Als Vektoroperator wird in der Quantenmechanik ein Operator bezeichnet, der unter Drehungen wie ein Vektor transformiert. Er ist ein Spezialfall eines Tensoroperators.

In der Drehimpulsalgebra der Quantenmechanik können Erwartungswerte von Vektoroperatoren (und allgemein von Tensoroperatoren) mit Hilfe des Wigner-Eckart-Theorems auf wenige reduzierte Matrixelemente zurückgeführt werden.

Im Folgenden wird die abstrakte mathematische Definition näher erläutert. Ein Vektoroperator erzeugt Morphismen zwischen Zustandsvektorräumen und hat ein spezielles Transformationsverhalten unter Drehungen. Der Zustandsvektorraum sei der Hilbertraum und die drehende Gruppe die .

Formale Definition Bearbeiten

Die Drehgruppe operiere kanonisch (kovariant) auf  , auf   und auf deren Tensorprodukt. Ein Vektoroperator   ist dann ein Morphismus von Darstellungen

 ,

d. h. ein Vektorraumhomomorphismus, der mit Drehungen kommutiert.

Eigenschaften Bearbeiten

Ist   die kanonische Basis von  , so kann man schreiben:

 .

Unterdrückt man sämtliche Struktur, so wird daraus:

 .

Konjugiert man   mit einer Drehung (das ist die natürliche Operation von Drehungen auf solchen Morphismen), so liefert das in dieser Notation die Identität:

 , welche mancherorts als Definition herangezogen wird.

Es ist nämlich    .

Beispiele Bearbeiten

Drehimpulsoperator  

Spinoperator  

Übergangsdipolmoment  

Verallgemeinerungen Bearbeiten

Ein Tensoroperator der Stufe   ist ein Morphismus von Darstellungen

 ,

wobei hier die Drehgruppe auf   operiert wie auf  .

Dies liefert in der impliziten Notation die Gleichung