Tana French

Krimi-Schriftstellerin

Tana Elizabeth French ['tɑ:nə 'fɹɛnt͡ʃ] (* 10. Mai 1973 in Burlington, Vermont[1]) ist eine irische Schriftstellerin insbesondere von Kriminalromanen.

Leben Bearbeiten

French kam 1973 als Tochter eines amerikanischen Ökonomen und einer Italienerin in den USA zur Welt. Durch die Arbeit ihres Vaters lebte sie als Kind in verschiedenen Entwicklungsländern, unter anderem in Malawi, aber auch in den USA, in Italien und Irland. Nach ihrem Schauspielstudium am Trinity College in Dublin arbeitete sie für Film und Fernsehen. Sie war einige Zeit Mitglied der irischen Purple Heart Theatre Company. Seit 1990 lebt sie in Dublin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Über ihre Eltern hat French auch die amerikanische und die italienische Staatsbürgerschaft. Ihre Romane spielen in Dublin und der näheren Umgebung.

Romane Bearbeiten

Übersetzung aller deutschen Ausgaben: Klaus Timmermann und Ulrike Wasel

Hörbücher Bearbeiten

Alle deutschen Ausgaben sind auch als Hörbücher erschienen, gesprochen von David Nathan (Grabesgrün), Maren Eggert (Totengleich), Dietmar Wunder (Sterbenskalt), Uve Teschner (Schattenstill), Gerrit Schmidt-Foß sowie Inka Löwendorf (Geheimer Ort), Nina Petri (Gefrorener Schrei), Robert Frank (Der dunkle Garten) und Wolfgang Wagner (Der Sucher).

Verfilmung Bearbeiten

Tana Frenchs erste beiden Romane Grabesgrün und Totengleich wurden in Koproduktion des irischen Fernsehsenders RTÉ und der britischen BBC unter dem Titel Dublin Murders als achtteilige Fernsehserie umgesetzt.[2] Ihre Erstausstrahlung erfolgte in Irland und dem Vereinigten Königreich im Oktober 2019; in Deutschland ist die Produktion seit November 2019 auf StarzPlay abrufbar.[3]

Kritik Bearbeiten

Zum Roman Geheimer Ort:

„Die Verflechtung zweier Erzählstränge ist zwar inzwischen im Kriminalroman gängige Praxis, aber wenige Autoren beherrschen wie French die Kunst, auf hunderterlei Umwegen auf die Tragödie gleichsam zuzuschlendern. Seitenlang (von insgesamt 700) so zu tun, als handle es sich um einen Internatsroman. Sie zeigt die Verletzlich- wie die Zähigkeit der Mädchen.“ (Frankfurter Rundschau, 23. Dezember 2014/Literatur)

„Der gesellschaftliche Zwang, sich anzupassen, mitzuspielen, kann extreme Reaktionen hervorrufen – bis zu Mord. French spiegelt ihr Thema vielfach, taucht tief ein in die Psyche von vier Mädchen, die versuchen, gegen alle Widerstände (Lehrer, Eltern, andere Schülerinnen, eigene Ängste) ihren eigenen Weg zu finden. Auch die beiden Ermittler sind, obwohl Könner in ihrem Job, Außenseiter. Doch während sich Conway in der Rolle der Einzelgängerin zu gefallen scheint, wünscht sich Moran nichts mehr, als endlich voranzukommen. Dass sich am Ende des langen Tages in St. Kilda diese Rollen fast vertauscht haben werden, gehört zu den vielen schönen Pointen dieses Romans.“ (Spiegel Online, Marcus Müntefering, entnommen am 30. Dezember 2014)

Zum Roman Gefrorener Schrei:

„Auf den folgenden vierhundert fulminanten Seiten exerziert Tana French sämtliche Spielarten der titelgebenden ‚Grenzüberschreitungen‘ (The Trespasser) durch: Es geht um Männer, die Frauen kontrollieren und um Frauen, die Männer manipulieren und es geht um falsch verstandene Loyalität, um Korpsgeist und Mobbing. Das Ganze erzählt in messerscharfen Dialogen (und inneren Monologen) und mit nahezu hyperrealistischen Schilderungen des Polizeialltags. Dass der Leser willig jeder atemberaubenden Plotwendung folgt, ist jedoch vor allem der Tiefenschärfe geschuldet, mit der French ihre Charaktere zeichnet. Das gilt etwa für die ständig auf Krawall gebürstete und mit ihrem Job hadernde Antoinette Conway (French-Lesern aus ihrem letzten Roman Geheimer Ort bekannt).“[4]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. French, Tana auf loc.gov, abgerufen am 11. September 2020.
  2. Killian Scott and Sarah Greene to star in Dublin Murders rte.ie, abgerufen am 3. Juli 2019
  3. Dublin Murders BBC air date, cast, trailer, plot: When does Dublin Murders start? express.co.uk, abgerufen am 3. Juli 2019
  4. Susanne Saygin: Grenzüberschreitungen In: culturmag.de, 15. November 2016, abgerufen am 14. März 2021.