Verbandsgemeinde Deidesheim

Verbandsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz, Deutschland

Die Verbandsgemeinde Deidesheim ist eine Gebietskörperschaft im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Stadt Deidesheim sowie vier weitere Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der namensgebenden Stadt Deidesheim. Die Verbandsgemeinde liegt an der Deutschen Weinstraße.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Deidesheim
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Deidesheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 24′ N, 8° 11′ OKoordinaten: 49° 24′ N, 8° 11′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Fläche: 57,02 km2
Einwohner: 11.825 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Verbandsschlüssel: 07 3 32 5001
Verbandsgliederung: 5 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Am Bahnhof 5
67146 Deidesheim
Website: www.vg-deidesheim.de
Bürgermeister: Dieter Dörr (CDU)
Lage der Verbandsgemeinde Deidesheim im Landkreis Bad Dürkheim
KarteBad DürkheimGrünstadtGrünstadtHaßlochMeckenheim (Pfalz)Niederkirchen bei DeidesheimRuppertsbergForst an der WeinstraßeDeidesheimWattenheimHettenleidelheimTiefenthal (Pfalz)Carlsberg (Pfalz)AltleiningenEllerstadtGönnheimFriedelsheimWachenheim an der WeinstraßeElmsteinWeidenthalNeidenfelsLindenberg (Pfalz)Lambrecht (Pfalz)FrankeneckEsthalKindenheimBockenheim an der WeinstraßeQuirnheimMertesheimEbertsheimObrigheim (Pfalz)ObersülzenDirmsteinGerolsheimLaumersheimGroßkarlbachBissersheimKirchheim an der WeinstraßeKleinkarlbachNeuleiningenBattenberg (Pfalz)NeuleiningenKirchheim an der WeinstraßeWeisenheim am SandWeisenheim am SandWeisenheim am SandErpolzheimBobenheim am BergBobenheim am BergDackenheimDackenheimFreinsheimFreinsheimHerxheim am BergHerxheim am BergHerxheim am BergKallstadtKallstadtWeisenheim am BergWeisenheim am BergLandkreis Alzey-WormsWormsLudwigshafen am RheinFrankenthal (Pfalz)Rhein-Pfalz-KreisLandkreis GermersheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Südliche WeinstraßeLandau in der PfalzKaiserslauternLandkreis KaiserslauternDonnersbergkreisKaiserslauternLandkreis Südwestpfalz
Karte

Verbandsangehörige Gemeinden Bearbeiten

Ortsgemeinde, Stadt Fläche (km²) Einwohner
Deidesheim, Stadt 26,53 3.772
Forst an der Weinstraße 3,59 800
Meckenheim 15,06 3.450
Niederkirchen bei Deidesheim 3,78 2.346
Ruppertsberg 8,07 1.457
Verbandsgemeinde Deidesheim 57,03 11.825

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]

Geschichte Bearbeiten

Die Verbandsgemeinde Deidesheim wurde 1972, so wie alle Verbandsgemeinden im damaligen Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, auf der Grundlage des „Dreizehnten Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ neu gebildet. Bis dahin bestanden die aus der Pfalz (Bayern) (1816–1946) stammenden Verwaltungsstrukturen.

 
Rathaus der Verbandsgemeinde

Das Rathaus befand sich seit Gründung der Verbandsgemeinde Deidesheim im sogenannten „Weinpalais“ in der Bahnhofstraße 5, das heute die „Tourist-Information“ beherbergt. Wegen Kapazitätsproblemen wurde ein Neubau erforderlich. Das neue Verbandsgemeinderathaus befindet sich einige Meter westlich des Deidesheimer Bahnhofs. Seine Grundsteinlegung war 1994, eingeweiht wurde es 1996. Der Architekt des Gebäudes war Gerhard Dürr aus Neustadt an der Weinstraße.[2]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Entwicklung der Einwohnerzahlen, bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Deidesheim; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

Jahr Einwohner
1815 5.569
1835 6.768
1871 7.301
1905 7.245
1939 7.665
1950 8.804
Jahr Einwohner
1961 9.368
1970 9.368
1987 10.011
1997 11.413
2005 11.762
2022 11.825

Politik Bearbeiten

Verbandsgemeinderat Bearbeiten

Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat Deidesheim 2019
3
11
4
1
9
11 
Insgesamt 28 Sitze

Der Verbandsgemeinderat Deidesheim besteht aus 28 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[4]

Wahl SPD CDU GRÜNE FDP FWG Gesamt
2019 3 11 4 1 9 28 Sitze
2014 4 13 3 1 7 28 Sitze
2009 3 12 3 1 9 28 Sitze
2004 4 13 2 9 28 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Verbandsgemeinde Deidesheim e.V.

Bürgermeister Bearbeiten

Verbandsgemeindebürgermeister Deidesheim
Amtszeit Name Partei
1973–1997 Stefan Gillich CDU
1998–2011 Marion Magin FWG
2012–2016 Theo Hoffmann CDU
2016–2024 Peter Lubenau CDU
seit 2024 Dieter Dörr CDU

Die Verbandsgemeinde nahm am 1. Januar 1973 den Verwaltungsbetrieb auf; bereits am 7. September 1972 wurde der Bürgermeister gewählt. Die CDU hatte den Stadtbürgermeister von Deidesheim, Norbert Oberhettinger, als Kandidaten vorgesehen, dieser verzichtete allerdings. Stattdessen trat Stefan Gillich für die CDU an und wurde zum Bürgermeister gewählt. Nach fast 25-jähriger Amtszeit trat Gillich 1997 von seinem Amt zurück. Am 12. Oktober 1997 wurde Marion Magin (FWG) als seine Nachfolgerin gewählt, sie trat ihr Amt am 1. Januar 1998 an.[5][6]

Magin wurde 2005 mit 57,6 % der Stimmen im Amt bestätigt, im November 2011 wurde sie jedoch noch vor Ablauf ihrer zweiten Amtszeit mit 81 % der abgegebenen Stimmen wieder abgewählt.[7] Ihr Nachfolger wurde Theo Hoffmann (CDU), er erhielt bei der Wahl am 22. April 2012 rund 84 % der Stimmen.[8] Als Nachfolger Hoffmanns wurde am 13. März 2016 Peter Lubenau (CDU) mit 76,9 % der Stimmen gewählt.[9] Bei der Direktwahl am 5. November 2023 wurde Dieter Dörr (CDU), der als einziger Kandidat angetreten war, mit einem Stimmenanteil von 86,5 % als zukünftiger Bürgermeister der Verbandsgemeinde gewählt. Er trat sein Amt im April 2024 an.[10]

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „In sechzehnfache von Gold und Blau geteiltem Schildbord von Blau und Schwarz gehalten, rechts ein silbernes Kreuz, links ein wachsender rotbewehrter und -bekrönter goldener Löwe, darüber eine goldene Weintraube mit goldenem Blatt.“[11]
Wappenbegründung: Das Wappen der Verbandsgemeinde ist zweigeteilt: im rechten Feld findet sich ein weißes Kreuz auf blauem Grund; es steht für das Hochstift Speyer, zu dem Deidesheim, Niederkirchen, Forst und Ruppertsberg lange Zeit gehörten. Im linken Feld zeigt das Wappen den Pfälzer Löwen und eine Weintraube; der Pfälzer Löwe symbolisiert hier die Kurpfalz, zu der Meckenheim lange gehörte und die Traube symbolisiert die Bedeutung des Weinbaus für alle fünf Gemeinden. Eine Bordüre um das Wappen herum wie bei diesem ist typisch für dasjenige einer Verbandsgemeinde. Das Recht, dieses Wappen zu führen, wurde am 3. Dezember 1982 erteilt.

Kommunalpartnerschaft Bearbeiten

Seit 2002 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Byczyna in der Woiwodschaft Oppeln in Oberschlesien.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Verbandsgemeinde Deidesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Karl-Heinz Forler: Einrichtungen und Gewerbe in Deidesheim – damals und heute. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung e. V. (Hrsg.): Deidesheimer Heimatblätter. Beiträge zur Geschichte des ehemaligen fürstbischöflich-speyerischen Amtes und der heutigen Verbandsgemeinde Deidesheim. Nr. 21, 2011, S. 4, 8.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Wahlband Kommunalwahlen 2019 Verbandsgemeindeebene auf wahlen.rlp.de
  5. Heinz Schmitt: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren. Hrsg.: Stadt Deidesheim. Verlag Pfälzer Kunst, Landau in der Pfalz 2000, ISBN 3-922580-82-3, S. 32–34.
  6. Stefan Gillich: Sich trauen – den eigenen Weg finden. Erinnerungen. Deidesheim 2008, 35 Jahre Kommunal- und Tourismuspolitik – Aufzeichnungen von Dr. Heinz Schmitt, 1973–2007, S. 159.
  7. Wahlergebnis Abwahl (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl vom 22. April 2012
  9. Verbandsgemeinde Deidesheim – Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl vom 13. März 2016
  10. Kathrin Keller: Dieter Dörr tritt seinen Dienst an. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 19. April 2024, abgerufen am 21. April 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Ordner 2281: Wappen DEID-DEN. Landesarchiv, Speyer.