Taksim (türkisch) oder Taqsim (arabisch تقسيم, DMG taqsīm ‚Teilung‘, Plural taqāsīm), griechisch ταξίμ oder ταξίμι ist in der arabischen, türkischen sowie griechischen[1] Kunstmusik eine meist rhythmisch freie Soloimprovisation über einen bestimmten Maqam (Modus), mit der ein Instrumentalist üblicherweise zu den nachfolgenden, vom Orchester gespielten rhythmischen Teilen überleitet. Musiktheoretische Grundlagen und Aufführungspraxis entsprechen „mehr oder weniger“[2] dem persischen Radif.

Zu den im Taksim verwendeten Musikinstrumenten gehören Oud, Kanun, Violine, Ney und Buzuq oder andere Melodieinstrumente, die in der Lage sind, die von der temperierten Stimmung der europäischen Kunstmusik abweichenden Intervalle der orientalischen Tonsysteme zu erzeugen.

Vokalimprovisationen, die ähnlichen Formgesetzen wie beim Taksim folgen, sind die mawāwīl (Singular mawwāl) der ägyptischen klassischen Musik und im 19. Jahrhundert in der türkischen Musik die gazel.

In der Begleitmusik des malaiischen Zapin-Tanztheaters ist Taksim der von der Laute Gambus gespielte Eröffnungsteil.

Literatur Bearbeiten

  • Ursula Reinhard, Irene Markoff, Yildiray Erdener, Karl Signell: Turkey. An Overview. In: Ellen Koskoff u. a. (Hrsg.): The Concise Garland Encyclopedia of World Music. Band 2: The Middle East. South Asia. East Asia. Southeast Asia. Routledge, New York 2008, S. 873, ISBN 978-0-415-99404-0.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dario Brancato, Domenico Pietropaolo, Luca Somigli (Hrsg.): Modernism and Modernity in the Mediterranean World. Legas, Toronto 2006, S. 124.
  2. Jean During: The Radif of Mirzâ Abdollâh. A Canonic Repertoire of Persian Music. Hrsg. von Jean During, Mahoor Institute of Culture and Art, Teheran 2006, ISBN 964-8772-09-6, S. 50.