Sportwagen-Weltmeisterschaft 1981

Sportwagen-Meisterschaft

Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1981 war die 29. Auflage der FIA-Sportwagen-Weltmeisterschaft, die 1953 zum ersten Mal ausgeschrieben wurde. Die Rennserie umfasste 15 Wertungsläufe, beginnend mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona am 1. Februar und endend mit dem 1000-km-Rennen von Brands Hatch am 27. September dieses Jahres.

Werks-Lancia Beta Monte Carlo; Lancia holte sich mit den Gruppe-5-Rennwagen, die einen 1,4-Liter-4-Zylinder-Turbomotor hatten, den Titel eines Konstrukteur-Weltmeisters
Mit dem 935 musste sich Porsche – hier der Einsatzwagen des Weralit Racing Teams – in der Gesamtwertung der Meisterschaft Lancia knapp geschlagen geben

Meisterschaft Bearbeiten

1981 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Sportwagen-Weltmeisterschaft der Fahrertitel vergeben. Von 1953 bis 1980 wurden ausschließlich Weltmeisterschaften für Konstrukteure und Teams ausgefahren. In der Marken-Weltmeisterschaft waren Rennwagen der Gruppe 5, Tourenwagen der Gruppe 4, GT-Rennwagen der Gruppe 3, Tourenwagen der Gruppe 2 und Serientourenwagen der Gruppe 1 startberechtigt. Titel gab es für Rennwagen über und unter 2-Liter-Hubraum.

Von den 15 Weltmeisterschaftsläufen zählten nur sechs zur Meisterschaft der Konstrukteure, alle 15 Rennen jedoch zur Fahrer-Weltmeisterschaft. Bei den Konstrukteuren zählten nur die besten fünf Ergebnisse aus den sechs Rennen. Punkte wurden wie folgt für die ersten zehn vergeben: 20-15-12-10-8-6-4-3-2-1.

Den Titel eines Markenweltmeisters sowie den Titel für Rennwagen unter 2 Liter Hubraum sicherte sich Lancia. Porsche gewann die Wertung für Wagen über 2 Liter Hubraum. Beide Hersteller hatten am Ende der Saison gleich viele Punkte sowie Gesamt- bzw. Klassensiege erreicht. Den Ausschlag für Lancia gab der vierte Rang des von Peter Sauber beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring in der Gruppe 5 (Klasse über 2 Liter Hubraum) gemeldeten Lancia Beta Montecarlo, gefahren von Hans Heyer und Piercarlo Ghinzani. Obwohl das Rennen nach dem Todessturz von Herbert Müller abgebrochen wurde und nur halbe Punkte in die Wertung kamen, reichten Lancia die sechs Punkte mehr zum Titelgewinn.

Die Fahrerwertung gewann der US-Amerikaner Bob Garretson vor dem Deutschen Harald Grohs. Dritter wurde mit Bobby Rahal ein weiterer US-Amerikaner.

Rennkalender Bearbeiten

Nr. Datum Rennname /
Rennstrecke
Team Gesamtsieger Fahrzeug Meisterschaft
1 1. Februar Vereinigte Staaten  24-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte Staaten  Garretson Racing Style Auto Vereinigte Staaten  Bob Garretson
Vereinigte Staaten  Bobby Rahal
Vereinigtes Konigreich  Brian Redman
Porsche 935K3 Fahrer und Marken
2 21. März Vereinigte Staaten  12-Stunden-Rennen von Sebring
(Sebring International Raceway)
Vereinigte Staaten  Bayside Disposal Racing Vereinigte Staaten  Hurley Haywood
Vereinigte Staaten  Al Holbert
Vereinigte Staaten  Bruce Leven
Porsche 935/80 Nur Fahrer
3 12. April Italien  6-Stunden-Rennen von Mugello
(Autodromo Internazionale del Mugello)
Italien  Osella Squadra Corse Italien  Giorgio Francia
Italien  Lella Lombardi
Osella PA9 Nur Fahrer
4 26. April Italien  1000-km-Rennen von Monza
(Autodromo Nazionale Monza)
Deutschland  Weralit Racing Team Deutschland  Edgar Dören
Deutschland  Jürgen Lässig
Deutschland  Gerhard Holup
Porsche 935K3 Fahrer und Marken
5 26. April Vereinigte Staaten  6-Stunden-Rennen von Riverside
(Riverside International Raceway)
Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick Racing Vereinigtes Konigreich  John Fitzpatrick
Vereinigte Staaten  Jim Busby
Porsche 935K3/80 Nur Fahrer
6 10. Mai Vereinigtes Konigreich  6-Stunden-Rennen von Silverstone
(Silverstone Circuit)
Deutschland  Vegla Racing Team Deutschland  Walter Röhrl
Deutschland  Dieter Schornstein
Deutschland  Harald Grohs
Porsche 935J Fahrer und Marken
7 24. Mai Deutschland  1000-km-Rennen auf dem Nürburgring
(Nürburgring)
Deutschland  GS Tuning Deutschland  Hans-Joachim Stuck
Brasilien 1968  Nelson Piquet
BMW M1 Sauber Fahrer und Marken
8 14. Juni Frankreich  24-Stunden-Rennen von Le Mans
(Circuit des 24 Heures)
Deutschland  Porsche System Belgien  Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich  Derek Bell
Porsche 936 Fahrer und Marken
9 28. Juni Italien  6-Stunden-Rennen von Pergusa
(Autodromo di Pergusa)
Vereinigtes Konigreich  Grid Team Lola Spanien 1977  Emilio de Villota
Vereinigtes Konigreich  Guy Edwards
Lola T600 Nur Fahrer
10 2. Juli Vereinigte Staaten  6-Stunden-Rennen von Daytona
(Daytona International Speedway)
Vereinigte Staaten  Mandeville Racing Vereinigte Staaten  Roger Mandeville
Vereinigte Staaten  Amos Johnson
Mazda RX-3 Nur Fahrer
11 12. Juli Vereinigte Staaten  6-Stunden-Rennen von Watkins Glen
(Watkins Glen International)
Italien  Martini Racing Italien  Riccardo Patrese
Italien  Michele Alboreto
Lancia Beta Montecarlo Fahrer und Marken
12 26. Juli Belgien  24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps
(Circuit de Spa-Francorchamps)
Vereinigtes Konigreich  Mazda Motul TWR Team Vereinigtes Konigreich  Tom Walkinshaw
Belgien  Pierre Dieudonné
Mazda RX-7 Nur Fahrer
13 16. August Kanada  6-Stunden-Rennen von Mosport
(Mosport International Raceway)
Vereinigte Staaten  Andial Meister Racing Deutschland  Rolf Stommelen
Deutschland  Harald Grohs
Porsche 935M16 Nur Fahrer
14 23. August Vereinigte Staaten  500-Meilen-Rennen von Road America
(Road America)
Vereinigte Staaten  Andial Meister Racing Deutschland  Rolf Stommelen
Deutschland  Harald Grohs
Porsche 935M16 Nur Fahrer
15 27. September Vereinigtes Konigreich  1000-km-Rennen von Brands Hatch
(Brands Hatch Circuit)
Vereinigtes Konigreich  Banco Occidental Ultramar Team Lola Spanien 1977  Emilio de Villota
Vereinigtes Konigreich  Guy Edwards
Lola T600 Nur Fahrer

Marken-Weltmeisterschaft für Konstrukteure Bearbeiten

Gesamtwertung Bearbeiten

Position Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Gesamt
1= Italien  Lancia – II 20 20 (10) 20 20 100
1= Italien  Lancia – I 6 6
2 Deutschland  Porsche 20 20 20 (7,5) 20 20 100
3= Deutschland  BMW – I 8 15 15 10 4 52
3= Deutschland  BMW – II 15 7,5 22,5
4 Italien  Ferrari 3 15 18
5 Japan  Mazda 6 8 0,5 14,5
6 Japan  Datsun 10 10
7 Vereinigte Staaten  Ford 5 5
8 Japan  Toyota 3 3
9 Deutschland  Opel 2 2
9 Vereinigtes Konigreich  Morgan 2 2
11 Italien  Alfa Romeo 1 1

Endwertung über 2-Liter-Hubraum Bearbeiten

Position Konstrukteur 1 4 6 7 8 11 Gesamt
1 Deutschland  Porsche 20 20 20 (7,5) 20 20 100
2 Deutschland  BMW 8 15 15 10 4 52
3 Italien  Ferrari 3 15 18
4 Japan  Datsun 10 10
5 Italien  Lancia 6 6
6 Vereinigtes Konigreich  Morgan 2 2

Endwertung unter 2-Liter-Hubraum Bearbeiten

Position Konstrukteur 1 4 6 7 8 11 Gesamt
1 Italien  Lancia 20 20 20 (10) 20 20 100
2 Deutschland  BMW 15 7.5 22,5
3 Japan  Mazda 6 8 0,5 14,5
4 Vereinigte Staaten  Ford 5 5
5 Japan  Toyota 3 3
6 Deutschland  Opel 2 2
7 Italien  Alfa Romeo 1 1

Fahrer-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Gesamtwertung Bearbeiten

In dieser Tabelle werden die ersten zehn Positionen der Weltmeisterschaft erfasst.

Position Fahrer Konstrukteur 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Gesamt
1 Vereinigte Staaten  Bob Garretson Porsche 21 (5) 18 16 19 15 18 20 127
2 Deutschland  Harald Grohs Porsche 18 21 7,5 12 16 15 18 20 116,5
3 Vereinigte Staaten  Bobby Rahal Porsche 21 (5) 19 16 16 17 20 109
4 Deutschland  Edgar Dören Porsche 10 21 17 8,5 19 18 14 107,5
5= Italien  Giorgio Francia Osella 22 21 19 21 18 101
5= Italien  Lella Lombardi Osella 22 21 19 21 18 101
7 Vereinigtes Konigreich  Derek Bell Porsche
BMW
20 20 20 18 19 96
8 Vereinigte Staaten  Bob Akin Porsche 20 16 5 14 19 10 84
9 Vereinigte Staaten  Jim Busby Porsche 21 18 16 16 81
10 Vereinigtes Konigreich  Brian Redman Porsche
Lola
21 (5) 19 20 20 80

Literatur Bearbeiten

  • Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 2: 1964-1981. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks Bearbeiten