TOG (Panzer)

Prototyp eines britischen Kampfpanzers des Zweiten Weltkrieges

Der TOG und TOG 2 waren zwei Prototypen eines schweren britischen Panzers des Zweiten Weltkrieges, die 1940 bis 41 produziert wurden.

TOG II

TOG II im Panzermuseum Bovington

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 6 (Kommandant, Richtschütze, 2 Ladeschützen, Fahrer, Funker)
Länge 10,13 m
Breite 3,12 m
Höhe 3,05 m
Masse 81,3 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 50–114 mm
Hauptbewaffnung 1 × 94-mm (Ordnance QF 32-Pfünder)
Sekundärbewaffnung 1 × 7,92-mm-Besa-Maschinengewehr
Beweglichkeit
Antrieb Paxman-Ricardo 12TP
447 kW (600 bhp)
Federung ungefedert (TOG II)
Drehstabfeder (TOG II*)
Geschwindigkeit 13,7 km/h
Leistung/Gewicht 7,48 PS/t
Reichweite 80 km

Diese enorm großen Fahrzeuge stellten einen Anachronismus dar, denn die Konstruktion sah den Panzern des Ersten Weltkriegs recht ähnlich, was durchaus beabsichtigt war. Das Kürzel TOG bedeutete „The Old Gang“ (englisch für Die alte Bande); so wurden die britischen Veteranen des Ersten Weltkrieges genannt.

Konstruktion Bearbeiten

Der TOG wurde für ebensolche Gefechte wie 1914–1918 konstruiert; er sollte Hindernisse überwinden können und Bewegung in Stellungskriege mit breiten Schützengräben und schwerstem Feuer aller Art bringen. Ursprünglich hatte der TOG den Turm des Matilda II mit einer 2-Pfünder-Kanone (Kaliber 40 mm), später erhielt er einen neuen Turm vom nicht eingeführten Challenger mit 17-Pfünder-Kanone (Kaliber 76,2 mm).

Der TOG war neben dem schweren Sturm-/Jagdpanzer Tortoise das schwerste britische Panzerfahrzeug, das je gebaut wurde.

Dieser Panzer war allerdings völlig überdimensioniert, groß, sperrig, schwer und mit einer Geschwindigkeit von maximal 15 km/h auch extrem langsam und unbeweglich. Die Fahreigenschaften können wegen des simplen Laufwerks ohne Weiteres als schlecht bezeichnet werden, die unzuverlässige Kraftübertragung tat ein Übriges.

Außerdem war seine zwar starke Panzerung praktisch überall senkrecht angeordnet, was nachteilig war (eine geneigte Panzerplatte setzt dem horizontal auftreffenden Geschoss bei gleicher Dicke mehr Material in den Weg und begünstigt sein Abprallen). Zudem ist zweifelhaft, ob er denn tatsächlich schwerstem Artilleriefeuer hätte standhalten können.

Als nach völlig überholten Gesichtspunkten gebauter Panzer war er von keinerlei taktischem Nutzen für das Schlachtfeld des Zweiten Weltkrieges und damit unbrauchbar. Es wurden nur die beiden Prototypen gebaut, die niemals zum Einsatz kamen. Die TOG wurde verschrottet, wohingegen die TOG 2 im Panzermuseum Bovington der Nachwelt erhalten ist.

Technische Daten Bearbeiten

Bezeichnung: Heavy Tank TOG Klassifizierung: schwerer Panzer

Technische Daten der Prototypen des TOG[1][2][3][4]
TOG I TOG II
Allgemeine Eigenschaften
Baujahr Bestellt im Jahr 1940, lief der Prototyp erstmals im März 1941 Mai 1943
Hersteller William Foster & Co. Ltd
Stückzahl 1 1
Besatzung 8 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer, 4 MG-Schützen) 6 (Kommandant, Richtschütze, 2 Ladeschützen, Fahrer, Funker)
Gewicht 64,6 t 81,3 t
Turmgewicht 6,05 t 8 t
Länge 10,1 m 10,13 m
Breite 3,1 m 3,12 m
Höhe 3 m 3,05 m
Federung ungefedert
0Bewaffnung
Hauptbewaffnung 1 × 40-mm-Kanone (Ordnance QF 2-Pfünder) 1 × 94-mm (Ordnance QF 32-Pfünder)
Sekundärbewaffnung 1 × 75-mm-Kanone im Rumpf/Bug
4 × 7,7-mm-Vickers-Maschinengewehr
1 × 7,92-mm-Besa-Maschinengewehr
Panzerung
Turmfront 75 mm 114 mm
Turmseiten 75 mm 76 mm
Turmheck 75 mm 53 mm
Turmdach 20 mm 30 mm
Wannenbug 76 mm
Wannenseite 76 mm
Wannenheck 50 mm
Beweglichkeit
Motor Paxman-Ricardo 12TP, Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor (V-Motor, 60° Bankwinkel), wassergekühlt
Leistung 447 kW (600 bhp) bei 1500−1
Hubraum 58.66 l (Der Motor wog etwa 3 Tonnen)
Leistung/Gewicht 9,42 PS/t 7,48 PS/t
Höchstgeschwindigkeit 13,7 km/h
Fahrbereich 81 km
überschreitbare Grabenbreite 366 cm

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: TOG II (Panzer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. The Encyclopedia of Tanks and Armored Fighting Vehicles – The Comprehensive Guide to Over 900 Armored Fighting Vehicles From 1915 to the Present Day, General Editor: Christopher F. Foss, 2002.
  2. British and American Tanks of World War Two, The Complete Illustrated History of British, American, and Commonwealth Tanks 1933–1945, Peter Chamberlain and Chris Ellis, 1969.
  3. Tanks of the World, 1915–1945, Peter Chamberlain, Chris Ellis, 1972.
  4. The Illustrated Guide to Tanks of the World, George Forty, 2006.