The House on Telegraph Hill

Film von Robert Wise (1951)

The House on Telegraph Hill ist ein US-amerikanischer Film Noir von Robert Wise aus dem Jahr 1951. Der Film basiert auf dem Roman The Frightened Child von Dana Lyon, der 1948 erschienen war.

Film
Titel The House on Telegraph Hill
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 93 Minuten
Produktions­unternehmen 20th Century Fox
Stab
Regie Robert Wise
Drehbuch
Produktion Robert Bassler
Musik Sol Kaplan
Kamera Lucien Ballard
Schnitt
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Victoria Kowelska erzählt rückblickend von den Ereignissen, die sich im Haus auf dem Telegraph Hill zugetragen haben.

Victoria ist Polin und wird während der NS-Zeit in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Dort freundet sie sich mit der Polin Karin Dernakova an, die ihr von ihrem kleinen Sohn Chris erzählt, den sie zuletzt als Kleinkind gesehen habe und der bei ihrer Tante Sophie in San Francisco lebt. Beide planen, später zusammen in die USA zu gehen, doch verstirbt Karin kurz vor der Befreiung des Lagers durch US-amerikanische Truppen[1]. Victorias Mann ist tot und das gemeinsame Haus in Polen zerstört und so nimmt Victoria die Identität von Karin an. Ihre neue Identität kann sie vor den sie befragenden Mitgliedern der Army glaubhaft machen. Ein Telegramm aus Amerika teilt ihr jedoch mit, dass ihre Tante Sophie verstorben ist.

Trotz ihrer Zweifel geht Victoria nach New York City und erfährt, dass sie die Erbin von Tante Sophies Vermögen ist. Sie lernt Alan Spender kennen, der mit Tante Sophie bekannt war und inzwischen in Sophies Haus auf dem Telegraph Hill in San Francisco lebt. Hier wohnt auch Chris, der seit Karins Weggang von dem Kindermädchen Margaret betreut wird. In New York kommen sich Alan und Victoria näher und heiraten. Bei einem Empfang in Sophies Haus in San Francisco trifft Victoria auf Major Marc Bennett, der in Bergen-Belsen zu den sie befragenden Army-Angehörigen gehörte. Schnell erkennt Victoria, dass sich Marc und Alan trotz vorgeblicher Freundschaft nicht ausstehen können. Vor allem Alan neidet Marc, in einer reichen Familie aufgewachsen zu sein, während er für seinen Besitz stets hart arbeiten musste.

Victoria kommen Zweifel an Alans Liebe zu ihr. Sie entdeckt im Park des Hauses ein kleines Nebengebäude, dessen an der Klippe stehende Seite ein riesiges Loch aufweist, und ahnt Schlimmes. Als sie auf dem Markt einkaufen fahren will, versagen die Bremsen – Chris, der eigentlich mit im Auto sein wollte, hatte kurzfristig andere Dinge erledigen müssen. Victoria vertraut Marc an, dass sie glaube, dass Alan sie töten wolle, um an Sophies Erbe zu kommen. Marc, der sich in Victoria verliebt hat, stellt Nachforschungen an. Er erfährt, dass das 1945 aus New York an Victoria versendete Telegramm mit der Nachricht von Tante Sophies Tod nicht von New Yorker Anwälten stammte. Victoria wiederum findet heraus, dass das Telegramm kurz vor dem Tod Sophies abgeschickt wurde – Alan muss es selbst aufgegeben haben. Victoria will Marc von ihrer Erkenntnis telefonisch berichten, doch ahnt Alan, was sie weiß. Er manipuliert das Telefon im Haus auf dem Telegraph Hill und vergiftet Victorias Schlaftrunk mit einer Überdosis Betäubungsmitteln. Nachdem Victoria ihr Glas geleert hat, gesteht er ihr, damals Tante Sophie getötet zu haben und auch auf sie und Chris einen unbändigen Hass zu spüren. Nur Margarets Wachsamkeit habe ihn daran gehindert, Chris umzubringen, sei es damals im Nebengebäude oder bei ihrer Autofahrt. Er gibt zu, ihr eine Überdosis Betäubungsmittel verabreicht zu haben, doch war Victoria wachsam: Sie hat die Gläser ausgetauscht, sodass Alan selbst das Gift getrunken hat. Er bricht zusammen. Die herbeigerufene Margaret weigert sich, einen Arzt zu holen. Zu oft hat sie Chris vor der Ermordung durch Alan bewahren müssen.

Marc, der vergeblich versucht hat, Victoria telefonisch zu erreichen, erscheint im Haus auf dem Telegraph Hill, kurz nachdem Alan verstorben ist. Margaret wird wegen unterlassener Hilfeleistung abgeführt. Marc holt Victoria und Chris aus dem Haus, in das beide nie mehr zurückkehren wollen.

Hintergrund Bearbeiten

The House on Telegraph Hill wurde im September und Oktober 1950 in San Francisco gedreht. Er startete am 12. Mai 1951 in New York City.[2][3]

Das im Film zu sehende Porträt der Tante Sophie zeigt Schauspielerin Helena Benda (1903–1986).

Kritik Bearbeiten

Variety nannte den Film ein langsames, aber interessantes Melodram („a slow but interesting melodrama“), das eine unheimliche Stimmung und eine stetig wachsende Spannung aufrechterhalte.[4]

Auszeichnung Bearbeiten

The House on Telegraph Hill wurde 1952 für einen Oscar in der Kategorie „Bestes Szenenbild (Schwarzweißfilm)“ nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen Endstation Sehnsucht durchsetzen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In Wirklichkeit wurde das Lager am 15. April 1945 von britischen Truppen befreit
  2. Alain Silver, Elizabeth Ward (Hrsg.): Film Noir. An Encyclopedic Reference to the American Style, Third Edition. Overlook/Duckworth, New York/Woodstock/London 1992, ISBN 978-0-87951-479-2, S. 135.
  3. The House on Telegraph Hill. In: Turner Classic Movies. Abgerufen am 30. Mai 2019 (englisch, derzeit von Deutschland aus nicht zugänglich).
  4. The House on Telegraph Hill. In: Variety. 1951, abgerufen am 30. Mai 2019 (englisch).