Thomas M. Klapötke

deutscher anorganischer Chemiker

Thomas Matthias Klapötke (* 24. Februar 1961 in Göttingen) ist ein deutscher anorganischer Chemiker. Er ist seit 1997 Professor für Anorganische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Leben Bearbeiten

Klapötke absolvierte das Abitur an einem Gymnasium in Steglitz in Berlin. Er studierte Chemie an der TU Berlin, wo er 1982 das Vordiplom absolvierte, 1984 legte er seine Diplomprüfung ab. Schon 1986 wurde er promoviert, ebenfalls an der TU Berlin.[1] 1990 habilitierte er sich an der TU Berlin. Anschließend war er zwischen 1990 und 1995 Privatdozent an der TU Berlin. Von 1995 bis 1997 war er Professor für Chemie an der Universität Glasgow. 1997 nahm er den Ruf auf eine C4-Professur für Anorganische Chemie an der LMU München an. Rufe an die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Wien lehnte Klapötke ab.

Klapötke forscht an der LMU München mit einer Arbeitsgruppe von rund 30 Mitarbeitern vor allem über Explosivstoffe; seine Mitarbeiter werden vom Verfassungsschutz überprüft.[2] Nach Medienberichten leitet Klapötke das „einzige Hochschulchemielabor in Deutschland, das sich mit Wehrtechnik befasst“.[3] Sein Lehrstuhl hat seit 2000 vom US-Militär über eine Million US$ für die Sprengstoffforschung erhalten.[4]

Akademische Ämter (Auswahl) Bearbeiten

  • 1998/99 Leiter des Departments für Anorganische Chemie an der LMU München
  • ab 1998 Repräsentant der Bayerischen Elite-Akademie
  • 1998–2000 und 2002–2004 Mitglied des Senats der LMU München

Preise und Auszeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

Gastprofessuren Bearbeiten

  • 1997/98 Wilsmore Fellow, University of Melbourne, Australien
  • 1998–2000 Gastprofessor an der Universität Glasgow
  • 1999 Wilsmore Fellow an der University of Melbourne, Australien
  • seit 2009 Gastprofessur an der Universität von Maryland / USA

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

  • Chemie der hochenergetischen Materialien, Berlin; New York, NY: de Gruyter 2009, ISBN 978-3-11-020745-3, englische Ausgabe: Chemistry of high-energy materials, 2. Auflage, Berlin; Boston, Mass.: De Gruyter 2012, ISBN 978-3-11-027358-8.
  • (als Hrsg.): High energy density materials, Berlin; Heidelberg; New York: Springer 2007 (Reihe: Structure and Bonding, Vol. 125)
  • Erwin Riedel (Hrsg.), C. Janiak, T.M. Klapötke, H. J. Meyer, Moderne anorganische Chemie, 2. Auflage, de Gruyter, Berlin New York 2003, ISBN 3-11-017838-9.
  • Thomas Klapötke, Axel Schulz: Quantenmechanische Methoden in der Hauptgruppenchemie, Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum, Akad. Verl. 1996, ISBN 3-86025-277-1, englische Ausgabe Wiley 1998, ISBN 0-471-97242-8.
  • (mit Inis C. Tornieporth-Oetting): Nichtmetallchemie, VCH-Verlag, Weinheim, New York 1994, ISBN 3-527-29052-4.
  • Energetic Materials Encyclopedia, de Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-044139-0

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Thomas Klapötke bei academictree.org, abgerufen am 24. Februar 2018.
  2. Süddeutsche.de: Wehrtechnik an der LMU - "Ich würde keiner Fliege etwas zuleide tun", 7. September 2010.
  3. Harro Albrecht: Mann mit Wumm, in Die Zeit vom 26. April 2008.
  4. Süddeutsche.de: Geheimer Krieg - Pentagon sponsert Sprengstoffforschung in München, 25. November 2013.