Die Syrohexapla ist die syrische Übersetzung des griechischen Textes des Alten Testaments nach der Rezension des Origenes in dessen Hexapla (5. Spalte).

Die Syrohexapla ist nach Ausweis der Kolophone zurückzuführen auf die Arbeit des syrisch-orthodoxen Bischofs Paul von Tella und seiner Mitarbeiter in den Jahren 615/617. Sie ist eine getreue Übertragung des griechischen Bibeltextes der Prophetenbücher und Hagiographen in der fünften Kolumne der Hexapla des Origenes ("Quinta") und enthält sogar einen Großteil seiner textkritischen Zeichen zur Markierung der Differenzen gegenüber dem von ihm herangezogenen hebräischen Bibeltext, die in den meisten Handschriften des griechischen Hexaplatextes fehlen. Daher hat sie große Bedeutung für die Rekonstruktion des Septuagintatextes vor der Hexapla des Origenes und die Unterscheidung zwischen den verschiedenen anderen Rezensionen.

Obwohl die Syrohexapla ein Werk der westsyrischen Kirche war, genoss sie auch unter den Anhängern der Assyrischen Kirche des Ostens großes Ansehen.

Literatur Bearbeiten

  • Willem Baars: New syro-hexaplaric Texts, edited, commented upon and compared with the Septuagint. Brill, Leiden 1968 (Zugleich: Leiden, Univ., Diss., 1968).
  • Antonio Maria Ceriani (Hrsg.): Codex Syro-Hexaplaris Ambrosianus. Bibliothecae Ambrosianae, Mailand 1874 (Monumenta Sacra et Profana ex Codicibus praesertim Bibliothecae Ambrosianae 7, ZDB-ID 1003990-9), [Photolithographische Ausgabe des Codex Ambrosianus Syrohexaplaris aus dem 9. Jahrhundert; enthält Propheten und Hagiographen].
  • Moshe Goshen-Gottstein: Neue Syrohexaplafragmente. In: Biblica. 37, 1956, ISSN 0006-0887, S. 175–183.
  • Paul Anton de Lagarde: Bibliothecae Syriacae a Paulo de Lagarde collectae quae ad philologiam sacram pertinent. Dieterichs, Göttingen 1892.
  • Arthur Vööbus: The Pentateuch in the Version of the Syro-Hexapla. A Facsimile. Edition of a Midyat Ms Discovered in 1964. Secretariat du Corpus SCO, Louvain 1975, ISBN 2-8017-0018-5 (Corpus scriptorum christianorum orientalium 369 – Subsidia 45), [Faksimile einer Handschrift des 11./12. Jahrhunderts aus dem Tur Abdin; enthält Gen 32,9-Dtn 32,25 mit kleineren Lücken].

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