Susan Meiselas

US-amerikanische Fotografin

Susan Meiselas (* 21. Juni 1948 in Baltimore, Maryland, USA) ist eine US-amerikanische Fotografin.[1]

Leben Bearbeiten

Nach dem Studium der Visuellen Kommunikation, das sie in Harvard mit dem Titel des Master of Arts abschloss, unterrichtete sie Film und Fotografie an New Yorker Schulen. In dieser Zeit entstand ihre erste größere Fotoreportage. In drei aufeinanderfolgenden Sommern fotografierte sie Frauen, die sich auf Jahrmärkten in Neuengland als Striptease-Tänzerinnen betätigten. Die Fotografien aus dieser Arbeit stellte sie zu dem Buch Carnival Strippers zusammen, das 1976 erschien.

Durch Vermittlung von Gilles Peress wurde sie 1976 Mitglied der Fotografenagentur Magnum und arbeitete seitdem als Freie Fotografin.

Werk Bearbeiten

In Nicaragua dokumentierte sie den Aufstand der Sandinisten gegen Präsident Somoza. Das aus dieser Arbeit entstandene Buch Nicaragua, June 1978-July 1979 wurde ihre zweite Monografie. 1981 besuchte sie ein Dorf, welches von der salvadorianischen Armee zerstört worden war und machte Aufnahmen, die das Massaker von El Mozote dokumentierten. Sie arbeitete in diesem Zusammenhang mit den Journalisten Raymond Bonner und Alma Guillermoprieto zusammen.[2]

In der Folge gab sie die Bücher El Salvador:The Work of 30 Photographers, zu dem sie auch einige Fotografien beisteuerte, und Chile from Within, das die Arbeiten chilenischer Fotografen unter dem Pinochet-Regime zeigt, heraus. In den neunziger Jahren widmete sie sich der Geschichte Kurdistans. Sie sammelte Fotografien, Dokumente und Geschichten aus einem Zeitraum von über hundert Jahren und veröffentlichte sie, ergänzt durch eigene Fotografien, in dem Buch Kurdistan:In the Shadow of History.

Im Jahr 2001 entstand ihr Buch Pandora’s Box, eine Reportage über einen New Yorker auf Sado-Masochismus spezialisierten Sexclub.

Ihr Buch Encounters with the Dani, 2003, erkundet die Folgen der Begegnungen der Dani, einer traditionell naturnahen Ethnie auf Neuguinea, mit Vertretern der westlichen Welt.

Im Jahr 2016 zeigte das Fotografie Forum Frankfurt mit Carrying the Past, Forward Meiselas' erste umfassende Einzelausstellung in Deutschland.[3]

Rezeption Bearbeiten

Susan Meiselas’ Arbeiten wurden in zahlreichen Galerien weltweit ausgestellt, unter anderem in Paris, Madrid, Amsterdam, London und New York.

Unter ihren Auszeichnungen befindet sich die Robert Capa Gold Medal und der Hasselblad Foundation Award.

1992 erhielt sie ein Stipendium der MacArthur-Stiftung.

2019 wurde ihr der vom Konzern Kering gestiftete Preis „Women In Motion“ während der Rencontres d’Arles verliehen. Ebenfalls 2019 gewann sie den Deutsche Börse Photography Prize[4].

Film Bearbeiten

Neben Richard P. Rogers und Alfred Guzzetti fungierte sie auch als Co-Regisseurin und Co-Produzentin von zwei Filmen, Living at Risk, 1985 und Pictures from a Revolution, 1991.

Fotobände Bearbeiten

  • 1976 Carnival Strippers
  • 1981 Nicaragua, June 1978 – July 1979
  • 1983 El Salvador: The Work of 30 Photographers
  • 1990 Chile from Within
  • 1997 Kurdistan: In the Shadow of History ISBN 0-679-42389-3
  • 2001 Pandora’s Box
  • 2003 Encounters with the Dani

Literatur Bearbeiten

  • Maria Zinser: Susan Meiselas. In: Fotografinnen an der Front. Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus, München u. a.: Prestel 2019, ISBN 978-3-7913-5863-5, S. 147–168.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biographie von Susan Meiselas in: Answers
  2. IMDB
  3. Ausstellungstext des Fotografie Forum Frankfurt
  4. Sean O’Hagan: 'Especially relevant': Susan Meiselas wins 2019 Deutsche Börse photography prize. In: The Guardian. 16. Mai 2019, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 25. November 2019]).