Steimbke ist eine Gemeinde im Landkreis Nienburg/Weser in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Steimbke
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steimbke hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 40′ N, 9° 24′ OKoordinaten: 52° 40′ N, 9° 24′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Nienburg/Weser
Samtgemeinde: Steimbke
Höhe: 51 m ü. NHN
Fläche: 63,28 km2
Einwohner: 2416 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31634
Vorwahl: 05026
Kfz-Kennzeichen: NI
Gemeindeschlüssel: 03 2 56 029
Website: www.steimbke.de
Bürgermeister: Sven Meier (CDU)
Lage der Gemeinde Steimbke im Landkreis Nienburg/Weser
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Karte

Geografie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt etwa zehn Kilometer entfernt von der Kreisstadt Nienburg in einer Moor- und Heidelandschaft, wobei der Blindesee den Mittelpunkt bildet. Durch Steimbke fließt die „Steinbeeke“ (hochdeutsch: „Steinbach“), von deren Namen sich der Legende nach der Ortsname ableiten soll.

Die Dörfer Steimbke, Wendenborstel, Glashof, Eckelshof, Lichtenhorst[2] und Sonnenborstel bilden die Gemeinde Steimbke. Der Ortsteil Steimbke ist der namensgebende Teil der Samtgemeinde Steimbke.

An die Gemeinde Steimbke grenzen die Gemeinden Heemsen, Rethem/Aller, Stöckse und Rodewald, die Stadt Neustadt am Rübenberge sowie die Kreisstadt Nienburg/Weser.

Geschichte Bearbeiten

 
Die Erdölpumpe am Ortsausgang – Wahrzeichen von Steimbke

Zahlreiche Urnenfunde belegen, dass das Gebiet um Steimbke bereits um 800–700 v. Chr. eisenzeitlich besiedelt war.[3] Urkundlich wurde im Jahr 1175 in einem Schreiben ein „Steinanebeki im Logne-Gau“ und im Jahr 1221 im Calenberger Urkundenbuch ein „Hildebrandus de Stenbike“ (Hildebrand von Steimbke) erwähnt. Es ist jedoch unklar, ob diese Quellen tatsächlich in Verbindung mit dem heutigen Steimbke stehen.[4] Erstmals eindeutig wurde Steimbke 1310 im Urkundenbuch des Klosters St. Johannes in Walsrode erwähnt[5], als die Brüder Hermann, Ritter und Heinrich, Edelherren von Hodenberg die Dörfer Steimbke und Glashof an das Kloster zu Walsrode verkaufen.[4]

Zur neueren Entwicklung des Dorfes hat die Gewerkschaft Brigitta durch den Beginn ihrer Erdölförderung 1934 den größten Teil beigetragen. Sie errichtete eine Werkssiedlung mit großzügigen Sportanlagen, ein Waldstadion mit Flutlicht, ein Hallen- sowie ein Freibad.

Inzwischen hat der Rückgang der Erdölförderung dazu geführt, dass die Ölförderpumpen, früher das Wahrzeichen von Steimbke, abgebaut wurden. Steimbke verzeichnet 2466 Einwohner (31. Dezember 2015).

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Lichtenhorst, Sonnenborstel und Wendenborstel eingegliedert.[6]

Religion Bearbeiten

 
Die Dionysii-Kirche im Ortskern.

Die Steimbker Bevölkerung ist überwiegend protestantischer Konfession. Dementsprechend befindet sich im Ortskern die evangelisch-lutherische Dionysii-Kirche. Dazu gehört auch das „Haus der Begegnung“, wo regelmäßig Treffen und Veranstaltungen stattfinden. Die örtliche Gemeinde der Neuapostolischen Kirche wurde aufgrund des Mitgliederrückgangs im Jahre 2005 geschlossen, ihre Kirche am Sonnenborsteler Kirchweg wurde zu einem Wohngebäude.

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Rat der Gemeinde Steimbke besteht aus 13 Mitgliedern, die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2001 und 3000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[8]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze
WG Steimbke 28,87 % 4
CDU 37,72 % 5
SPD 16,81 % 2
Grüne 7,30 % 1
Einzelwahlvorschlag Kleipsties 9,31 % 1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag bei 65,49 %[9]

Bürgermeister Bearbeiten

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Sven Meier (CDU Steimbke) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[10]

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „Geteilt von Gold und Rot; oben ein schwarzes Erdölpumpwerk, unten ein silbernes Hufeisen, beiderseits begleitet von einem goldenen Buchenblatt.“

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Steimbke pflegt eine Partnerschaft mit der Gemeinde Chouzé-sur-Loire in Frankreich. Die Haupt- und Realschule Steimbke ist außerdem eine Partnerschule von Werder Bremen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Am Nordrand der Steimbker Fuhren befindet sich ein Hügelgrab.

Benannt nach der Gewerkschaft Brigitta hat sich der 1949 gegründete Sportverein Brigitta-Elwerath etabliert. Die Fußballer des SVBE spielen erfolgreich in der Landesliga (Bezirk Hannover). Weiterhin gibt es vor Ort seit 1975 ein Hallenbad, heute mit Solarium und Sauna sowie bereits seit 1955 ein Freibad.

Jährlich findet in Steimbke das Schützenfest des Schützenvereins Steimbke statt. In Steimbke gibt es einen Spielmannszug.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Steimbke – Rathausplatz; im Hintergrund die Kirche
 
Steimbke – Schule

Steimbke liegt direkt an der Bundesstraße 214, die von Nienburg/Weser nach Celle führt, sowie an den Kreisstraßen 3, 6 und 37. Zusätzlich wird der Ort von Buslinien der Verkehrsgesellschaft Nienburg/Weser (VLN) angefahren.

Mehrere Firmen haben sich in Steimbke niedergelassen, so gibt es unter anderem einen Hofladen, einen Agrarhandel und diverse Läden des täglichen Bedarfs.

Im Ortskern findet man das Steimbker Rathaus mit der Samtgemeindeverwaltung. Auch befindet sich hier ein Bürgerbüro, in dem die Angelegenheiten der Bürger bequemer erledigt werden können[11] Steimbke hat außerdem eine Freiwillige Feuerwehr.

Im Steimbker Schulzentrum gibt es eine Grund-, Haupt- und Realschule sowie einen ganztägigen Kindergarten mit Kindertagesstätte.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Heinz Schlichting, Gemeinde Steimbke (Hrsg.): Steimbker Heimatbuch Band 1 und 2. Iggersen + Horstmann Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Nienburg, 1987

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steimbke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Steimbke – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Ein Dorf in der Heide - Lichtenhorst (Memento des Originals vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lichtenhorst.de
  3. Schlichting Band 1, Seite 31
  4. a b Schlichting Band 1, Seite 67
  5. Lüneburger Urk. N., Abt. 15: Kloster Walsrode Urk. 99
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 200.
  7. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 27. März 2017.
  8. https://votemanager.kdo.de/20210912/032565407/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_245
  9. https://votemanager.kdo.de/20210912/032565407/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_245
  10. https://www.dieharke.de/Nachrichten/Sven-Meier-ist-neuer-Buergermeister-von-Steimbke-139113.html
  11. Rathaus Steimbke@1@2Vorlage:Toter Link/steimbke.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..