Sulzemoos

Gemeinde in Deutschland

Sulzemoos ist eine Gemeinde im westlichen Landkreis Dachau (Regierungsbezirk Oberbayern) direkt an der Bundesautobahn 8. Sie ist seit 1. Januar 2017 eine Einheitsgemeinde mit eigener Verwaltung, zuvor gehörte sie der Verwaltungsgemeinschaft Odelzhausen an.

Wappen Deutschlandkarte
Sulzemoos
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sulzemoos hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 17′ N, 11° 16′ OKoordinaten: 48° 17′ N, 11° 16′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Dachau
Höhe: 504 m ü. NHN
Fläche: 19,04 km2
Einwohner: 3038 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 85254, 85259Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 08135, 08134Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: DAH
Gemeindeschlüssel: 09 1 74 146
Gemeindegliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 3
85254 Sulzemoos
Website: www.sulzemoos.de
Erster Bürgermeister: Johannes Kneidl (CSU)
Lage der Gemeinde Sulzemoos im Landkreis Dachau
KarteLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis FreisingLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis MünchenLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis Pfaffenhofen an der IlmMünchenAltomünsterBergkirchenDachauErdwegHaimhausenHebertshausenHilgertshausen-TandernKarlsfeldMarkt IndersdorfOdelzhausenPetershausenPfaffenhofen an der GlonnSchwabhausen (Oberbayern)SulzemoosVierkirchen (Oberbayern)Weichs
Karte

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 12 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Einsbach, Sulzemoos und Wiedenzhausen.[5]

Geschichte Bearbeiten

 
Schloss Sulzemoos

Erstnennung Bearbeiten

Der Ortsname wurde erstmals 820 als Sulzamos urkundlich erwähnt.[6] Das althochdeutsche Wort sulza bedeutet „Salzwasser“ und mos bedeutet „Sumpf“ oder „Moos“, insgesamt bezieht sich der Name also auf den sumpfigen Boden mit saurem Gras.[7]

Hofmark Bearbeiten

Sulzemoos gehörte den Freiherren von Geeböck. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Sulzemoos war.

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Einsbach und Wiedenzhausen eingegliedert.[8] Ab 1. Mai 1978 bildete Sulzemoos zusammen mit den Gemeinden Odelzhausen und Pfaffenhofen an der Glonn die Verwaltungsgemeinschaft Odelzhausen; dieser Zusammenschluss wurde einvernehmlich zum 31. Dezember 2016 aufgelöst.[9]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1850 auf 3099[10] um 1249 Einwohner bzw. um 67,5 % – der höchste prozentuale Anstieg im Landkreis im genannten Zeitraum.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

  • SPD 1 Sitz
  • Wählergemeinschaft Sulzemoos 6 Sitze
  • Wählergemeinschaft Wiedenzhausen 5 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft Einsbach 3 Sitze
  • Wählergemeinschaft Orthofen 1 Sitz

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „In Rot zwischen einem offenen silbernen Flug, der mit einem schwarzen Balken belegt ist, ein links gewendeter silberner Abtsstab, der mit einem silbernen Tatzenkreuz belegt ist.“[11]
Wappenbegründung: Die mit einem Balken belegten zwei Flügel (offener Flug) stammen aus dem Wappen der Familie Hund (Hundt) zu Lautterbach und erinnern an den berühmtesten Besitzer der Hofmark Sulzemoos, den Geschichtsschreiber und Hofratspräsidenten Wiguleus Hund. Er erwarb das Schloss Sulzemoos 1546; die Hofmarken Ober- und Untersulzemoos befanden sich bis 1638 im Besitz der Familie Hund. Der Abtsstab repräsentiert die bis 1978 selbstständige Gemeinde Einsbach und das Kloster Fürstenfeld, das von 1402 bis zur Säkularisation 1803 das Dorfgericht Einsbach bzw. die Hofmark Rottbach und Einsbach innehatte. Das silberne Kreuz, ein Attribut des heiligen Florian, steht im Wappen für die Florianskirche in Wiedenzhausen, einer ebenfalls bis 1978 eigenständigen Gemeinde.

Baudenkmäler Bearbeiten

 
Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Ansicht von Südwesten

Verkehr Bearbeiten

Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesautobahn 8; dort gibt es die Anschlussstelle Sulzemoos.

Sulzemoos liegt im Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes. Die Buslinien 703 und 721 verbinden den Ort werktags mit der etwa 16 km entfernten Kreisstadt und dem Bahnhof Dachau an der Bahnstrecke München–Treuchtlingen, von wo aus die Linie S 2 der S-Bahn München in die Landeshauptstadt fährt. Die Buslinie 732 fährt werktags über die Autobahn 8 direkt zum etwa 23 km entfernten Fernbahnhof München-Pasing.

Die von Sulzemoos aus nächstgelegenen Bahnhöfe sind Maisach, etwa 10 km südlich an der Münchner S-Bahn-Linie 3 gelegen, und Erdweg, etwa 9 km nordöstlich von Sulzemoos an der Bahnstrecke Dachau–Altomünster, der S2.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Ehrenbürger Bearbeiten

 
Denkmal für den Ehrenbürger und bayerischen Minister Joseph Baumgartner in Sulzemoos

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Personen mit Bezug zu Sulzemoos Bearbeiten

  • Mathias Kneißl (* 12. Mai 1875 in Unterweikertshofen; lebte in der Schachermühle bei Sulzemoos; † 21. Februar 1902 in Augsburg), bayerischer Räuber

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sulzemoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Sulzemoos, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  3. Gemeinde Sulzemoos in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. September 2019.
  4. Der Gemeindeteilname Eichenhof wurde durch das Landratsamt Dachau mit Bescheid vom 18. Februar 2010 erteilt. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Bayern in Zahlen. Nr. 3 / 2010, S. 88.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 29. Oktober 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Theodor Bitterauf: Die Traditionen des Hochstifts Freising. 1: 744 - 926. Rieger, München 1905, Kap. 438, S. 377 (Bayerische Staatsbibliothek).
  7. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 268.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 571.
  9. Bayer. Gesetz- und Verordnungsblatt S. 349/2016
  10. Landesamt für Statistik
  11. Eintrag zum Wappen von Sulzemoos in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Homepage der Kirche St. Florian