
+0,8
−3,9
+5,5
Wahl SPD CDU GRÜNE LINKE FWG/FBL Gesamt
2019 13 10 2 7 32 Sitze[4]
2014 13 12 1 1 5 32 Sitze[5]
2012 14 11 1 0 6 32 Sitze[6]
  • FWG/FBL = Freie Wähler Gruppe/Freie Bürger Liste Braubach-Loreley e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

Mike Weiland (SPD) wurde am 3. Juli 2020 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley.[7] Bei der Direktwahl am 15. März 2020 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 60,0 % gegen den amtierenden Bürgermeister Werner Groß und zwei weitere Bewerber durchgesetzt.[8]

Bei der vorangegangenen ersten Direktwahl der neuen Verbandsgemeinde am 3. Juni 2012 waren drei Bewerber angetreten: Carsten Göller (SPD), Werner Groß (CDU) und Holger Puttkammer. Nachdem bei dieser Wahl keiner der Bewerber eine Mehrheit erreicht hatte, setzte sich Werner Groß bei der Stichwahl am 17. Juni 2012 mit 52,5 % der Stimmen durch.[9] Die Amtszeit des Bürgermeisters begann am 1. Juli 2012 und lief 8 Jahre.

Wappen Bearbeiten

Die neue Verbandsgemeinde führt ein neues Wappen. Der Schild ist geviert und zeigt oben rechts im blauen, mit goldenen Schindeln bestreuten Feld einen goldenen rotbewehrten Löwen (Haus Nassau), links in Gold den schwarzen einköpfigen, rotbewehrten Reichsadler, unten rechts das rote Trierer Kreuz in Silber und links die Wittelsbacher silber-blauen Rauten.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Verbandsgemeinde Loreley – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Landesgesetz über die freiwillige Bildung der neuen Verbandsgemeinde Braubach-Loreley vom 20. Dezember 2011
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Wahlband Kommunalwahlen 2019 - Verbandsgemeindeebene - Endgültige Ergebnisse auf wahlen.rlp.de
  5. Wahlband Kommunalwahlen 2014 - Ergebnisse der Wahlen auf wahlen.rlp.de
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2012, Verbandsgemeinderatswahlen (Internet Archive)
  7. Bürgermeister Werner Groß verabschiedet. Verbandsgemeinde Loreley, 2. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juli 2020; abgerufen am 3. Juli 2020.
  8. Deutsche Presseagentur (dpa): Verbandsgemeinde Loreley bekommt neuen Bürgermeister. Focus Online, 15. März 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
  9. Wahl der Bürgermeister der Verbandsgemeinden (Internet Archive)