Trilineare Koordinaten (genauer: homogene trilineare Koordinaten) sind in der Dreiecksgeometrie ein von Julius Plücker eingeführtes Hilfsmittel, um die Lage eines Punktes bezüglich eines Dreiecks zu beschreiben.

Definition und Schreibweise Bearbeiten

Gegeben sei ein Dreieck ABC. Für einen beliebigen Punkt P der Zeichenebene heißen drei reelle Zahlen  ,   und   (homogene) trilineare Koordinaten von P, wenn es eine von 0 verschiedene reelle Zahl   gibt, sodass

 

gilt. Dabei bezeichnen  ,   und   die vorzeichenbehafteten Abstände des Punktes P von den Geraden BC, CA bzw. AB. Die Größe   erhält positives Vorzeichen, wenn P auf derselben Seite von BC liegt wie die Ecke A, und negatives Vorzeichen, wenn sich P und A auf verschiedenen Seiten von BC befinden. Entsprechend werden die beiden anderen Vorzeichen festgelegt.

Die Gesamtheit der trilinearen Koordinaten eines Punktes wird entweder als geordnetes Tripel   geschrieben oder in der Form  .

 

Trilineare Koordinaten sind nicht eindeutig definiert: Multiplikation mit einer beliebigen reellen Zahl ungleich 0 liefert wieder trilineare Koordinaten des gegebenen Punktes.

Beispiele Bearbeiten

  • Die Ecken A, B und C des gegebenen Dreiecks haben die trilinearen Koordinaten  ,   bzw.  .
  • Der Inkreismittelpunkt eines Dreiecks hat die trilinearen Koordinaten  , da er von allen drei Seiten des Dreiecks den gleichen Abstand hat.
  • Für den Schwerpunkt eines Dreiecks lauten die trilinearen Koordinaten gleichwertig   oder   oder  . Dabei stehen  ,  ,   für die Seitenlängen,  ,  ,   für die Größen der Innenwinkel und   für den Cosecans.

Zusammenhang mit den baryzentrischen Koordinaten Bearbeiten

Zwischen den trilinearen Koordinaten und den in der Dreiecksgeometrie ebenfalls häufig verwendeten baryzentrischen Koordinaten besteht ein einfacher Zusammenhang: Sind die trilinearen Koordinaten durch   gegeben, so erhält man als baryzentrische Koordinaten  , wobei  ,   und   für die Seitenlängen stehen.

Formeln Bearbeiten

Trilineare Koordinaten ermöglichen in vielen Fällen die Anwendung algebraischer Methoden in der Dreiecksgeometrie. Beispielsweise sind drei Punkte  ,   und   mit den trilinearen Koordinaten

 
 
 

genau dann kollinear, wenn die Determinante

 

gleich 0 ist. Die zu diesem Satz duale Aussage ist ebenfalls richtig: Drei Geraden, die durch die Gleichungen

 ,
 ,
 

gegeben sind, haben genau dann einen gemeinsamen Punkt, wenn   gilt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten