Triumphbogen (Pjöngjang)

Bauwerk in Pjöngjang

Der Triumphbogen (Kaesŏnmun) in Pjöngjang, der Hauptstadt Nordkoreas, befindet sich am Fuße des Moran-Hügels vor dem Kim-Il-sung-Stadion an der Chilsongmun-Straße im Stadtbezirk Moranbong-guyŏk und liegt an der Metrostation Kaesŏn.
Er ist dem Triumphbogen in Paris nachempfunden, jedoch drei Meter höher als sein französisches Pendant und damit der höchste Triumphbogen der Welt.

Triumphbogen in Pjöngjang
Triumphbogen in Pjöngjang
Triumphbogen
Koreanisches Alphabet: 개선문
Hanja: 凱旋門
Revidierte Romanisierung: Gaeseonmun
McCune-Reischauer: Kaesŏnmun

Das Monument dient dem Gedenken an die Rückkehr von Kim Il-sung aus dem sogenannten Vaterländischen Befreiungskrieg. Es ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt. Erbaut wurde es von dem nordkoreanischen Unternehmen Mansudae Overseas Projects.

Architektur und Symbolik Bearbeiten

 
Strophen aus dem Lied vom General Kim Il-sung

Der Triumphbogen wurde im Jahr 1982 auf einer Fläche von 2210 Quadratmetern[1] aus insgesamt 10.500 Granitblöcken erbaut und, wie auch der Chuch’e-Turm, zum 70. Geburtstag des damaligen nordkoreanischen Machtinhabers Kim Il-sung eingeweiht. Er ist 60 Meter hoch und 50 Meter breit und verfügt auf all seinen vier Seiten über je einen mit in Stein gehauenen Azaleen umrahmten Torbogen. Die Höhe der reliefverzierten Bögen beträgt 27 Meter,[2] die Breite 18,60 Meter.

Über einem der Torbögen, die von der vierspurigen Verkehrsstraße durchlaufen werden, sind die ersten beiden Strophen aus dem Lied vom General Kim Il-sung zu lesen.[1] Über einem anderen ist der Paektusan abgebildet. Auf den tragenden Säulen links und rechts dieses Bogens befinden sich, Bezug nehmend auf die japanische Herrschaft in Korea, die Jahreszahlen 1925 und 1945.[3] So soll Kim Il-sung im Jahr 1925 im Alter von 13 Jahren zur Befreiung des Landes in die Mandschurei gezogen und 1945 erfolgreich wieder zurückgekehrt sein.[4] In den Nischen am Fuße dieser Säulen befinden sich auf beiden Seiten Statuen, die Kämpfer für eine Unabhängigkeit vom Japanischen Kaiserreich darstellen sollen;[1] mit geschwenkten Fahnen, Soldatinnen und Soldaten, Arbeiterinnen und Arbeitern, sowie einer bewaffneten Mutter und Kindern.

Auf dem Triumphbogen befinden sich mehrere Aussichtsplattformen, die mit einem Aufzug betreten werden können.

Der Triumphbogen verfügt über einen Telefonanschluss[5].

Motiv auf Banknoten und Briefmarken Bearbeiten

Der Triumphbogen ist auf der Vorderseite des 500-Won-Scheines von 2008 und als Wasserzeichen auf dem 100-Won-Schein von 1992 dargestellt. Außerdem ist eine Fotografie des Bogens auf der 40-Chon-Marke der Briefmarkenserie zum Thema Bebauung von Straßenzügen aus dem Jahr 1993 abgebildet.[6] In unmittelbarer Nähe gibt es eine Haltestelle des Oberleitungsbus Pjöngjang.

 
Russische Briefmarke

2015 wurde in Russland anlässlich des 70. Jahrestags der Koreanischen Unabhängigkeit eine Briefmarke mit einem Motiv des Triumphbogen herausgegeben.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Triumphbogen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Philipp Meuser (Hrsg.): Architekturführer Pjöngjang. Band 1: Fotos und Beschreibungen. DOM publishers, Berlin 2011, ISBN 978-3-86922-126-7, S. 112.
  2. Paul French: North Korea. The paranoid Peninsula. A modern history. Zed Books, London u. a. 2005, ISBN 1-84277-472-7, S. 299.
  3. Arno Maierbrugger: Nordkorea-Handbuch. Unterwegs in einem geheimnisvollen Land. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Trescher, Berlin 2007, ISBN 978-3-89794-114-4, S. 112 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Rüdiger Frank: Nordkorea. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, ISBN 978-3-421-04641-3, S. 37.
  5. Christian Eisert: Kim & Struppi Ferien in Nordkorea. Berlin 2014, ISBN 978-3-86493-020-1, Kap. 5.
  6. Philipp Meuser (Hrsg.): Architekturführer Pjöngjang. Band 2: Hintergründe und Kommentare. DOM publishers, Berlin 2011, ISBN 978-3-86922-126-7, S. 46.

Koordinaten: 39° 3′ N, 125° 45′ O