Tiberius Plautius Silvanus Aelianus

römischer Senator

Tiberius Plautius Silvanus Aelianus († wohl 79) war ein römischer Senator des 1. Jahrhunderts.

Die Lucano-Brücke an der Straße nach Tivoli mit dem Mausoleum der Plautier.

Aus seinem Namen wird ersichtlich, dass Tiberius Plautius Silvanus Aelianus von Geburt an ein Aelius Lamia war, der später von einem Plautius Silvanus adoptiert wurde. Wahrscheinlich ist er vor 11 n. Chr. geboren. Plautius’ mutmaßlicher leiblicher Vater,[1] Lucius Aelius Lamia, Konsul des Jahres 3 n. Chr., war in Formiae beheimatet und gehörte einer wohl sehr wohlhabenden Familie an, deren Mitglieder seit Caesar im Senat vertreten waren und mit Plautius’ Vater vermutlich erstmals den Konsulat und vielleicht auch patrizischen Status erlangten.

Die Familie, der sein Adoptivvater, wohl Marcus Plautius Silvanus, Prätor des Jahres 24 n. Chr.,[2] angehörte, hatte bereits während der späten Republik Vertreter im Senat, gehörte seit 2 v. Chr. sogar zu den konsularen gentes und stammte aus Trebula Suffenas. 47/8 n. Chr. wurden die Plautii, die wohl in einer engen Verbindung zum Kaiserhaus standen,[3] von Claudius in das Patriziat aufgenommen.[4]

Plautius’ vollständige Laufbahn wird in seiner Grabinschrift vom Mausoleum der Plautier in Tibur genannt.[5] Demnach war er:

Nach Plautius’ erstem Konsulat scheint sich seine Karriere ein wenig verlangsamt zu haben. Die Gründe hierfür sind nicht ganz klar.[6] Wohl wegen seiner verdienstvollen Leistungen in Mösien, wo er die Sarmaten und Skythen erfolgreich bekämpfte, wurden ihm etwas verspätet unter Vespasian die ornamenta triumphalia verliehen. Ebenfalls unter Vespasian vertrat er im Jahr 70 den Kaiser in der Funktion des Pontifex bei den Feierlichkeiten anlässlich der Arbeiten zur Wiedererrichtung des Tempels des Jupiter Capitolinus.[7] Bei der sich anschließenden Legatur handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Sondermission, wie die Worte hunc legatum in Hispaniam ad praefecturam urbis remissum[5] vermuten lassen. Plautius starb vermutlich noch im Jahre 79, da Vespasian noch nicht mit dem Epitheton divus in seiner Grabinschrift aufgeführt ist. Vielleicht war Lucius Aelius Lamia Plautius Aelianus, der Suffektkonsul des Jahres 80, sein Sohn.[8]

Mausoleum der Plautier Bearbeiten

Plautius’ Mausoleum an der Via Tiburtina ist ein Rundbau im etruskischen Stil. Neben ihm selbst sind dort zahlreiche Mitglieder der Familie der Plautier beigesetzt. Das gut erhaltene Monument ist wie die von Marcus Plautius Lucanus erbaute Brücke seit 2014 von einer Hochwassermauer, die nahegelegene Industriebauten vor dem Tiberhochwasser in der Existenz bedroht.[9]

Literatur Bearbeiten

  • Werner Eck: Plautius [II 14]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 9, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01479-7.
  • Annalisa Tortoriello: I fasti consolari degli anni di Claudio. Accademia Nazionale dei Lincei, Roma 2004, ISBN 88-218-0917-X.
  • Ursula Vogel-Weidemann: Die Statthalter von Africa und Asia in den Jahren 14-68 n.Chr. Eine Untersuchung zum Verhältnis Princeps und Senat, Bonn 1982 (Antiquitas, Reihe 1, Bd. 31).

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Prosopographia Imperii Romani (PIR²) P (Stemma).
  2. PIR² P 479.
  3. Seine Adoptivurgroßmutter Urgulania war laut Tacitus mit Kaiserin Livia befreundet (Annalen, 2,34,2; 4,21ff).
  4. CIL 14, 3607.
  5. a b CIL 14, 3608
  6. Ursula Vogel-Weidemann: Statthalter von Africa und Asia. S. 415.
  7. Tacitus, Historien 4, 53, 3. A. Tortoriello: Fasti consolari. S. 543.
  8. PIR² A 205.
  9. Claudius Ziehr: Mausoleo dei Plauzi – Monument in Not (Memento des Originals vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog-aus-rom.com Blog aus Rom, abgerufen am 21. Mai 2014