Sinkiw (ukrainisch Зіньків) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa am Ufer des Flusses Taschan. Sie war bis 2020 der Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons Sinkiw.

Sinkiw
Зіньків
Wappen von Sinkiw
Sinkiw (Ukraine)
Sinkiw (Ukraine)
Sinkiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Poltawa
Rajon: Rajon Poltawa
Höhe: 122 m
Fläche: 11,37 km²
Einwohner: 9.168 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 806 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38100
Vorwahl: +380 5353
Geographische Lage: 50° 12′ N, 34° 21′ OKoordinaten: 50° 12′ 0″ N, 34° 21′ 0″ O
KATOTTH: UA53080090010093569
KOATUU: 5321310100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 83 Dörfer
Adresse: вул. Леніна 67
38100 м. Зіньків
Statistische Informationen
Sinkiw (Oblast Poltawa)
Sinkiw (Oblast Poltawa)
Sinkiw
i1
Stadtzentrum
Orthodoxe Kirche im Ort

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wird erstmals 1604 urkundlich erwähnt, als dieses Gebiet Teil des Polnisch-Litauischen Reiches war. In dieser Zeit wurde in Sinkiw ein Fort errichtet. Ab 1648 war der Ort im Zuge des kosakischen Unabhängigkeitskampfes Teil des Poltawer Regiments, kam aber ab Ende des 17. Jahrhunderts zum Russischen Reich. 1781 wurden Sinkiw Stadtrechte und Wappen verliehen. 1783 lebten in dem Ort 7.212 Einwohner, darunter 3.596 Männer und 3.616 Frauen. Ab 1796 gehörte Sinkiw zum Kleinrussischen Gouvernement, 1802 wurde sie Teil des Gouvernement Poltawa.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung stark an. Lebten 1805 noch 6.707 Einwohner in der Stadt, so waren es 1862 bereits 9.810, darunter 5.117 Männer und 4.693 Frauen. Danach ging die Bevölkerung bis 1891 auf 9.377 Einwohner, davon 4.590 Männer und 4.787 Frauen zurück, wobei der Judenanteil bei 9,4 % lag. Bis 1897 stieg die Einwohnerzahl aber wieder auf 10.443 Einwohner an. Darunter stellten die Ukrainer mit 85,8 % die größte ethnische Bevölkerungsgruppe. Weitere größere Gruppen waren Juden (12,1 %) und Russen (1,8 %). 1912 wurde ein Jungen- und 1915 ein Mädchengymnasium eröffnet, 1920 eine industriell-technische Schule.

Im 20. Jahrhundert stagnierte das Wachstum der Stadt, was teilweise auf die menschlichen Verluste durch den Russischen Bürgerkrieg, die Hungersnot und den Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Daneben hat aber auch eine Rolle gespielt, dass die Stadt nur über einen Schmalspurbahnanschluss verfügt. 1970 verfügte der Ort über eine Molkerei, eine Gemüsekonservenfabrik und zwei Möbelfabriken.

Nachdem 1970 in der Stadt 12.300 Einwohner lebten, sank die Zahl bis 1979 auf 10.210. In den 1980er Jahren konnte sich die Zahl bis 1989 wieder etwas auf 11.244 Einwohner erhöhen. Damit lag die Zahl nur gering über derjenigen von 1897. Seitdem ist die Bevölkerung im Zuge der Transitionskrise leicht zurückgegangen.

Demographie Bearbeiten

Sprache Bearbeiten

Muttersprache 2001 (%)[1]
Ukrainisch 96,83
Russisch 2,89
andere/ohne Angaben 0,28

Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Stadt liegt auf der Nahrungsmittelindustrie. Sinkiw liegt an der territorialen Straße T-1706, welche Hadjatsch mit Poltawa verbindet. Die Stadt ist lediglich über eine Schmalspurbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen, über welche sie mit Ochtyrka verbunden ist.

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Am 17. September 2019 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Sinkiw (Зіньківська міська громада/Sinkiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 10 Dörfer Chmariwka, Hussaky, Dowschyk, Dubiwka, Dubjahy, Prozenky, Pylypenky, Stara Mychajliwka, Stupky und Syweryniwka[2], bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfern Chmariwka, Dubiwka, Hussaky, Pylypenky und Syweryniwka die gleichnamige Stadtratsgemeinde Sinkiw (Зіньківська міська рада/Sinkiwska miska rada) im Zentrum des Rajons Sinkiw.

Am 12. Juni 2020 kamen noch die 73 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer zum Gemeindegebiet[3].

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Poltawa[4].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Sinkiw Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch
Arseniwka Арсенівка
Arteljarschtschyna Артелярщина
Birky Бірки
Bobriwnyk Бобрівник
Budky Будки
Chmariwka Хмарівка
Chrapatschiw Jar Храпачів Яр
Chrypky Хрипки
Dadakaliwka Дадакалівка
Damaska Дамаска
Dejkaliwka Дейкалівка
Dowbniwka Довбнівка
Dowschok Довжок
Dowschyk Довжик
Dubiwka Дубівка
Dubjahy Дуб'яги
Dubjanschtschyna Дуб’янщина
Fedoriwka Федорівка
Halijka Галійка
Horobiji Горобії
Hryschky Гришки
Hussaky Гусаки
Ischtschenkiwka Іщенківка
Jazyne-Okari Яцине-Окарі
Kilotschky Кілочки
Knjaschewa Sloboda Княжева Слобода
Kossjaky Косяки
Kruhle Кругле
Kyrylo-Hanniwka Кирило-Ганнівка
Lahody Лагоди
Lewtschenky Левченки
Ljutenski Budyschtscha Лютенські Будища
Makuchy Макухи
Manyliwka Манилівка
Matjaschi Матяші
Morosy Морози
Mychajliwka Михайлівка
Mykolajiwka Миколаївка
Nowoseliwka Новоселівка
Odradiwka Одрадівка
Pelenkiwschtschyna Пеленківщина
Perelisky Переліски
Perschotrawnewe Першотравневе
Petriwka Петрівка
Petro-Hanniwka Петро-Ганнівка
Pidosirka Підозірка
Pirky Пірки
Pischtschanka Піщанка
Pokrowske Покровське
Prozenky Проценки
Pylypenky Пилипенки
Pyschnenky Пишненки
Romaniwka Романівка
Romany Романи
Rudenky-Hontschari Руденки-Гончарі
Sahruniwka Загрунівка
Sajzi Зайці
Sarantschiwka Саранчівка
Schenharijiwka Шенгаріївка
Schewtschenky Шевченки
Schkurpely Шкурпели
Schyliwka Шилівка
Slynkiwschtschina Слинківщина
Sokoliwschtschyna Соколівщина
Stara Mychajliwka Стара Михайлівка
Stawkowe Ставкове
Stupky Ступки
Strilewschtschyna Стрілевщина
Sulymy Сулими
Switschkariwschtschyna Свічкарівщина
Syweryniwka Сиверинівка
Tarassiwka Тарасівка
Trojaniwka Троянівка
Tschornjaky Чорняки
Tymtschenky Тимченки
Udowytschenky Удовиченки
Wassyle-Ustymiwka Василе-Устимівка
Wassylkowe Василькове
Welyka Pawliwka Велика Павлівка
Welyka Poscharnja Велика Пожарня
Wlassiwka Власівка
Wyssoke Високе
Zwitowe Цвітове

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sinkiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Рідні мови в об'єднаних територіальних громадах України In: socialdata.org.ua 24. März 2024, abgerufen am 24. März 2024.
  2. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Полтавській області у Зіньківському районі Зіньківська міська та Проценківська сільська ради рішеннями від 13 і 17 вересня 2019 року
  3. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 721-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Полтавської області"
  4. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів