Věra Kohnová

tschechisch-jüdische Tagebuch-Autorin und Holocaust-Opfer

Věra Kohnová (* 26. Juni 1929 in Pilsen, Tschechoslowakei; † 1942) war ein jüdisches Mädchen aus der Tschechoslowakei, das ein Tagebuch über ihre Gefühle und die Ereignisse während der Besatzung durch die Nationalsozialisten schrieb.

Věra war die Tochter von Otakar Kohn, der als Sekretär in der Firma Teller arbeitete. Im Alter von zwölf Jahren verfasste sie ihr Tagebuch über das Schicksal der Juden in dieser Zeit, aber hauptsächlich über ihre persönliche Gefühle. Sie musste zu Hause lernen, da alle Schulen für Juden geschlossen waren. Der letzte Eintrag in ihrem Tagebuch lautet:

„Wir sind nur morgen und übermorgen hier, wer weiß, was danach sein wird. Auf Wiedersehen, mein Tagebuch!“[1]

Věra gelangte am 22. Januar 1942 mit dem Transport S ins KZ Theresienstadt. Der letzte Vermerk über sie datiert vom 11. März 1942, als sie Theresienstadt mit dem Transport Aa in das Ghetto Izbica, ein Durchgangslager, verließ. Sie und ihre Familie überlebten nicht. Marie Kalivodová und Miroslav Matouš versteckten das Tagebuch 65 Jahre lang.

Literatur Bearbeiten

  • Věra Kohnová: Deník Věry Kohnové – The diary of Věra Kohnová – Das Tagebuch der Věra Kohnová. Redigiert von Zdeněk Susa, Středokluky 2006, ISBN 80-86057-40-2 (dreisprachig: tschechisch–englisch–deutsch).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tyden, S. 68