Steenvoorde

französische Gemeinde

Steenvoorde, westflämisch Stêenvôorde, ist eine französische Kleinstadt mit 4.324 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und zum Gemeindeverband Flandre Intérieure. In Steenvoorde wird auch Westflämisch gesprochen.

Steenvoorde
Stêenvôorde
Steenvoorde (Frankreich)
Steenvoorde (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Dunkerque
Gemeindeverband Flandre Intérieure
Koordinaten 50° 49′ N, 2° 35′ OKoordinaten: 50° 49′ N, 2° 35′ O
Höhe 8–67 m
Fläche 29,82 km²
Einwohner 4.324 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 145 Einw./km²
Postleitzahl 59114
INSEE-Code
Website http://www.mairie-steenvoorde.fr/

Rathaus (Hôtel de ville)

Geografie Bearbeiten

Die Kleinstadt Steenvoorde liegt in Französisch-Flandern im äußersten Norden Frankreichs, etwa 30 Kilometer südöstlich von Dunkerque und 35 Kilometer nordwestlich von Lille. Im Nordosten grenzt das Gemeindegebiet an Belgien (Gemeinde Poperinge). Das überwiegend flache Gebiet der Stadt wird von einigen Kanälen durchzogen, die über die Ey Becque (auch Heidebeek genannt) in Richtung Norden zur Yser entwässern.

Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Steenvoorde die Ortsteile Le Riveld und Saint-Laurent sowie zahlreiche verstreute Einzelhöfe.

Nachbargemeinden von Steenvoorde sind Winnezeele im Norden, Poperinge im Nordosten, Godewaersvelde im Osten, Eecke im Süden, Saint-Sylvestre-Cappel im Südwesten, Terdeghem und Cassel im Westen sowie Oudezeele im Nordwesten.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2021
Einwohner 3663 3761 3879 4021 4010 4025 4071 4324

Im Jahr 1896 wurde mit 4476 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[1] und INSEE[2].

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

  • Kirche St. Peter aus dem 17. Jahrhundert
  • Ehemaliges Pfarrhaus aus dem Jahr 1664, registriert als Monument historique[3]
  • Moulin du nord / Nordmeulen, eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Holländerwindmühle, registriert als Monument historique[4]
  • Moulin du sud / Drievenmeulen, eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Holländerwindmühle, registriert als Monument historique[5]

Folklore und Karneval Bearbeiten

 
Festival der Riesen 2006
 
Blédina-Werk Steenvoorde

In Steenvoorde gibt es wie in anderen Städten Nordfrankreichs und Belgiens die Tradition der Riesen-Prozession (Géants). Die Riesen sieht man zur Karnevalszeit, am letzten Wochenende im April und bei vielen anderen regionalen Festen. 2006 fand in Steenvoorde das Europäische Festival der Riesen statt. Seit 2005 werden die Aufführungen von der UNESCO unter dem Titel Prozessionen der Riesen und Drachen aus Belgien und Frankreich als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Ansässige Unternehmen Bearbeiten

Zu den größten Unternehmen in Steenvoorde[6] gehören

  • Blédina, ein Hersteller von Babynahrung im Konzern Danone
  • der Kühlschrank- und Kühlsystemehersteller Conhexa
  • Spinnerei Textile des Dunes
  • Druckerei Nord'Imprim

Im Gebiet der Kleinstadt sind 94 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Hülsenfrüchten, Ölsaaten, Strauchfrüchten und Gemüse, Zucht von Pferden, Rindern und Geflügel, Schweinehaltung).[7]

Durch das Stadtgebiet von Steenvoorde führt die Autoroute A25 von Dunkerque nach Lille (mit einem Anschluss östlich des Ortskerns). Gekreuzt wird sie von der Fernstraße von Saint-Omer über Steenvoorde nach Ypern in Belgien.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1552–1555.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steenvoorde – Sammlung von Bildern

Belege Bearbeiten

  1. Steenvoorde auf annuaire-mairie
  2. Steenvoorde auf INSEE
  3. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 12. Februar 2011 (französisch).
  4. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 12. Februar 2011 (französisch).
  5. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 12. Februar 2011 (französisch).
  6. mairie-steenvoorde.fr/entreprises. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2011; abgerufen am 12. Februar 2011 (französisch).
  7. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)