Tony Coe

britischer Jazzmusiker (Saxophone, Klarinette, Flöte) und Komponist

Anthony „Tony“ George Coe (* 29. November 1934 in Canterbury; † 16. März 2023[1]) war ein britischer Jazzmusiker (Saxophone, Klarinette, Flöte) und Komponist.

Leben Bearbeiten

Coe war zunächst als Journalist tätig; er spielte in den Bands von Joe Daniels, Nat Gonella, Alan Clare und Al Fairweather, bevor er ab 1957 bei Humphrey Lyttelton arbeitete, mit dem er 1959 auf Amerikatournee war. Gemeinsam mit John Picard hatte er von 1962 bis 1964 eine eigene Band. Zwischen 1966 und 1969 war er Mitglied im Orchester von Johnny Dankworth, dann in der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band.

In den frühen 1970ern führte Coe vielbeachtete Eigenkompositionen wie „Zeitgeist“ auf, arbeitete mit einer eigenen Band und mit Kenny Wheeler, der Gruppe Matrix und Ian Carrs Nucleus. Später war er mit Michael Gibbs, Clark Terry, Neil Ardley, Norma Winstone, Benny Bailey und Peter Herbolzheimer tätig, spielte aber auch ein Duoalbum mit Derek Bailey ein. In den 1980er Jahren arbeitete er auch mit Stan Tracey, mit Tony Oxley und mit Ali Haurand. Weiterhin legte er Alben unter eigenem Namen, mit Melody Four und mit den Lonely Bears (mit Lol Coxhill und Steve Beresford) vor. Er hat auch an Projekten von Bob Moses, Franz Koglmann/Lee Konitz (We Thought About Duke, 1995 und O Moon My Pin-Up, 1998) und Annie Whitehead teilgenommen. Er verfasste weiterhin Filmmusiken und war zudem als Solist auf dem Tenorsaxophon an den Aufnahmen zur Musik von Henry Mancinis Pink Panther beteiligt. Coe wirkte an Soundtracks von verschiedenen anderen Filmen mit, wie Leaving Las Vegas von 1995, der Superman-Fortsetzung Superman II und der oscarprämierten Komödie Victor/Victoria von 1982. Coes Klarinettenkünste tauchten 1982 in dem Paul-McCartney-Song „I’ll Give You a Ring“ auf; es wurde spekuliert, ob das Stück 1974 aufgenommen wurde, als Tony mit dessen Bruder Mike McGear für „Leave It“ im Studio war.[2]

1995 wurde Coe als erster europäischer Jazzmusiker mit dem Jazzpar-Preis ausgezeichnet, 1997 mit dem British Jazz Award.

Diskographische Hinweise Bearbeiten

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1987: Versteckte Leidenschaft – Camomille (Camomille)
  • 2002: Gambling, Gods and LSD

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sebastian Scolley: Nachruf. London Jazz News, 17. März 2023, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).
  2. Mac Chesson: Jazz musician and performer of 'The Pink Panther' theme tune Tony Coe, from Canterbury, dies. Kent online, 17. März 2023, abgerufen am 17. März 2023 (englisch).