Sighetu Marmației

Stadt im Kreis Maramureș im nordwestlichen Rumänien

Sighetu Marmației (inoffiziell Sighet; deutsch Marmaroschsiget, ungarisch Máramarossziget, ukrainisch Сигіт Syhit, ruthenisch Sihota) ist eine Stadt im Kreis Maramureș in Rumänien an der Grenze zur Ukraine und liegt im Theiß-Tal.

Sighetu Marmației
Marmaroschsiget
Máramarossziget
Wappen von Sighetu Marmației
Sighetu Marmației (Rumänien)
Sighetu Marmației (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Maramuresch
Kreis: Maramureș
Koordinaten: 47° 56′ N, 23° 53′ OKoordinaten: 47° 55′ 48″ N, 23° 53′ 24″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 274 m
Fläche: 135,36 km²
Einwohner: 32.793 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 242 Einwohner je km²
Postleitzahl: 435500
Telefonvorwahl: (+40) 02 62
Kfz-Kennzeichen: MM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: 5 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Iapa, Lazu Baciului, Șugău, Valea Cufundoasă, Valea Hotarului
Bürgermeister: Vasile Moldovan (Coaliția pentru Maramureș)
Postanschrift: Str. Bogdan Vodă, nr. 14
loc. Sighetu Marmației, jud. Maramureș, RO-435500
Website:

Ältere Bezeichnungen sind auf Rumänisch Sighetul-Maramurășului sowie auf Deutsch Sighet und auf Ungarisch Sziget, was „Insel“ bedeutet.[3]

Die Stadt hatte 2007 um die 41.600 Einwohner. Im Jahr 2011 waren es laut Zensus 37.640, davon 13 % Ungarn, 2,3 % Ukrainer und 1,5 % Roma. Die benachbarten Ortschaften sind Sarasău, Săpânța, Giulești, Vadu Izei, Rona de Jos, Bocicoiu Mare und Solotwyno in der Ukraine.

Geschichte Bearbeiten

Die Region von Sighet war bereits in der Bronzezeit von Menschen besiedelt. Es gab eine sehr wichtige Verbindung in das Tal der Theiß. Die ersten Zeugnisse einer festen Ansiedlung stammen aus dem 11. Jahrhundert.

Der ungarische König Ladislaus IV. siedelte zwischen 1272 und 1290 die ersten Rumänen dort an. Die Drágfy-Familie aus Maramureș war die Gründerin des Fürstentums Moldau. Im Jahr 1352 war die Stadt eine freie Königsstadt[4] und war der Verwaltungssitz des Komitats Máramaros.

Ab 1556 wurde die Siedlung – wie auch die Burg von Huszt – zur Residenzstadt der Fürsten von Siebenbürgen. Von 1570 bis 1733 wurde die Stadt dann Teil des Großfürstentums Siebenbürgen. Im Jahr 1733 wurde Máramarossziget durch den ungarischen König Karl III. wieder Bestandteil des Königreiches Ungarn.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam Siebenbürgen gemäß dem Vertrag von Trianon zu Rumänien, aber nach dem zweiten Wiener Schiedsspruch von 1940 war es wieder Bestandteil von Ungarn. Die faschistische ungarische Besatzungsregierung unter dem Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi deportierte bis zum Jahr 1944 mehr als 20.000 Juden von Sighet nach Auschwitz und in andere Konzentrationslager. Heutzutage leben nur noch etwa 100 Juden in der Stadt.

Gemäß dem Pariser Vertrag nach dem Zweiten Weltkrieg kam Siebenbürgen wieder zu Rumänien, so dass die Stadt von 1952 bis 1960 Teil der Verwaltungs-Region Baia Mare wurde. Seit 1968 ist sie schließlich Bestandteil des Kreises Maramureș.

Seit 1997 existiert hier das Memorial Sighet, eine Gedenkstätte für Opfer des Kommunismus und Mitglieder des antikommunistischen Widerstands.

Verkehr Bearbeiten

 
Geschlossene Grenzbrücke zur Ukraine 2007

Ende August 2007 wurde die historische Grenzbrücke Sighetu Marmației in die Ukraine geschlossen. Am 30. Juni 2008 fand die feierliche Neueröffnung statt.

Der Bahnhof Sighetu Marmației liegt an den Bahnstrecken von Debrecen und nach Iwano-Frankiwsk.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Persönlichkeiten Bearbeiten

Galerie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sighetu Marmației – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 20. März 2021 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen.
  4. Teofil Ivanciuc: Primele atestări ale târgurilor de coroană maramureșene. Revista Arhivei Maramureșene, archiviert vom Original am 26. Dezember 2019; abgerufen am 26. Januar 2018 (rumänisch).
  5. Hédi Fried bei dn.se am 21. Januar 2015 abgerufen am 19. Mai 2016 (schwedisch)