Ton Koopman

niederländischer Dirigent, Organist und Cembalist

Ton Koopman (* 2. Oktober 1944 in Zwolle, Niederlande) ist ein niederländischer Dirigent, Organist, Cembalist und Hochschullehrer.

Ton Koopman (2008)

Leben und Werk Bearbeiten

Ton Koopman studierte in Amsterdam Musikwissenschaften, Orgel bei Simon C. Jansen und Cembalo bei Gustav Leonhardt. Im Jahr 1969 gründete er sein erstes Ensemble Musica Antiqua Amsterdam. Zehn Jahre später folgte das Amsterdam Baroque Orchestra, 1992 der Amsterdam Baroque Choir und damit entstand das Ensemble Amsterdam Baroque Orchestra & Choir.

Koopman widmet sich überwiegend der Musik des Barock und ist ein Vertreter der historischen Aufführungspraxis. Unter anderem spielte er zwischen 1994 und 2005 sämtliche Kantaten von Johann Sebastian Bach ein. In diesem Projekt wirkten als Solisten unter anderem Lisa Larsson, Sibylla Rubens, Barbara Schlick, Cornelia Samuelis und Caroline Stam als Soprane; Michael Chance, Bernhard Landauer, Elisabeth von Magnus, Annette Markert, Bogna Bartosz und Andreas Scholl als Altstimmen; Paul Agnew, Lothar Odinius, Gerd Türk, Jörg Dürmüller und Christoph Prégardien als Tenöre; sowie Klaus Mertens und Ekkehard Abele als Bässe mit. Daneben gab er mit seiner Tochter Marieke Koopman und dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir auch Musiktheateraufführungen, um das junge Publikum an die Alte Musik heranzuführen.

Bekannte Orchester in Europa, Nordamerika und Japan luden Koopman als Gastdirigenten ein. Seit 2004 ist er Professor für Musikwissenschaft an der Universität Leiden. Im Folgejahr begann er das Projekt „Dieterich Buxtehude – Opera Omnia“, eine Einspielung des Gesamtwerks von Dieterich Buxtehude. Zudem wurde er im Jahr 2004 zum Präsidenten der Internationalen Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft[1] und 2019 zum Präsidenten des Bach-Archivs in Leipzig[2] gewählt.

Ein dritter „großer B“, neben Buxtehude und Bach, dessen Werk sich Koopman bevorzugt widmet, ist Heinrich Ignaz Franz Biber.[3] Seit Januar 2016 lehrt Koopman auch als Honorarprofessor an der Musikhochschule Lübeck.[4]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ton Koopman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. International Dieterich Buxtehude Society (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive) (englisch)
  2. Ton Koopman wird Präsident des Bach-Archivs Leipzig auf MDR Kultur, 13. Mai 2019.
  3. Gerhard Rohde: Meister der drei großen B. Bach, Biber, Buxtehude: Der Organist und Dirigent Ton Koopman begeht heute seinen siebzigsten Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober 2014. S. 15.
  4. Ton Koopman erhält Honorarprofessur, Mitteilung vom 21. Januar 2016, abgerufen am 25. Februar 2016.
  5. Eredoctoraten (op datum, niederländisch). (PDF) Archive Honorary Doctorates. Universität Utrecht, abgerufen am 10. April 2023.
  6. Royal Academy of Music: Ton Koopman awarded Bach Prize (Memento des Originals vom 14. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ram.ac.uk