Sparkasse zu Lübeck

Sparkasse mit Sitz in Lübeck

Die Sparkasse zu Lübeck AG mit Sitz in Lübeck ist eine von fünf in Deutschland noch existierenden freien öffentlichen Sparkassen.[3]

Logo der Sparkassen  Sparkasse zu Lübeck AG
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Sparkasse zu Lübeck in der Breiten Straße von 1965
Sparkasse zu Lübeck in der Breiten Straße von 1965
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Breite Straße 18 – 28
23552 Lübeck
Rechtsform Aktiengesellschaft
Bankleitzahl 230 501 01[1]
BIC NOLA DE21 SPL[1]
Gründung 1817 (ursprüngliche Gründung)
2004 (heutige AG)
Verband Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein, Verband der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen
Website www.spk-luebeck.de
Geschäftsdaten 2022[2]
Bilanzsumme 3,145 Mrd. Euro
Einlagen 2,156 Mrd. Euro
Kundenkredite 2,477 Mrd. Euro
Mitarbeiter 446
Geschäftsstellen 21
Leitung
Vorstand Frank Schumacher, Vorsitzender;
Oke Heuer
Aufsichtsrat Henning von Klitzing, Vorsitzender
Liste der Sparkassen in Deutschland
Altes und neues Gebäude der Spar- und Anleihe-Kasse zu Lübeck um 1912
Filiale in der Ziegelstraße in St. Lorenz

Organisationsstruktur Bearbeiten

Die Sparkasse zu Lübeck AG ist seit dem 1. November 2004 als Aktiengesellschaft im Handelsregister eingetragen. Rechtsgrundlagen für die Sparkasse sind im Wesentlichen das Kreditwesengesetz (KWG)[4] und das Sparkassengesetz für Schleswig-Holstein[5]. Organe der Sparkasse sind die Hauptversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand.

Geschichte Bearbeiten

Die Sparkasse zu Lübeck wurde 1817 unter dem Namen „Spar- und Anleih-Casse“ als eine unselbständige Einrichtung von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit gegründet. Der erste Geschäftstag war der 12. Juni 1817. Er wurde im heute nicht mehr existierenden Waisenhaus in der Nähe des Doms abgehalten. Kernaufgabe der neuen Sparkasse war es, in der nach der napoleonischen Besatzung und den folgenden Befreiungskriegen verheerend zugerichteten Stadt, „[...] Allen und Jeden eine Gelegenheit zu geben, den Ertrag ihrer Ersparung oder ihres Erwerbes sicher und zinsbar zu belegen[6]“, mithin zugleich als eine Kapitalsammelstelle zu fungieren. Die Einlagen wurden zumeist als Hypothekendarlehen ausgeliehen.

Als Folge des kurz zuvor eingeführten Bürgerlichen Gesetzbuches erlangte die Sparkasse im Jahr 1905 die rechtliche Selbständigkeit in der Rechtsform der Stiftung.

Bereits 1825 zog die Sparkasse vom Waisenhaus in neue Geschäftsräume in der Breiten Straße 16 um. 1912 dann bezog die Sparkasse das direkt nebenan neu erbaute Geschäftshaus Breite Straße 18. An dieser Stelle befindet sich noch heute in dem 1965 neu errichteten Haus der Sitz der Sparkasse. 1937 übernahm die Sparkasse zu Lübeck, die damals noch den Namen „Spar- und Anleihe-Kasse zu Lübeck“ trug, die Sparkasse in Travemünde. Den Namen „Sparkasse zu Lübeck“ nahm die Sparkasse im Jahre 1958 an. Im Jahre 2004 wurde der Bankbetrieb der Sparkasse aus der Stiftung ausgegliedert und in eine Aktiengesellschaft, die heutige „Sparkasse zu Lübeck AG“, übertragen. Aus der einst die Sparkasse tragenden Stiftung wurde eine gemeinnützige Einrichtung, die mit 74 % die Mehrheit an der Sparkasse zu Lübeck AG hält, die „Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck“. Aus den ihr zufließenden Zinsen und Dividenden unterstützt die Stiftung gemeinnützige und mildtätige Projekte in Lübeck jährlich mit Millionenbeträgen. Die restlichen Anteile liegen bei der Haspa Finanzholding in Hamburg.

Geschäftsausrichtung Bearbeiten

Die Sparkasse zu Lübeck AG betreibt in ihrem Geschäftsgebiet als Sparkasse das Universalbankgeschäft. Sie arbeitet unter anderem mit der LBS Landesbausparkasse NordOst AG, der Provinzial NordWest, der Versicherung neue leben in Hamburg, der LGS Leasinggesellschaft Deutsche Leasing AG und der DekaBank zusammen. Nicht selten war die Sparkasse zu Lübeck Vorreiter bei der Einführung neuer Produkte. So emittierte die Sparkasse zu Lübeck 1985 als erste Sparkasse in Schleswig-Holstein börsennotierte Inhaberschuldverschreibungen und seit dem Jahre 2004 als erste Sparkasse im Bundesgebiet Pfandbriefe.

Literatur Bearbeiten

  • Gerhard Schneider: Lübecks Bankenpolitik im Wandel der Zeiten 1898-1978 Lübeck 1979. ISBN 3-7950-0435-7
  • Sparkasse zu Lübeck AG (2004): Geschäftsbericht 2004 nebst Beilage zur Ausgliederung

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sparkasse zu Lübeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Sparkassenrangliste 2022. (PDF; 65 kB; 9 Seiten) In: Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband. DSGV.de, 6. April 2023, abgerufen am 1. Mai 2023.
  3. Sparkasse zu Lübeck AG: Geschäftsbericht 2021. In: Homepage der Sparkasse zu Lübeck. 10. Mai 2022, abgerufen am 16. Mai 2022.
  4. https://www.gesetze-im-internet.de/kredwg/BJNR008810961.html
  5. http://sh.juris.de/sh/gesamtSparkG_SH_2005.htm#SparkG_SH_2005_rahmen
  6. § 1 der am 15. April 1817 von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit erlassenen ersten Satzung der Sparkasse

Koordinaten: 53° 52′ 12,8″ N, 10° 41′ 15,3″ O