Terri Clark

kanadische Country-Musikerin

Terri Clark (* 5. August 1968 als Terri Lynn Sauson in Montreal, Québec) ist eine kanadische Country-Sängerin, deren Karriere Mitte der 1990er Jahre begann. Bis 2009 brachte sie es auf 22 Hits in den amerikanischen Country-Charts, darunter die beiden Nummer-eins-Erfolge You’re Easy on the Eyes (1998) und Girls Lie Too (2004). Sie ist aktuell die einzige Kanadierin die als Mitglied in die Grand Ole Opry aufgenommen wurde. Diese Ehre wurde ihr 2004 zuteil.[1]

Terri Clark, Western Idaho Fair (2006)

Anfänge Bearbeiten

Terri Clarks Großeltern Ray und Betty Gauthier waren bekannte kanadische Country-Musiker, die unter anderem Shows für Johnny Cash, George Jones und Little Jimmy Dickens eröffneten. Clarks Mutter Linda gehörte der Folk-Szene an und brachte ihr mit neun Jahren das Gitarrespielen bei.[2] Nach Schulabschluss zog sie 1987 nach Nashville, wo sie zunächst für fünfzehn Dollar am Tag von Tootsie's Orchid Lounge engagiert wurde. Es dauerte mehrere Jahre, in denen sie sich mühsam mit einfachen Jobs und schlecht bezahlten Auftritten über Wasser halten musste, bis sie 1994 vom Label Mercury einen Schallplattenvertrag erhielt. Clark wurde mit Cowboyhut und entsprechender Kleidung im Vergleich zu anderen Sängerinnen des Genres traditioneller vermarktet.

Karriere Bearbeiten

Bereits ihre erste Single, Better Things To Do, schaffte 1995 es bis auf Platz drei der amerikanischen Country-Charts. Ihr im gleichen Jahr erschienenes Debüt-Album Terri Clark, das mehrere selbst komponierte Songs enthält, wurde in den USA mit Platin für über eine Million verkaufter CDs ausgezeichnet. Mit When Boy Meets Girl und If I Were You wurden weitere Top-10-Singles ausgekoppelt. Anfang 1996 trat sie als erste Kanadierin in der Grand Ole Opry auf. Auch in ihrem Heimatland erhielt sie mehrere Auszeichnungen: So wurde sie 1997 als beste neue Künstlerin und 2001 als beste Country-Sängerin des Jahres mit dem Juno Award geehrt.[3]

Die beiden folgenden Alben Just The Same (1996) und How I Feel (1998) verkauften sich ebenso gut wie ihr Erstlingswerk. Sowohl in den USA als auch in Kanada wurden sie mit Platin ausgezeichnet. Clark hatte sich damit endgültig in der Szene etabliert. Es folgten zahlreiche große Hits in den Country-Charts: Now That I Found You (1998, Platz 2) und You’re Easy on the Eyes (1998, Platz 1), I Just Wanna Be Mad (2002, Platz 2), I Wanna Do It All (2003, Platz 3) und schließlich ihr bis heute letzter Top-10-Erfolg Girls Lie Too (2004, Platz 1). Obwohl sich ihre Alben auch weiterhin hoch in den Charts platzieren konnten, ließen die Verkäufe nach und lediglich die Hit-Sammlung Greatest Hits 1994-2004 wurde noch mit Gold ausgezeichnet. Das Album Life Goes On (2005) hatte von Anfang an einen schweren Stand: Die ausgekoppelten Singles platzierten sich nur mäßig, die Vorabauskopplung The World Needs a Drink wurde erst gar nicht für die endgültige CD-Veröffentlichung berücksichtigt. Auch der Titel wurde kurzfristig geändert – Honky Tonky Songs konnte man zuvor noch in einigen Pressemeldungen lesen.[4] Nach diesen Schwierigkeiten verließ Clark die Plattenfirma Mercury, die anschließend zwei Werkschauen der Künstlerin veröffentlichte.

Das Plattenlabel BNA nahm die Künstlerin 2007 unter Vertrag, die Singles Dirty Girl und In My Next Life waren große Erfolge in Kanada, verschafften Clark aber nur mittlere Hits in den USA. Dies hatte zur Folge, dass das geplante Album My Next Life mehrfach verschoben und schließlich nicht veröffentlicht wurde. Der BNA-Vertrag endete vorzeitig Ende 2008. Das folgende Live-Album Terri Clark Live: Road Rage (2009) wurde nur im Internet veröffentlicht. Mit The Long Way Home folgte kurz danach auch ein neues Studio-Werk. Damit gab sie ihr Debüt bei einem Independent-Label. In Interviews verlautbarte sie außerdem, dass sie sich in der Zukunft in erster Linie um die Karriere in ihrem Heimatland und eventuell auch Übersee kümmern wolle.[5] In Kanada gehört sie nach wie vor zu den beliebtesten Country-Musikerinnen.

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1995 Terri Clark US79
 
Platin

(47 Wo.)US
Coun­try13
(90 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 8. August 1995
1996 Just the Same US58
 
Platin

(25 Wo.)US
Coun­try10
(39 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 5. November 1996
1998 How I Feel US70
 
Platin

(16 Wo.)US
Coun­try10
(67 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 19. Mai 1998
2000 Fearless US85
(3 Wo.)US
Coun­try8
(40 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 19. September 2000
2003 Pain to Kill US27
(8 Wo.)US
Coun­try5
(57 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 14. Januar 2003
2005 Life Goes On US26
(5 Wo.)US
Coun­try4
(19 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 1. November 2005
2009 The Long Way Home Coun­try44
(4 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 1. September 2009
2011 Roots and Wings Coun­try69
(1 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2011

Weitere Studioalben

  • 2012: Classic
  • 2014: Some Songs
  • 2018: Raising the Bar

Livealben Bearbeiten

  • 2009: Terri Clark Live: Road Rage

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
2004 Greatest Hits 1994–2004 US14
 
Gold

(34 Wo.)US
Coun­try4
(80 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 27. Juli 2004

Weitere Kompilationen

  • 2006: 20th Century Masters: The Millennium Collection
  • 2008: The Definitive Collection

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1995 Better Things to Do
Terri Clark
Coun­try3
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 10. Juli 1995
When Boy Meets Girl
Terri Clark
Coun­try3
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 31. Oktober 1995
1996 If I Were You
Terri Clark
Coun­try8
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 27. Februar 1996
Suddenly Single
Terri Clark
Coun­try34
(12 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 1. Juli 1996
Poor Poor Pitiful Me
Just the Same
Coun­try5
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 23. September 1996
1997 Emotional Girl
Just the Same
Coun­try10
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 6. Januar 1997
Just the Same
Just the Same
Coun­try49
(10 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 5. Mai 1997
1998 Now That I Found You
How I Feel
US72
(13 Wo.)US
Coun­try2
(26 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 6. April 1998
You’re Easy on the Eyes
How I Feel
US40
(12 Wo.)US
Coun­try1
(26 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 17. August 1998
1999 Everytime I Cry
How I Feel
US69
(8 Wo.)US
Coun­try12
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 25. Januar 1999
Unsung Hero
How I Feel
Coun­try47
(10 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 24. Mai 1999
2000 A Little Gasoline
Fearless
US75
(6 Wo.)US
Coun­try13
(25 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 10. Juli 2000
2001 No Fear
Fearless
Coun­try27
(20 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 10. Februar 2001
Getting There
Fearless
Coun­try41
(11 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 18. Juni 2001
2002 I Just Wanna Be Mad
Pain to Kill
US27
(20 Wo.)US
Coun­try2
(34 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 19. August 2002
2003 Three Mississippi
Pain to Kill
Coun­try30
(18 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 10. März 2003
I Wanna Do It All
Pain to Kill
US38
(20 Wo.)US
Coun­try3
(30 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 25. August 2003
2004 Girls Lie Too
Greatest Hits 1994–2004
US36
(15 Wo.)US
Coun­try1
(24 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 19. April 2004
The World Needs a Drink
Coun­try26
(19 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 8. November 2004
2005 She Didn’t Have Time
Life Goes On
Coun­try25
(25 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 18. Juli 2005
2007 Dirty Girl
Life Goes On
Coun­try30
(19 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 24. April 2007
In My Next Life
Life Goes On
Coun­try36
(17 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 27. November 2007

Weitere Singles

  • 1997: Something in the Water
  • 2001: Empty
  • 2006: Damn Right
  • 2006: Slow News Day
  • 2009: Gypsy Boots
  • 2009: If You Want Fire
  • 2010: A Million Ways to Run
  • 2010: You Tell Me (feat. Johnny Reid)
  • 2011: Northern Girl
  • 2011: We’re Here for a Good Time
  • 2011: The One
  • 2012: Wrecking Ball
  • 2012: Love Is a Rose
  • 2013: I’m Movin’ On (feat. Dean Brody)
  • 2014: Some Songs
  • 2014: Longer
  • 2015: I Cheated on You
  • 2018: One Drink Ago (mit Dallas Smith)
  • 2018: Young as We Are Tonight

Gastbeiträge Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   Coun­try
1996 Hope
Coun­try57
(4 Wo.)Coun­try
Various Artists

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Kanada  Kanada
    • 2001: für das Album Fearless
    • 2004: für das Album Greatest Hits 1994–2004

Platin-Schallplatte

  • Kanada  Kanada
    • 1999: für das Album How I Feel

2× Platin-Schallplatte

  • Kanada  Kanada
    • 1998: für das Album Just The Same

3× Platin-Schallplatte

  • Kanada  Kanada
    • 1998: für das Album Terri Clark

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Kanada (MC)   2× Gold2   6× Platin6 700.000 musiccanada.com
  Vereinigte Staaten (RIAA)   Gold1   3× Platin3 3.500.000 riaa.com
Insgesamt   3× Gold3   9× Platin9

Künstlerauszeichnungen Bearbeiten

Jahr Org. Award Titel
1996 TNN New Female Vocalist
2012 Juno Award Country Album of the Year Roots and Wings

Literatur Bearbeiten

  • Erlewine, Michael u. a. (Hrsg.): All Music Guide to Country Music. The experts guide to the best recordings in country music. San Francisco, Cal.: Miller Freeman Books, 1997, S. 90.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nachricht auf CountryMusicNews.de
  2. Spotlight on Terri Clark auf About.com
  3. The Awards Insider. Los Angeles Times
  4. Nachricht auf ACountry.com
  5. Nachricht auf CountryStandardTime.com
  6. a b c d Chartquellen: US