SportScheck

deutsches Handelsunternehmen für Sportartikel
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SportScheck ist ein deutsches Handelsunternehmen für Sportartikel und gehört seit 2019 zur Signa Retail Sparte. Das Unternehmen stellte Ende November 2023, einen Tag nach dem Insolvenzantrag der Muttergesellschaft, einen ebensolchen.

SportScheck GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1946
Sitz München, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Matthias Rucker

(Vorsitzender der Geschäftsführung)[1]

  • Anna Rusche
  • Christian Marzinzik
  • Christine Wurm
Mitarbeiterzahl 1500 (2023)[2]
Umsatz EUR 350 Mio. (2022)[3]
Branche Sportartikel-Einzelhandel inkl. Versandhandel
Website sportscheck.com

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1946 schneiderte Otto Scheck in München aus alten Militärbeständen seine erste Kollektion für Winterkleidung und legte damit den Grundstein für das Unternehmen SportScheck. 1958 trat sein Sohn Klaus Scheck (1940–2016) in das Geschäft ein und übernahm 1965 die Geschäftsführung.[4] Das Unternehmen wurde von der Otto-Gruppe 1988 anteilig und 1991 vollständig übernommen. Im Münchner Stammhaus in der Sendlinger Straße wurde in den 1970er-Jahren im Treppenhaus neben dem Lift eine der ersten Indoor-Kletterwände errichtet. Sie war aus Naturstein (Wettersteinkalk) gemauert und von Reinhold Messner geplant geworden. Mit dem Umzug 2016 in die Neuhauser Straße wurden das Stammhaus und die Wand aufgegeben.

Ende 2019 verkaufte Otto das defizitäre Unternehmen SportScheck an Signa Retail, die u. a. auch die Muttergesellschaft von Galeria Karstadt Kaufhof ist.[5] Der Verkauf wurde vom Bundeskartellamt geprüft und als unbedenklich für den Wettbewerb eingestuft.[6]

Im Oktober 2023 kündigte die britische Frasers Group an, SportScheck im 1. Quartal 2024 übernehmen zu wollen.[7] Das Vorhaben scheiterte jedoch infolge nicht umgesetzter Finanzierungszusagen durch die Signa Retail. Nachdem die Signa Holding am 29. November 2023 Insolvenz anmelden musste und finanziellen Verpflichtungen gegenüber SportScheck nicht mehr nachkommen konnte, meldete auch SportScheck am 30. November 2023 Insolvenz beim Amtsgericht München an.[8]

Im März 2024 wurde gemeldet, dass fünf SportScheck-Geschäfte inklusive dem Münchner Stammhaus schließen werden.[9] Ende März 2024 wurde bekannt, dass der italienische Spothändler Cisalfa vom Insolvenzverwalter im Bieterverfahren den Zuschlag zum Erwerb von SportScheck erhalten hat.[10] Das Bundeskartellamt stimmte der Übernahme zu.[11]

Unternehmen Bearbeiten

SportScheck ist im Versandhandel, im Stationärgeschäft und im E-Commerce in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsent. Das Sortiment umfasst mehr als 30.000 Artikel und 500 Marken. Deutschlandweit ist SportScheck mit 31 Verkaufshäusern (Stand: März 2021) vertreten. Filialen gibt es in den folgenden Städten: Aachen, Augsburg, Berlin-Mitte, Berlin-Steglitz*, Bielefeld, Bonn*, Braunschweig*, Bremen*, Dortmund*, Dresden Altmarkt-Galerie, Dresden Centrum Galerie*, Erfurt*, Frankfurt, Göttingen*, Hamburg-Mitte, Hamburg-Harburg*, Hannover-Mitte*, Hannover-Osterstraße, Heidelberg*, Karlsruhe*, Kassel, Konstanz*, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mönchengladbach, München, Münster*, Nürnberg. Darüber hinaus werden Outlet-Stores in Unterhaching, Dresden und am Ostbahnhof in München betrieben.[12] Stuttgart und Wildau*. Anfang des Jahres 2016 schloss die Filiale in Essen wegen zu hoher Mietforderungen des Vermieters.[13] Im Juni 2020 schloss die Filiale Berlin-Steglitz.[14]

(Alle mit Sternchen* markierten Filialen wurden per 1. März 2021 von Karstadt Sports übernommen)

Seit 1979 findet der SportScheck RUN statt. Die Veranstaltung wurde 2022 in elf Städten ausgetragen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: SportScheck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Impressum | SportScheck. Abgerufen am 4. November 2023.
  2. Geschäftszahlen. SportScheck, abgerufen am 4. November 2023.
  3. Pressemitteilung vom 17. Oktober 2023 von House of Frase (Frasers Group plc) anlässlich der geplanten Übernahme von SportScheck (englisch)
  4. Klaus Scheck im Alter von 75 Jahren gestorben. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung GmbH, München, 2. Juni 2016, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  5. Lutz Reiche, Margret Hucko, manager magazin: SportScheck: Otto Group verkauft mit Verlust an Galeria Karstadt Kaufhof. 11. Dezember 2019, abgerufen am 4. November 2023.
  6. Signa darf SportScheck übernehmen. In: www.bundeskartellamt.de. Bundeskartellamt, abgerufen am 4. November 2023.
  7. Ole Spötter: Frasers Group übernimmt SportScheck. 17. Oktober 2023, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  8. Signa-Tochter Sportscheck ist zahlungsunfähig. In: rbb24.de. Rundfunk Berlin-Brandenburg, abgerufen am 30. November 2023.
  9. Fünf SportScheck-Geschäfte inklusive Münchner Filiale schließen. Abgerufen am 15. März 2024.
  10. Italienischer Sporthändler Cisalfa übernimmt Sport-Scheck. In: Süddeutsche Zeitung. 13. März 2024, abgerufen am 26. März 2024.
  11. Jan Schroder: Bundeskartellamt erlaubt Übernahme von SportScheck durch Cisalfa. In: fashionunited.de. 16. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  12. Alle Filialen von SportScheck | 16 Filialen in ganz Deutschland. Abgerufen am 10. März 2021.
  13. SportScheck schließt Filiale an der Limbecker Straße - | WAZ.de. 26. Februar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. November 2023.
  14. textilwirtschaft.de vom 3. Juni 2020: SportScheck schließt Filiale in Berlin-Steglitz, abgerufen am 27. Juni 2020

Koordinaten: 48° 4′ 6,3″ N, 11° 37′ 5,1″ O