Verbandsgemeinde Brohltal

Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz

Die Verbandsgemeinde Brohltal ist eine Gebietskörperschaft im Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. Der Verwaltungssitz befindet sich in der Ortsgemeinde Niederzissen. Die Verbandsgemeinde wurde 1970 gebildet.

Wappen Deutschlandkarte
Verbandsgemeinde Brohltal
Deutschlandkarte, Position der Verbandsgemeinde Brohltal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 27′ N, 7° 13′ OKoordinaten: 50° 27′ N, 7° 13′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Fläche: 138,48 km2
Einwohner: 18.875 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AW
Verbandsschlüssel: 07 1 31 5004
Verbandsgliederung: 17 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Kapellenstraße 12
56651 Niederzissen
Website: brohltal-verwaltung.de
Bürgermeister: Johannes Bell (FWG)
Lage der Verbandsgemeinde Brohltal im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte
Abtei Maria Laach, Ortsgemeinde Glees

Charakteristisch ist für das Brohltal der ihm den namensgebende Brohlbach. Touristisch interessant sind der Laacher See mit der Abtei Maria Laach, die Burg Olbrück und der Vulkan-Express, eine historische Schmalspurbahn.

Geographie Bearbeiten

Die Verbandsgemeinde Brohltal bildet zusammen mit den Verbandsgemeinden Vordereifel, Mendig und Pellenz die Vulkanische Osteifel, eine von drei Teilregionen in die sich die Vulkaneifel gliedert.

Verbandsangehörige Gemeinden Bearbeiten

Ortsgemeinde Fläche (km²) Einwohner
Brenk 3,08 187
Burgbrohl 10,62 3.318
Dedenbach 7,63 488
Galenberg 2,28 227
Glees 11,45 603
Hohenleimbach 10,17 356
Kempenich 11,91 1.902
Königsfeld 7,20 683
Niederdürenbach 6,82 966
Niederzissen 11,95 2.784
Oberdürenbach 6,94 645
Oberzissen 2,73 1.109
Schalkenbach 10,29 826
Spessart 8,72 858
Wassenach 6,16 1.256
Wehr 9,93 1.130
Weibern 10,56 1.537
Verbandsgemeinde Brohltal 138,45 18.875

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[1]

Geschichte Bearbeiten

Verbandsgemeinde Bearbeiten

Im Rahmen der Gebiets- und Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz, die in der Zeit zwischen 1965 und 1975 erfolgte, wurden bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Brohltal, zunächst mit Wirkung vom Oktober 1968 die bisherigen Ämter Burgbrohl und Kempenich im Landkreis Mayen und das Amt Niederzissen im Landkreis Ahrweiler in Verbandsgemeinden umgewandelt.[2]

Die Verbandsgemeinde Brohltal wurde im Rahmen des Achten Verwaltungsvereinfachungsgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz (8. VwVeinfG) vom 28. Juli 1970 mit Wirkung vom 7. November 1970 neu gebildet. Sie entstand aus Teilen des aufgelösten Landkreises Mayen mit den Gemeinden

  • Brenk, Burgbrohl, Galenberg, Glees, Wassenach und Wehr (Verbandsgemeinde Burgbrohl),
  • Engeln, Hohenleimbach, Kempenich, Spessart und Weibern (Verbandsgemeinde Kempenich),

sowie aus den zuvor schon zum Landkreis Ahrweiler gehörenden Gemeinden

  • Dedenbach, Königsfeld, Niederdürenbach, Niederzissen, Oberdürenbach, Oberzissen und Schalkenbach (Verbandsgemeinde Niederzissen).

Die vorläufigen Verbandsgemeinden Niederzissen, Burgbrohl und Kempenich wurden gleichzeitig aufgelöst.[3][4]

In einer ersten Phase war am 7. Juni 1969 die Gemeinde Burgbrohl aus den aufgelösten Gemeinden Burgbrohl, Niederoberweiler und Oberlützingen neu gebildet worden.

Kommunale Gebietsveränderungen Bearbeiten

Nach der Bildung der Verbandsgemeinde:[3]

  • Die Gemeinde Ramersbach wurde am 16. März 1974 in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingemeindet.
  • Die Gemeinde Engeln wurde am 10. Juni 1979 in die Gemeinde Kempenich eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Brohltal; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][5]

Jahr Einwohner
1815 6.243
1835 8.225
1871 8.953
1905 10.911
1939 11.633
1950 12.766
Jahr Einwohner
1961 13.322
1970 14.863
1987 15.938
1997 17.955
2005 18.606
2022 18.875

Religion Bearbeiten

Die überwiegend katholische Bevölkerung gehört zum Bistum Trier, die evangelischen Christen gehören zur Evangelischen Kirche im Rheinland.[5]

Politik Bearbeiten

Verbandsgemeinderat Bearbeiten

Der Verbandsgemeinderat Brohltal besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU FDP GRÜNE LINKE FWG Gesamt
2019 7 11 1 3 1 9 32 Sitze
2014 8 14 1 ª 10 32 Sitze
2009 8 12 2 10 32 Sitze
2004 7 17 8 32 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Verbandsgemeinde Brohltal e. V.

Bürgermeister Bearbeiten

Bei der Direktwahl zum Bürgermeister wurde 2007 Johannes Bell (FWG) gewählt. Am 10. Mai 2015 wurde er mit einem Stimmenanteil von 83,35 %[7] und am 23. April 2023 mit 74,2 % für jeweils weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]

Wahlkreise Bearbeiten

Die Gemeinden innerhalb der Verbandsgemeinde gehören zum Wahlkreis Remagen/Sinzig bei den Landtagswahlen und zum Wahlkreis Ahrweiler bei den Bundestagswahlen.

Infrastruktur Bearbeiten

Gemäß Landesplanung sind Burgbrohl und Niederzissen als Grundzentrum ausgewiesen.[5]

Behörden Bearbeiten

Die zuständigen Gerichte sind das Oberlandesgericht und das Landgericht in Koblenz sowie das Amtsgericht Sinzig. Die Gemeinden sind der Polizeiinspektion Remagen und Adenau (Kempenich, Weibern, Spessart) zugeordnet. Die Verbandsgemeinde liegt im Finanzamtsbezirk Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die zuständige Industrie- und Handelskammer hat ihren Sitz in Koblenz.[5]

In Niederzissen ist eine Kfz-Zulassungsstelle des Landkreises Ahrweiler als Außenstelle eingerichtet.

Bildung Bearbeiten

In der Verbandsgemeinde stehen sieben Grundschulen in Burgbrohl, Kempenich, Niederdürenbach, Schalkenbach, Wassenach, Wehr und Weibern, eine Realschule plus in Niederzissen sowie eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Burgbrohl zur Verfügung. Weiterhin gibt es sechs katholische und drei kommunale Kindergärten.[9]

Fremdenverkehr Bearbeiten

Die Verbandsgemeinde liegt im Fremdenverkehrsgebiet Eifel/Ahr. Die Gemeinden Kempenich und Wassenach sind mit dem Prädikat Erholungsort versehen.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Matthias Röcke: Burgen und Schlösser zwischen Ahr und Brohlbach – Berühmte und unbekannte Anlagen im Kreis Ahrweiler. J. P. Bachem, Köln 1984, ISBN 978-3-7616-0751-0 (Mit Photos von Karl Heinz Thurz und mit Übersichtskarte und Markierung der einzelnen Objekte und der wichtigsten Städte. Sehr zahlreiche Literaturnachweise)
  • Werner D´hein: Natur- und Kulturführer Vulkanland Eifel. Mit 26 Stationen der „Deutschen Vulkanstraße“. Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-15-8.
  • Manfred Mehlhop: Alte Steinkreuze im Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal. Niederzissen 1993

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Dietz: Kommunale Gebiets- und Verwaltungsreform am Beispiel der Verbandsgemeinde Brohltal, Heimatjahrbuch 1996 Kreis Ahrweiler (Online-Ausgabe (Memento vom 20. Juli 2018 im Internet Archive))
  3. a b Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 147 (PDF; 2,8 MB; siehe auch S. 158 und 167).
  4. Heinz Korbach: Verwaltungsreform im Landkreis Ahrweiler, Heimatjahrbuch 1972 Kreis Ahrweiler (Online-Ausgabe (Memento vom 20. Juli 2018 im Internet Archive))
  5. a b c d e Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  6. Wahlband Kommunalwahlen 2019 - Verbandsgemeindeebene (wahlen.rlp.de)
  7. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Verbandsgemeinden auf wahlen.rlp.de
  8. Petra Ochs: Verbandsgemeinde Brohltal: Johannes Bell bleibt VG-Chef. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 23. April 2023, abgerufen am 19. Mai 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  9. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Eckdaten einzelner Schulen nach Schulstandort