Steinklee

Gattung der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae)

Steinklee (Melilotus), auch Honigklee genannt, ist eine Pflanzengattung, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört. Die etwa 20 Arten sind in Eurasien verbreitet.

Steinklee

Weißer Steinklee (Melilotus albus)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Trifolieae
Gattung: Steinklee
Wissenschaftlicher Name
Melilotus
Mill.

Beschreibung Bearbeiten

 
Gelber Steinklee (Melilotus officinalis), Illustration
 
Samen vom Weißen Steinklee (Melilotus albus)
 
Zwei Blütenstände und Laubblätter vom Weißen Steinklee (Melilotus albus)

Vegetative Merkmale Bearbeiten

Steinklee-Arten sind ein- bis zweijährige krautige Pflanzen.

Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite enthält nur drei Fiederblättchen. Die Ränder der Fiederblättchen sind gezähnt. Die Nebenblätter sind mit dem Blattstiel verwachsen.

Generative Merkmale Bearbeiten

Die Blüten stehen in seitenständigen, unverzweigten, traubigen Blütenständen zusammen. Es sind nur winzige Tragblätter und Blütenstiele vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die mehr oder weniger ungleichen Kelchzähne sind deutlich kürzer als die Kronröhre. Die fünf gelben oder weißen Kronblätter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblüte zusammen. Das aus zwei Kronblättern verwachsene Schiffchen ist kürzer als die beiden Flügel. Neun der zehn fertilen Staubblätter sind untereinander röhrig verwachsen mit gleichgestaltigen Staubbeuteln. Es ist nur ein oberständiges Fruchtblatt vorhanden mit ein bis fünf Samenanlagen. Der Griffel ist dünn.

Die kleine Hülsenfrucht ist etwa so lang wie der Kelch und enthält ein bis vier Samen.

Ökologie Bearbeiten

Die Bestäubung erfolgt durch Hymenoptera, hauptsächlich durch Bienen (Entomophilie). Als Diaspore (Verbreitungseinheit) dient die Frucht oder der Samen.

 
Hoher Steinklee (Melilotus altissimus)
 
Kleinblütiger Steinklee (Melilotus indicus)
 
Melilotus segetalis

Systematik und Verbreitung Bearbeiten

Die Gattung Melilotus wurde 1754 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary. Abridged. 4. Auiflage, Volume 1–3 aufgestellt.[1][2] Die Gattung Melilotus gehört zur Tribus Trifolieae in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Die meisten Arten kommen vom Mittelmeerraum bis Zentralasien vor.[3]

Die Gattung umfasst etwa 20 (bis 25) Arten:[3]

Bei manchen Autoren nicht mehr zu dieser Gattung werden gerechnet:[5]

Nutzung und Inhaltsstoffe Bearbeiten

Drei Arten sind landwirtschaftlich bedeutsam: Weißer, Gelber und Indischer Steinklee. Im Feld dient Steinklee als Weidepflanze, besonders auch als Bienenweide und zur Gründüngung. Aus geschnittenem Steinklee wird Heu oder Silage bereitet. Durch das beim Trocknen der Pflanzen freiwerdende Cumarin bekommt das Heu den typischen Heugeruch, beziehungsweise es duftet nach Waldmeister. Verdorbenes Heu und schlecht konserviertes Silofutter hingegen enthalten Dicumarol, ein Abbauprodukt des Cumarins; Dicumarol ist giftig für das Vieh und führt zu äußeren und inneren Blutungen.[6] Zwischen 1928 und 1933 entwickelte der Pflanzengenetiker Max Ufer am Kaiser-Wilhelm-Institut für Züchtungsforschung bitterstofffreie Steinkleepflanzen.

In den heimischen Kräutergarten des 16. Jahrhunderts waren sowohl der Weiße als auch der Gelbe Steinklee zu finden.[7]

Der Echte oder Gelbe Steinklee bevorzugt steinige Standorte. Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile vom Echten Steinklee (Melilotus officinalis), aber auch das Kraut vom Hohen Steinklee (Melilotus altissima).

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Philip Miller: The Gardeners Dictionary. Abridged. 4. Auflage, Volume 1–3. John & James Rivington, London, 1754. doi:10.5962/bhl.title.79061
  2. Melilotus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 20. Oktober 2021.
  3. a b Melilotus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Datenblatt Melilotus bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38, 2010.
  5. Datenblatt Trigonella bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38, 2010.
  6. A. D. Alstad, H. H. Casper, L. J. Johnson: Vitamin K treatment of sweet clover poisoning in calves. In: J. of Am. Vet. Med. As. Volume 187, Issue 7, 1985, S. 729–731.
  7. Vgl. etwa Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 801: „SteinKlee. weiß und gelb Melilotum“, in Oeconomia von 1579.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steinklee (Melilotus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien