Tilla Durieux

österreichische Schauspielerin und Hörspielsprecherin

Tilla Durieux, eigentlich Ottilie Godeffroy, (* 18. August 1880 in Wien; † 21. Februar 1971 in Berlin-Dahlem) war eine österreichische Schauspielerin und Hörspielsprecherin.

Tilla Durieux im Jahr 1905, fotografiert von Jacob Hilsdorf

Leben Bearbeiten

Tilla Durieux war die Tochter des Chemieprofessors Richard Godeffroy und seiner Ehefrau, der ungarischen Pianistin Adelheid Ottilie Augustine Godeffroy, geborene Hrdlicka.[1]

Sie wechselte nach dem Volksschulabschluss auf die öffentliche Bürgerschule im 9. Wiener Gemeindebezirk. Getauft wurde sie in der evangelischen Pfarrgemeinde Augsburger Bekenntnis in Wien.[2][3]

Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie in Wien. Da die Mutter die Berufswahl der Tochter ablehnte – der Vater war bereits 1895 verstorben –, nahm sie später als Künstlernamen Durieux an, abgeleitet von du Rieux, dem Geburtsnamen ihrer Großmutter väterlicherseits.

Sie debütierte 1902 in Olmütz, wechselte dann nach Breslau und war von 1903 bis 1911 am Deutschen Theater in Berlin engagiert. Hier spielte sie Lady Milford in Kabale und Liebe (1903), Kunigunde in Das Käthchen von Heilbronn (1905), Rhodope in Friedrich Hebbels Gyges und sein Ring (1907), die Titelfigur in Hebbels Judith (1909) und Jokaste in König Ödipus (1910), engagierte sich aber auch als Sprecherin beispielsweise im Neuen Club von Kurt Hiller. Am Theater am Schiffbauerdamm spielte sie 1903 die Salome in Oskar Wildes gleichnamigen Stück, abwechselnd mit Gertrud Eysoldt. Diese Rolle wurde ihr großer Durchbruch als Schauspielerin und als Porträtmodell.

Im Jahr 1907 begann Durieux zusammen mit dem Kulturpolitiker, SPD-Mitglied und späteren Musikpädagogen Leo Kestenberg an vielen ihrer probefreien Sonntage in die damaligen Vororte Berlins (wie in den Park Hasenheide in Neukölln) zu fahren und dort bei Arbeiter-Matineen und -Versammlungen Werke von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Richard Dehmel, Georg Herwegh oder Adelbert von Chamisso zu lesen, klassische Musik zu spielen oder Melodramen aufzuführen. Diese Darbietungen wurden erst durch den Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen.[4]

 
Tilla Durieux als Circe (Porträt von Franz von Stuck, 1912)
 
Die Schauspielerin nach der Aufführung von Langusten 1967 in München
 
Ehrengrab von Tilla Durieux auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend

Von 1911 bis 1914 trat sie am Berliner Lessingtheater auf, ab 1915 am Königlichen Schauspielhaus sowie von 1919 an am Staatstheater. Wichtige Rollen hier waren unter anderem die Gräfin Werdenfels in Frank Wedekinds Der Marquis von Keith (1920) und die Titelrolle in seinem Drama Franziska (1924/25, auch in Wien). In Berlin lud sie die Gebrüder Karl und Robert Walser sowie Frank Wedekind und dessen Frau an einem Weihnachtsfest gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann, dem deutschen Verleger, Kunsthändler und Galeristen Paul Cassirer, in ihre Wohnung ein.[5] Außerdem arrangierte ihr Mann Porträtsitzung mit namhaften Künstlern und Fotografen ihrer Zeit.

Im Mai 1919 unterstützte und versteckte sie (angeblich in ihrem Kleiderschrank) den Schriftsteller Ernst Toller, der als einer der führenden Protagonisten der Münchner Räterepublik wegen Hochverrats gesucht wurde. Durieux, die sich zu der Zeit in der Münchner Klinik von Ferdinand Sauerbruch, den sie und Paul Cassirer bereits im Rahmen kultureller Veranstaltungen kennengelernt[6] hatten, in ärztlicher Behandlung befand, versorgte Toller auf seiner Flucht zunächst mit finanziellen Mitteln und sagte weitere Hilfe zu.[7]

1927 war sie an der Finanzierung der Piscator-Bühne beteiligt und trat auch unter der Regie von Erwin Piscator auf. Im Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre kam sie mit ebenfalls berühmten Berliner Persönlichkeiten wie der Gesellschaftsfotografin Frieda Riess in Kontakt. 1933 verließ sie Deutschland nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zusammen mit ihrem jüdischen Ehemann Ludwig Katzenellenbogen; sie floh nach Ascona, wo sie mit Victoria Wolff in Kontakt stand.[8] Gastspiele in Prag, Zürich, Skandinavien, Wien, Zagreb und Belgrad folgten. Sie spielte am Theater in der Josefstadt in Wien.

Doch war die Schweiz kein sicherer Aufenthaltsort mehr. Das zeitlich begrenzte Visum war abgelaufen. Nach Deutschland konnten sie nicht zurück, um ein neues zu beantragen. Auch ein schnell beschaffter honduranischer Pass schützte nur bedingt, denn Durieux‘ Mann wurde steckbrieflich gesucht. Von Ausweisung bedroht, floh das Paar 1934 nach Zagreb in Kroatien. Die Durieux kannte die Stadt durch Gastspiele und ihren Großvater Hrdlicka, der dort Jura studierte. Und sie lernte dort die Gräfin Zlata Lubienski (–1969) kennen, eine entfernte Verwandte, die eine enge Freundin wurde und deren Villa in der Jurjevska ulica Nr. 27 bis 1955 ihr Zuhause war.

Doch erstmal sanierte sie ein Hotel im italienischen Abbazia (heute Opatija, Kroatien), das ihr Mann 1936 als Teilhaber übernommen hatte, und brachte es in Schwung. 1935/1936 trat sie in Straßburg, Moravská-Ostrava und Prag auf. Ein Gastspiel mit dem Ibsen-Stück Gespenster, in dem Ernst Deutsch den Ostwald spielte, führte sie nach Wien und Budapest. 1936/1937 war sie Dozentin am Mozarteum in Salzburg. 1937 stellte sie in Prag in Macbeth die Lady Macbeth dar. In Wien gastierte sie als Wassilissa in Gorkis Nachtasyl, Albert Bassermann gab den Luka. In Prag trat sie in dem Stück Die Mutter von Karel Čapek auf.

1938 wurde in Italien die Lage für Juden gefährlich. Über die Schweiz, Paris und Prag flüchtete sie mit ihrem Mann zurück nach Zagreb.

Während Tilla Durieux versuchte, in Belgrad für beide ein Visum zur Emigration in die USA zu bekommen, wurde sie vom deutschen Bombenangriff und Überfall auf Belgrad im April 1941 überrascht und so von ihrem Mann getrennt, der 1941 von der Gestapo in Thessaloniki verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt wurde.[9] 1944 beteiligte Tilla Durieux sich nach eigener Aussage an der „Roten Hilfe“ für die Partisanen unter Josip Broz Tito.[10][11]

Die Villa Lubienski wurde ein Anlaufpunkt für die Partisanen. Im Schlafzimmer der Durieux war die Kasse der Roten Hilfe versteckt. Sie betrieb eine Kaninchenzucht, um zur Lebensmittelversorgung der Hausbewohner beizutragen und vergrub im Garten Flaschen, in denen sie Geheimdokumente für die Partisanen verbarg.

Nach Kriegsende nähte sie Kostüme für ein privat von Vlado Habunek (1906–1994) gegründetes Puppentheater. Das Puppentheater wurde als staatliches Puppentheater „Vjesnik“ weitergeführt. Tilla Durieux behielt ihre Beschäftigung und nahm die jugoslawische Staatsangehörigkeit an.

1946 wurde in Luzern ihr Theaterstück Zagreb 1945 aufgeführt. In der Villa Lubienski inszenierten die Freundinnen eine Kunstausstellung, die sie für das Publikum öffneten. Der Journalist Peter Hahn beschrieb die Villa 2005 so: „Das Haus, eine zweistöckige italienische Turmvilla aus dem späten 19. Jahrhundert, scheint die Zeit unbeschadet überstanden zu haben. Alles ist wie auf dem alten Foto im Museum, der Balkon im ersten Stock, das fein gearbeitete Gitter, im Parterre die drei Flügeltüren zur Gartenterrasse, selbst die Fensterläden am Turm waren erhalten. Villa und Park der Gräfin Lubienski stehen, ..., inzwischen unter Denkmalschutz.“[12]

1952 kehrte sie erstmals nach Deutschland zurück und gastierte an Theatern in Berlin, Hamburg und Münster. Sie pendelte zwischen Zagreb und Berlin. 1954 veröffentlichte sie in West-Berlin ihre in Zagreb geschriebenen Memoiren. 1955 kehrte sie endgültig nach Berlin zurück.

Späte Rollen waren die Pförtnerin in Traumspiel (1955 in Berlin und 1963 in Hamburg), Mutter in Max Frischs Die Chinesische Mauer (1955 in Berlin und 1963 in Hamburg) und Peitho in Gerhart Hauptmanns Atriden (1962, Regie: Erwin Piscator). 1967 spielte sie an den Städtischen Bühnen Münster die deutsche Erstaufführung von Marguerite Duras’ Stück Ganze Tage in den Bäumen, mit dem sie anschließend auf Tournee ging.

Durieux starb 1971 an einer Sepsis nach der operativen Versorgung einer Oberschenkelhalsfraktur im Oskar-Helene-Krankenhaus und wurde – nach der Kremierung im Krematorium Wilmersdorf – neben ihrem zweiten Ehemann Paul Cassirer auf dem landeseigenen Waldfriedhof Heerstraße im Bezirk Charlottenburg (heutiger Ortsteil Berlin-Westend) beigesetzt. Der Grabstein, der viel später von einem Bewunderer gespendet wurde, trägt auch einen Professorentitel, den Tilla Durieux in Salzburg am Mozarteum kurzzeitig innegehabt hatte.[13] Sie selber hatte auf diesen Namenszusatz jedoch nie Wert gelegt. Das Todesdatum ist auf dem Grabstein mit 21. Januar 1971 angegeben, sie starb jedoch am 21. Februar 1971, dem 100. Geburtstag von Paul Cassirer.[14]

Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestätte von Tilla Durieux auf dem Friedhof Heerstraße (Grablage: 5-C-4) seit 1971 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Die Widmung wurde zuletzt im August 2021 um die inzwischen übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert.[15]

Ehen Bearbeiten

Tilla Durieux war von 1903 bis 1905 in erster Ehe mit dem Maler Eugen Spiro verheiratet.[16] Ab 1905 war sie mit dem Kunsthändler Paul Cassirer liiert[17] und ab 1910 verheiratet.[18] 1926 starb Cassirer an den Folgen eines Suizidversuchs, den er während einer von Tilla Durieux beantragten Scheidungsverhandlung begangen hatte. Der Verhandlung vorausgegangen waren nach Durieux’ Angaben zahlreiche von Cassirer gegen sie gestreute Verleumdungen.[19] 1930 heiratete sie in dritter Ehe den Unternehmer Ludwig Katzenellenbogen (1877–1944), mit dem sie 1933 aus Deutschland floh. 1941 wurde Katzenellenbogen in Thessaloniki verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert.[20][21] Er starb 1944 in Berlin.

Tilla-Durieux-Schmuck Bearbeiten

Anlässlich ihres 65-jährigen Bühnenjubiläums stiftete sie 1967 den Tilla-Durieux-Schmuck, der alle zehn Jahre an eine hervorragende Vertreterin der deutschen oder der österreichischen Schauspielkunst verliehen wird. Es handelt sich dabei um ein Collier aus 32 in Platin gefassten Zirkonen. Die Art-déco-Arbeit war vermutlich ein Geschenk Paul Cassirers an seine Frau.

Ausschlaggebend bei der Suche nach einer Preisträgerin ist das Votum der aktuellen Trägerin des Schmuckes, die Schirmherrschaft hat die Akademie der Künste in Berlin. Bislang wurden folgende Schauspielerinnen geehrt:

Nachlass Bearbeiten

Die Akademie der Künste Berlin verfügt über ein Tilla-Duriex-Archiv mit Rollenbüchern, Rollen- und Szenenfotos über ihre künstlerische Tätigkeit, Programmheften und Programmzetteln, Kritiken, Vortragsmanuskripten, Erinnerungen an Zagreb 1945; Fremdmanuskripten, Texten, Artikeln über Tilla Durieux, Korrespondenz in Einzelstücken, biografischen Unterlagen: Reisepässen, Unterlagen zur Entschädigung als Opfer des Nationalsozialismus, Zeugnissen, Verträgen, Porträt- und Privatfotos und einer Sammlung von Presse und Druckschriften zur Person, Gesprächen und Interviews.[24]

2023 erwarb die Akademie der Künste mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder unbekannte Teile aus dem Nachlass. Es handelt sich um Briefe, Manuskripte und Fotos sowie ein Manuskript ihrer Memoiren Eine tür steht offen.[25]

Filmografie Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

  • 1970: „Weißt Du noch …“ Tilla Durieux im Gespräch mit Herbert Ihering und Rolf Ludwig. VEB Deutsche Schallplatten, Berlin 1967 (Litera. 8 60 118)
  • 1965: Tilla Durieux – Szenen und Monologe. Deutsche Grammophon (Literarisches Archiv. 43 074)
  • 1968: Tilla Durieux: erzähltes Leben ; ein Selbstporträt. Deutsche Grammophon (Biographische Reihe. LPM 18 732)

Ehrungen Bearbeiten

1987 wurde an ihrem Wohnhaus Bleibtreustraße 15 in Berlin-Charlottenburg eine Berliner Gedenktafel angebracht.

Nahe dem Potsdamer Platz in Berlin wurde ihr 2003 der Tilla-Durieux-Park gewidmet.[27]

Schriften Bearbeiten

  • Eine Tür fällt ins Schloß. Roman. Horen, Berlin-Grunewald 1928.
  • Eine Tür steht offen. Erinnerungen. Herbig, Berlin-Grunewald 1954 (entstanden 1944).
  • Meine ersten neunzig Jahre. Erinnerungen. Herbig, München 1971, ISBN 3-7766-0562-6

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Biermann: Tilla Durieux, Gedichte. Berlin 1925
  • Tilla Durieux. In: Sigrid Bauschinger: Die Cassirers. Beck, München 2015, S. 327–359 ISBN 978-3-406-67714-4
  • Renate Möhrmann: Tilla Durieux und Paul Cassirer. Bühnenglück und Liebestod. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 1997, ISBN 3 87134 246 7
  • Joachim Werner Preuss (Hrsg.): Tilla Durieux. Porträt der Schauspielerin. Deutung und Dokumentation. Berlin 1965
  • Melanie Ruff: Tilla Durieux.[28]
  • Spomenka Štimec: Tilla. Roman. Edistudio, Pisa 2002, ISBN 88-7036-071-7 (in Esperanto).
  • Kay Weniger: ‘Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …’. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 144 f.
  • Peter Hahn: Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flügel und Fallschirm. In: Frankfurter Allgemeine, 3. März 2005.
  • Astrid Pohl: Salomé auf der Flucht. Tilla Durieux und das Exil deutschsprachiger Schauspielerinnen in der Schweiz. In: Flucht durch Europa. Schauspielerinnen im Exil 1933-1945, AUGEN-BLICK, 33, MARBURGER HEFTE ZUR MEDIENWISSENSCHAFT. Eine Veröffentlichung des Instituts für Neuere deutsche Literatur und Medien im Fachbereich 09 der Philipps-Universität-Marburg. Marburg 2002, S. 71–107.
  • Hertha Kratzer: Tilla Durieux. Die hässliche Diva. In: Alles, was ich wollte, war Freiheit. Außergewöhnliche Österreicherinnen der Moderne. Styria premium, Graz 2015.

Abbildungen Bearbeiten

 
Tilla Durieux (Porträt von Pierre-Auguste Renoir, 1914)
 
Tilla Durieux (Porträt von Emil Orlik, 1922)

Tilla Durieux gilt als die meistporträtierte Frau ihrer Zeit.[29]

Ölgemälde Bearbeiten

Büsten Bearbeiten

Lithographien Bearbeiten

Theater und Oper Bearbeiten

  • Tilla – Theaterstück von Christoph Hein (* 1944). Inhalt: Die 90-Jährige lässt am Abend ihrer Ernennung zur Staatsschauspielerin ihr Leben Revue passieren. Bei der Premiere am 2. November 2012 im Deutschen Theater Berlin spielte Inge Keller (1923–2017) die Rolle der Tilla.
  • Tilla – Oper von Christoph Hein (Text) und Oscar Strasnoy (* 1970, Musik). Premiere im Oktober 2016 an der Berliner Staatsoper mit Maria Husmann als Tilla Durieux, Josephine Renelt als junge Tilla und Martin Gerke als Paul Cassirer.[34]

Ausstellungen Bearbeiten

  • Tilla-Durieux-Zimmer im Stadtmuseum von Zagreb, Opatička-Straße 20. Bei einem Besuch sah der Journalist Peter Hahn 2005 hier ein Porträt von Tilla Durieux aus dem Jahr 1907 „als Salome in Max Reinhardts Inszenierung für die Kammerspiele des Deutschen Theaters“ von Max Slevogt, „eine Büste, die Ernst Barlach 1912 von ihr gefertigt hatte“ und Chagalls „Girl with Bird – in love“, entstanden 1926/27 in Paris. Zur Entstehung der Ausstellung schrieb er: „Im Jahre 1982 unterschrieb im Gebäude des kroatischen Abgeordnetenhauses (Sabor) Frau Erika Danhoff die Urkunde über die Schenkung eines Teiles dieser Sammlung. Bei dieser Gelegenheit sagte sie: ‚Meine große Freundin und Mutter im künstlerischen Sinne, Tilla Durieux, liebte Ihre Stadt. Sie liebte Zagreb, das durch die vielen Jahre auch ihre Stadt war. Sie fühlte sich auch später an diese Stadt gebunden. Deshalb bin ich überzeugt, daß sie sehr erfreut wäre, auf diese Weise dauernd in dieser Stadt anwesend zu sein.‘ Eine Kommission des Museums der Stadt Zagreb übernahm dankend den geschenkten Teil der Kunstsammlung, insgesamt neunzehn Kunstgegenstände.“[35] Tilla Durieux durfte seinerzeit ihre Kunstsammlung nicht mit nach Deutschland nehmen. Erst ihre Erbin erhielt einen Teil der Sammlung zurück.
  • 2006: Im Schneckenhaus: Tilla Durieux in Zagreb. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. An der Vernissage nahm eine offizielle Delegation mit dem Bürgermeister der Stadt Zagreb Milan Bandic teil.
  • Oktober 2022 bis Februar 2023 Tilla Durieux: Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen. Leopold-Museum, Wien (in Zusammenarbeit mit dem Georg-Kolbe-Museum, Berlin)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tilla Durieux – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 10 ff.
  2. Abschrift des Taufscheines (gleichzeitig Geburtsurkunde), Notariell beglaubigt in Berlin am 7. September 1933, Akademie der Künste Berlin (AdK), Tilla-Durieux-Archiv (TDA) Sign. 102, zitiert nach: Melanie Ruff, Tilla Durieux: Selbstbilder und Images der Schauspielerin [Diplomarbeit], Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, BetreuerIn: Johanna Gehmacher, (2007), s. core.ac.uk (PDF; 929 kB)
  3. Am 31. Mai 1928 trat sie in die katholische Kirche über, vgl. dazu: Sigrid Bauschinger, Die Cassirers, München, Beck 2015, S. 347, ISBN 978-3-406-67714-4
  4. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 79 f.
  5. Robert Walser – Portrait und Erinnerungen, ab 12:37 (2012 auf dem Youtubekanal Text und Bühne veröffentlicht, abgerufen am 14. September 2016)
  6. Ferdinand Sauerbruch, Hans Rudolf Berndorff: Das war mein Leben. Kindler & Schiermeyer, Bad Wörishofen 1951; zitiert: Lizenzausgabe für Bertelsmann Lesering, Gütersloh 1956, S. 235 und 252.
  7. Michaela Karl: Auf der Flucht – Die Jagd nach Ernst Toller (online auf www.literaturportal-bayern.de, abgerufen am 14. September 2014)
  8. Tilla Durieux auf ticinarte.ch.
  9. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Herbig, München 1971, S. 349–365.
  10. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 1976, S. 256 ff.
  11. balkanpeace.org
  12. Peter Hahn: Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flügel und Fallschirm. In: Frankfurter Allgemeine, 3. März 2005.
  13. Das Grab von Tilla Durieux auf knerger.de.
  14. Bernd Oertwig: Berühmte Tote leben ewig. Berliner Schicksale. Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2019, ISBN 978-3-947215-58-4, S. 240.
  15. Ehrengrabstätten des Landes Berlin (Stand: August 2021) (PDF, 2,3 MB), S. 16. Auf: Webseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Abgerufen am 14. Oktober 2021. Anerkennung, Verlängerung und Nichtverlängerung von Grabstätten als Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF, 196 kB). Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 18/3959 vom 4. August 2021, S. 3. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  16. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Herbig, München 1971, S. 67 und 87.
  17. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre, S. 87–90.
  18. Paul Cassirer war der Auftraggeber (und Finanzier) der Porträts von Tilla Durieux, die in der Zeit ihrer Ehe entstanden waren.
  19. Tilla Durieux: Meine ersten neunzig Jahre. Herbig, München 1971, S. 312–314.
  20. simplicissimus.info
  21. Ein Schuss ins Herz. In: Welt am Sonntag
  22. Die Schauspielerin Judith Hofmann erhält den Tilla-Durieux-Schmuck. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  23. Thalia Theater: Gabriela Maria Schmeide erhält Tilla-Durieux-Schmuck - WELT. 24. Februar 2021, abgerufen am 22. Mai 2023.
  24. Tilla-Durieux-Archiv der Akademie der Künste Berlin
  25. Akademie der Künste erwirbt Teilnachlass von Tilla Durieux. Meldung in der nachtkritik.de
  26. Berliner Zeitung, 11. Oktober 1970, S. 4.
  27. Tilla-Durieux-Park. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  28. Diplomarbeit. Universität Wien. Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, BetreuerIn: Johanna Gehmacher, (2007)
  29. Verena Perlhefter: „andere halten sich Rennpferde …“ Tilla Durieux – Schauspielerin und meistportraitierte Frau ihrer Zeit. Belvedere, Band 12. Wien 2006, S. 32–45, 95–101.
  30. Flechtheim, seine Erben und die Frage der Restitution. In: FAZ, 9. April 2013.
  31. Empfehlung der Beratenden Kommission (PDF; 93 kB) Lost Art Koordinierungsstelle vom 9. April 2013.
  32. Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 2070 (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive)
  33. Spielen und Träumen, Tilla Durieux. Mit 5 Radierungen u. 1 Lithogr. von Emil Orlik, Verlag der Galerie Flechtheim, 1922.
  34. Udo Badelt: Comeback an der Berliner Staatsoper: Erdloch und Donnergott. Tilla Durieux feiert ihr „Comeback“ in der Werkstatt der Staatsoper: Komponist Oscar Strasnoy und Autor Christoph Hein haben ihre neue Oper vorgestellt. In: Tagesspiegel vom 2. Oktober 2016.
  35. Peter Hahn: Auf den Spuren von Tilla Durieux in Zagreb. Die Hoffnung ist ein Mittelding zwischen Flügel und Fallschirm. In: Frankfurter Allgemeine, 3. März 2005.
  36. Tilla Durieux : Georg Kolbe Museum. Abgerufen am 9. Juni 2023.